CO2-Countdown-Initiative 2024 : Gemeinsames Zeichen für den Klimaschutz
Gewinner des CO₂-Countdown-Awards 2024
- © Jana MadzigonFacility Management und seine Rolle im Klimaschutz
Rund 30 Prozent der gesamten CO₂-Emissionen entstehen in Gebäuden oder werden dort verbraucht und unmittelbar beeinflusst. Facility Manager*innen haben wesentlichen Einfluss auf die effiziente Nutzung, den Betrieb und die Erhaltung von Gebäuden und betrieblicher Infrastruktur. Somit tragen sie auch unmittelbar Verantwortung für die Menschen in und um diese Gebäude.
Schon allein dadurch wird klar, dass Facility Manager*innen wichtige Verbündete und Mitwirkende bei der Erarbeitung und Nachverfolgung der ESG-Strategie ihrer Unternehmen bzw. für Kund*innen sind. Darüber hinaus managt das Facility Management viele (qualitätsgesicherte) Daten und Informationen über Gebäude, Anlagen und Mitarbeitende (z.B. über Nutzung, Größe und Ressourcenverbrauch), auf die andere Bereiche bei der Umsetzung von erforderlichen Maßnahmen angewiesen sind.
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Die CO₂-Countdown-Initiative
Mit der CO₂-Countdown-Initiative machen FMA I IFMA Austria auf den „Sense of Urgency“ aufmerksam und wollen gemeinsam mit allen Klimaschützer*innen Vorbildwirkung erzielen und zur Nachahmung anregen sowie Inspiration geben und Motivation erzeugen, aktiv zu werden, einen Beitrag zu leisten und Maßnahmen umzusetzen.
Im Rahmen der CO₂-Countdown-Initiative werden einmal pro Jahr Klimaschützer*innen auf die Bühne geholt. Die motivierendsten und inspirierendsten Einreichungen werden im Rahmen des jährlichen FM-Days prämiert und mit dem CO₂-Countdown-Award ausgezeichnet.
Die Gewinner der CO2-Countdown-Initiative 2024
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![Kategorie „CO₂ eingespart“: Volkshochschule Hietzing – Generalinstandsetzung, Stadt Wien – Bau- und Gebäudemanagement (MA 34)]( "© FMA/IFMA")
Kategorie „CO₂ eingespart“: Volkshochschule Hietzing – Generalinstandsetzung, Stadt Wien – Bau- und Gebäudemanagement (MA 34)
Im Rahmen der Generalinstandsetzung des Volkshochschul-Gebäudes in Hietzing wurden folgende Verbesserungen vorgenommen: Die Gebäudehülle (Fenster, Fassade, Dach) wurde saniert und die Boden-, Wand- und Deckenflächen sowie die haustechnischen Anlagen wurden erneuert. Es erfolgte eine Ertüchtigung des vorbeugenden Brandschutzes, wobei man zur Sicherstellung der Entfluchtung ein zusätzliches Stiegenhaus einbaute.
Um Barrierefreiheit zu gewährleisten, wurden ein Aufzug eingebaut, Rampenkonstruktionen angelegt und barrierefreie WC-Anlagen geschaffen. Zur Verbesserung der Energieeffizienz erneuerte man die Heizungsinstallation samt Heizungsregelung, wechselte vom Energieträger Gas auf eine Wärmepumpe und tauschte die bisherigen Beleuchtungskörper gegen Leuchten mit LED-Technologie aus. Außerdem wurden die Fassaden und die oberste Geschossdecke gedämmt, die Fenster erneuert und die Flachdachkonstruktion über dem EG als Gründach ausgeführt. Weiters errichtete man eine PV-Anlage mit einer Leistung von 30,3 kWp und entsiegelte die Stellplatzflächen im Bereich der Außenanlagen.
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![Kategorie „Kreativ neu gedacht“: Detentionsdach, Allesdach Wagner GmbH]( "© FMA/IFMA")
Kategorie „Kreativ neu gedacht“: Detentionsdach, Allesdach Wagner GmbH
Die ideale Wasserversorgung des Gründachs ist ein entscheidender Beitrag zum Klimaschutz. Die natürliche Kühlung durch das Gründach senkt den Energiebedarf für die Gebäudekühlung und reduziert den CO₂-Ausstoß. Zudem bietet das Gründach Lebensraum für Pflanzen, Insekten und Vögel und fördert so die Biodiversität. Der ausgeglichene Feuchtigkeitshaushalt ermöglicht die Bildung von Humus, die langfristig Kohlenstoff aus der Luft bindet und somit die CO₂-Konzentration senkt.
Die aktive Regenwasserretention entlastet Entwässerungssysteme und fördert die Grundwasserneubildung, was Überschwemmungen vorbeugt. Die Verwendung nachhaltiger Materialien und die Einsparung von Baustoffen tragen zu einer positiven Ökobilanz bei. Die Lebenszyklusverlängerung des Daches reduziert zudem den Bedarf an neuen Ressourcen, verringert Bauabfall und senkt so zusätzlich die CO₂-Emissionen. Diese Maßnahmen leisten insgesamt einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz.
⇨ ex aequo mit ...
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![Kauergasse]( "© Trimmel Wall Architekten")
... Kategorie „Kreativ neu gedacht“: Passivhaus-Sanierung eines Gründerzeitgebäudes, Schöberl & Pöll GmbH
Ein sehr baufälliges Gründerzeit-Gebäude (Baujahr 1895) in der Kauergasse 2, 1150 Wien, wurde nach EnerPHit-Standard (Passivhaus-Sanierung) thermisch saniert. Zusätzlich erfolgte eine Aufstockung mit zwei Dachgeschossen in Holzbauweise und Begrünungsmaßnahmen (an der Fassade, im Innenhof, sowie Dachgärten). Die Raumheizung wurde von dezentralen Gasthermen auf Fernwärme umgestellt. Die Wärmeabgabe erfolgt nun über Fußbodenheizungen.
Zur Warmwasserbereitung wurde eine zentrale Grauwasserverwertungsanlage im Keller installiert. Das Grauwasser von Dusche, Waschbecken und Waschmaschine wird zentral aufbereitet (biologisch und mechanisch gereinigt). Anschließend wird dem so erlangten Nutzwasser Wärme entzogen und es kann, als kalt aufbereitetes Grauwasser, zur Pflanzenbewässerung der Fassadenbegrünung und für die WC-Spülung wiederverwendet werden. Das Sanierungsprojekt ist ein Vorzeigeprojekt im Sinne von „Raus aus Öl und Gas“ und zeigt v.a. die Machbarkeit der Dekarbonisierung von Gründerzeithäusern.
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![Kategorie „Gemeinsam erreicht“: Klimafittes Musikheim, Trachtenkapelle Brand]( "© FMA/IFMA")
Kategorie „Gemeinsam erreicht“: Klimafittes Musikheim, Trachtenkapelle Brand
Die niederösterreichische Trachtenkapelle Brand setzt mit ihrem gelebten Nachhaltigkeitskonzept „Klimafittes Musikheim“ ein ambitioniertes Umwelt- und Klimaschutz-Projekt in der Kultur- bzw. Blasmusikszene um und geht damit auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft mit viel ehrenamtlichem Engagement voran.
Die letzten, gerade in Umsetzung befindlichen Maßnahmen (umfassende thermische Gebäudesanierung durch Fassadendämmung, Fenster-, Tür- und Toraustausch sowie Berücksichtigung eines außenliegenden Sonnenschutzes zur Kühlung) werden zu einer dauerhaften Betriebskostenersparnis führen und insgesamt die Resilienz des Kulturbetriebs erhöhen, indem finanzielle Ressourcen für den musikalischen Nachwuchs frei werden und eine nachhaltige Heimstätte für die Kulturschaffenden bereitgestellt wird.
Die Installation einer 16,91 kWp Photovoltaikanlage auf dem sanierten Dach verwirklicht die Vision eines mindestens bilanziell energieautarken, klimafitten Musikheims endgültig.
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![Kategorie „Verhalten verändert“: Nachhaltigere Mensa Uni Wien, Universität Wien]( "© FMA/IFMA")
Kategorie „Verhalten verändert“: Nachhaltigere Mensa Uni Wien, Universität Wien
Etwa ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen kommen aus dem Nahrungssystem, wobei Tierhaltung den Großteil davon ausmacht. Die Universität Wien ist daher bemüht, zu einem nachhaltigeren Speiseangebot beizutragen und ihren Mitarbeiter:innen und Studierenden die Entscheidung für pflanzenbasierte Ernährung zu erleichtern. Für neu zu verpachtende Mensenstandorte werden entsprechend nachhaltige Betriebe gesucht.
Im Fall der Mensa am Standort Oskar-Morgenstern-Platz, 1090 Wien, ist dies erfreulicherweise bereits gelungen – seit dem Wintersemester 2023/24 wird dort eine rein vegetarisch-vegane Mensa betrieben. Sich stark dafür eingesetzt und mitgewirkt hat die „Arbeitsgruppe Verpflegung“ des Nachhaltigkeitsbeirates der Universität Wien, mit Unterstützung des Vizerektors für Infrastruktur. Nach diesem ersten Erfolg wird nun an der weiteren Strategie hin zu einer nachhaltigeren Verpflegung an der Universität Wien gearbeitet.
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![Im Publikumsvoting konnte folgendes Projekt überzeugen: MQ goes Green – Begrünung des MuseumsQuartiers, MuseumsQuartier E+B GesmbH]( "© FMA/IFMA")
Im Publikumsvoting konnte folgendes Projekt überzeugen: MQ goes Green – Begrünung des MuseumsQuartiers, MuseumsQuartier E+B GesmbH
Mit „MQ goes Green“ wird die Vision eines energieeffizienten und umweltbewussten MQ vorangetrieben, mit dem Ziel, nicht nur Wissen zu vermitteln und gesellschaftsrelevante Diskurse anzuregen, sondern aktiv kreative Impulse zu setzen und eine Vorbildfunktion einzunehmen. Mit diversen Maßnahmen – hier zentral zu nennen: umweltbezogene künstlerische Projekte, ein ressourcenschonender Betrieb und vor allem die Begrünung des Areals – leistet das MQ einen wichtigen Beitrag zur Transformation der Gesellschaft und verfolgt den Plan, bis 2030 ein klimaneutrales Kulturareal zu werden.
2023 wurde mit der vom Landschaftsarchitekturbüro D\D (Anna Detzlhofer) entworfenen, temporären Begrünung begonnen (Haupthof/Vorplatz), 2024 folgte Phase 2 mit der Begrünung der seitlichen Höfe. Der Entwurf sieht für jeden der Höfe ein eigenes Begrünungsthema vor; Ziel ist, die Aufenthaltsqualität durch mehr Beschattung zu steigern. Zukünftig sollen die Bäume fix verpflanzt werden und so langfristig auch zur CO₂-Reduktion beitragen.
50 neue Bäume mit einem Durchschnittsalter von 3 Jahren binden ca. 115 kg CO₂. Die CO₂-Bindung durch Bäume steigt erst mit deren zunehmendem Alter exponentiell an. Häufig begegnet einem ein genannter Wert von 25 kg CO₂ pro Jahr und Baum – diese Zahl bezieht sich aber auf einen etwa 80-jährigen Baum einer einheimischen Baumart wie Buche oder Eiche.
⇨ Einreichungen für die CO₂-Countdown-Awards 2025 sind hier bereits möglich!
