Digitale Energiekostenabrechnung : Das Heizungsröhrchen hat ausgedient
Bei Techem wird Digitalisierung seit Jahren großgeschrieben, sagt Matthias Göttfert: „In der Heizungsablesung haben wir derzeit eine fast 80-prozentige Funkquote, und auch bei der Fernablesung sind wir schon bei 50 Prozent aller von uns installierten Geräte.“ Zur Einordnung: Techem betreibt über 2 Mio. Mess- und Erfassungsgeräte in ganz Österreich und treibt den Austausch von analogen auf digitale Messsysteme aktiv voran.
„Wir verbauen die Komponenten für das Techem Smart System auf eigene Kosten und empfehlen den Wechsel auch allen unseren Kund*innen“, so Göttfert. Zudem bietet Techem bereits seit eineinhalb Jahren ein Kundenportal an, das die Vorgaben des EED erfüllt und somit den Hausverwaltungen –den Hauptkunden von Techem – eine Hilfestellung dabei gibt, die erforderliche Dokumentation der Verbräuche und die Transparenz bei der Energiekostenabrechnung zu erstellen.
Mit der neuen Version des Kundenportals, die Ende November 2023 online geht, wird aber noch viel mehr möglich sein: Nämlich die papierlose, digitale Kostenerfassung mit verbessertem Energiemonitoring.
Alles digital: Messdaten, Nutzerinformationen und Kosten
Göttfert, der seit Oktober 2022 in der Geschäftsführung von Techem Österreich für die digitalen Themengebiete verantwortlich ist, erklärt den Qualitätssprung im neuen Portal: „Wir benötigen für die Energiekostenabrechnung drei Faktoren: Messdaten der Energieverbraucher, Informationen über die Nutzer*innen sowie alle weiteren Kosten von der Brennstoffmenge bis zum Rauchfangkehrer.“ Bisher waren davon lediglich die Messdaten digital verfügbar, sofern das Gebäude schon mit entsprechenden Messgeräten ausgestattet war.
Ab nun können auch Kosten und Nutzer*innen im Kundenportal direkt verwaltet werden. „Gerade die Kosteneingabe war ein großes Thema für unsere Kund*innen, das hat viel Papierkram verursacht“, so Göttfert. Daher hat sich Techem dieses Themas ganz besonders angenommen. Im neuen Portal wird eine Nutzerverwaltung integriert, was vor allem dann ein Vorteil ist, wenn es unterjährig zu einem Nutzerwechsel kommt. Leerstandverwaltung ist in dem neuen Kundenportal ebenfalls möglich. Techem will den Hausverwaltungen die Möglichkeit bieten, all das, was bisher auf Papier oder in verschiedenen Tabellen gespeichert und mindestens einmal jährlich händisch übertragen werden musste, in einem Werkzeug digital zusammenzufassen.
Ich kann nur einsparen, wenn ich weiß, was ich verbrauche.Matthias Göttfert, Techem-Geschäftsführer
Verbräuche kennen ⇨ Verbräuche einsparen
Das Vorantreiben der Digitalisierung bringt für Göttfert konkrete Vorteile und zukünftige Möglichkeiten mit sich. Vor allem ist sie die Grundlage für mögliche Energieeinsparungen. „Ich kann nur einsparen, wenn ich weiß, was ich verbrauche“, bringt es Göttfert auf den Punkt. War die Information über die Verbräuche bisher nur jährlich im Nachhinein möglich, so können alle Kund*innen ihren Energieverbrauch nun monatlich überprüfen.
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Im Kundenportal können diese Werte zudem verglichen werden, beispielsweise mit demselben Monat des Vorjahres oder mit anderen, selbst gewählten Zeiträumen. Auch die Hausverwaltung kann die Effizienz ihrer Gebäude überprüfen. Sie kann einzelne Wohnungen in den Häusern miteinander vergleichen, ganze Häuser untereinander, und auch Referenzbauten in derselben Region stehen zur Verfügung – all das natürlich im Einklang mit den österreichischen Datenschutzgesetzen, wie von Techem betont wird. Technisch sei selbstverständlich mehr möglich und wird in Ländern, in denen andere Regeln gelten, auch umgesetzt: So können in Dänemark den Nutzer*innen die Verbrauchswerte sogar stundenweise ausgelesen und zur Verfügung gestellt werden, während bei uns das Gesetz derzeit nur die monatliche Auswertung möglich macht.
Wir glauben an die intelligente Technologie, das ist die Zukunft.Matthias Göttfert, Techem-Geschäftsführer
Kämpfen für die Digitalisierung
Doch auch im Rahmen der strengen heimischen Datenschutzrichtlinien wird Techem im neuen Kundenportal weitere Tools anbieten. So wird derzeit ein Benachrichtigungstool entwickelt, das 2024 ausgerollt werden wird. Mit diesem können Nutzer*innen Benachrichtigungen über Abweichungen bekommen, wenn beispielsweise der Energieverbrauch einzelner Geräte signifikant höher ist oder auch der Wasserverbrauch unübliche Kurven zeigt.
Matthias Göttfert sieht Techem als „Innovationstreiber“ und will weiter für die Digitalisierung kämpfen: „Wir glauben an die intelligente Technologie, das ist die Zukunft.“ Bei den Hausverwaltungen ortet er viel Bereitschaft, die Möglichkeiten auch anzunehmen. Schon bisher habe Techem die Erfahrung gemacht, dass digitale Angebote oft mehr genutzt wurden als von ihm selbst vorher angenommen. Österreich ist dabei innerhalb des Unternehmens das Vorzeigeland: Das in Österreich entwickelte Kundenportal wird in insgesamt 18 Ländern ausgerollt werden.