Digitalisierung im österreichischen Handwerk : Analyse: Installationsbetrieben fehlt es an Online-Präsenz

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Der Online-Auftritt ist eine wichtige Visitenkarte für jedes Unternehmen – Installationsbetriebe wissen diesen Kanal jedoch noch nicht vollständig für sich zu nutzen.

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Österreichische Sanitär- und Elektroinstallationsunternehmen haben Aufholbedarf, was ihre Online-Präsenz betrifft. Das legt eine im Auftrag von Edelweiss Digital durchgeführte Studie offen. Der Experte für digitales Marketing hat eine Analyse von 1.522 Webseiten und Unternehmensprofilen im österreichischen Installationsgewerbe durchführen lassen. 

Die Ergebnisse der im September und Oktober 2024 von Insites Technologies erhobenen Studie sind ein deutlicher Weckruf für die Branche: Demnach weisen zahlreiche Branchenunternehmen gravierende Defizite in Bezug auf ihre digitale Präsenz auf. Die Folge sind rechtliche wie auch technische Herausforderungen.

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Großer Verbesserungsbedarf bei Websites

Zu den größten Mankos der Online-Auftritte der heimischen Installationsunternehmen zählen eine mangelnde rechtliche Konformität und fehlende mobile Optimierung der Websites sowie eine schwache Präsenz in den Bereichen Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Social-Media. Die Hauptergebnisse der Studie verdeutlichen: 

  • Ein Drittel der Websites ist nicht für mobile Endgeräte optimiert
  • 15 Prozent der Websites verfügen nicht über ein SSL-Zertifikat, was ein erhebliches Sicherheitsrisiko bedeutet
  • 83 Prozent der Websites entsprechen nicht der Datenschutzgrundverordnung
  • 73 Prozent der Unternehmen haben keine Facebook-Seite

„Die Ergebnisse sind ein Alarmsignal für die gesamte Branche. Wer heute nicht in die Optimierung seiner digitalen Präsenz investiert, verliert den Anschluss – sowohl in technischer als auch in rechtlicher und vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht“, mahnt Harald Karbon von Edelweiss Digital.

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Die Ergebnisse sind ein Alarmsignal für die gesamte Branche.
Harald Karbon, Edelweiss Digital

Studienergebnisse im Detail

Technische und rechtliche Mängel bei Webseiten

Ein Drittel der analysierten Webseiten ist nicht für mobile Endgeräte optimiert, und ebenso viele sind nicht für die Nutzung auf Tablets angepasst. Besonders bedenklich: 15 Prozent der Seiten verfügen nicht über ein SSL-Zertifikat, was ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt. Zudem erfüllen 83 Prozent der Webseiten nicht vollständig die Anforderungen der DSGVO und 71 Prozent setzen keinen rechtlich einwandfreien Cookie-Banner ein. Zudem fehlt bei 29 Prozent der Webseiten ein gesetzlich vorgeschriebenes Impressum – ein Mangel mit potenziellen rechtlichen Konsequenzen.

SEO-Defizite

Hinsichtlich der Ladezeiten schneiden nur 17 Prozent der Webseiten gut ab, während 34 Prozent zu langsam laden und damit die Nutzererfahrung beeinträchtigen. Ein weiterer Knackpunkt ist die geringe Anzahl an Backlinks: Ein Viertel der Webseiten hat weniger als zehn Rückverweise, was die Sichtbarkeit in Suchmaschinen einschränkt. Außerdem fehlen bei 55 Prozent der Seiten wichtige Metadaten wie Seitentitel oder Beschreibungen und 53 Prozent verfügen über keine zentrale Hauptüberschrift (H1) – alles Faktoren mit großer Relevanz für SEO.

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Unvollständige Google Business Profile

Obwohl 92 Prozent der Unternehmen ein Google Business Profil besitzen, ist ein Drittel dieser Einträge nicht beansprucht. Die restlichen zwei Drittel sind zwar beansprucht, in vielen Fällen fehlen jedoch grundlegende Informationen wie Öffnungszeiten: 33 Prozent der Unternehmen haben keine angegeben. Noch sichtbarer ist jedoch die mangelnde Konsistenz der Firmendaten – nur 2,6 Prozent der Unternehmen haben konsistente Daten angegeben.

Social-Media-Präsenz

Social-Media trifft bei österreichischen Installationsbetriebe auf Zurückhaltung. So besitzen 73 Prozent keine Facebook-Seite, und 81 Prozent sind nicht auf Instagram aktiv. Noch seltener wird LinkedIn genutzt: 95 Prozent der Unternehmen verzichten auf dieses Netzwerk.

Werbeanzeigen 

Im Bereich der Werbeanzeigen sind die untersuchten Unternehmen ebenfalls wenig aktiv. 92 Prozent schalten keine Google Textanzeigen, 96 Prozent verzichten auf Facebook-Werbung. Auch Interaktionselemente sind selten zu finden: Etwa 5 Prozent der Webseiten bieten einen Live-Chat an, 80 Prozent verzichten auf einen Blog. Videos, die wichtig für eine interaktive Ansprache wären, fehlen bei 75 Prozent der untersuchten Webseiten.