Förderung für Heizungstausch 2025 : Förderstopp gleicht Auftragsstopp für Kesselhersteller

Doris Stiksl pro Pellets Austria

Doris Stiksl, Geschäftsführerin von proPellets Austria, warnt vorm "Kaputtsparen" der österreichischen Heizungsbranche.

- © proPellets Austria

Österreich steckt mitten in der längsten Regierungsbildung der Zweiten Republik, 144 Tage sind seit den Nationalratswahlen am 29. September 2024 ins Land gezogen. Für ausgeschöpfte Förderschienen des Bundes, wie "Raus aus Öl und Gas", bedeutet das vorerst einen weiteren Stillstand – erst die neue Regierung wird entscheiden, wie es weitergehen soll. Die Folgen für den Heizungstausch machen sich laut dem Branchenverband proPellets Austria bereits bemerkbar. 

Ein Rundruf der Branchenvertretung bei Herstellern von Pelletheizungen und Installateurbetrieben habe gezeigt: Seit Jahresbeginn gibt es wegen des Förderstopps keine Neubestellungen von Pelletheizungen. Die Folge: Unternehmen halten Investitionen zurück und zögern bei der Aufnahme von Mitarbeitenden. In einem offenen Brief, initiiert von Heizma, befürchteten die unterzeichnenden Unternehmen wegen des Förderstopps gar den Verlust von 5.000 Arbeitsplätzen. proPellets Austria fordert daher von der nächsten Bundesregierung eine gesicherte und langfristige Weiterführung für den geförderten Heizungstausch.

„Die österreichischen Hersteller von nachhaltigen Heizungen sind mit ihren Innovationen weltweit führend“, betont Doris Stiksl, Geschäftsführerin von proPellets Austria. „Gerade, wenn die USA jetzt wieder auf Öl, Gas und Kohle setzen, könnte Österreich mit nachhaltiger Kompetenz punkten. Wer diese Chance kaputtspart, riskiert, dass wir – wie bei PV oder E-Mobilität – innovative Unternehmen und damit tausende Arbeitsplätze verlieren.“

>> Immer up to date mit Meinungen und News aus der Branche sein? Abonnieren Sie unsere Newsletter: Ob wöchentliche Übersicht, Planer*innen-Newsletter oder Sanitär-Trendletter – mit uns bleiben Sie informiert! Hier geht’s zur Anmeldung!

Wer diese Chance kaputtspart, riskiert, dass wir – wie bei PV oder E-Mobilität – innovative Unternehmen und damit tausende Arbeitsplätze verlieren.
Doris Stiksl, proPellets Austria

Sichere und langfristige Förderungen sind gefragt

Stiksl fordert daher einen ideologiefreien Zugang der Politik zur Wärmewende in Österreich: „Raus aus Öl und Erdgas beim Heizen ist ein Gebot der Stunde – für mehr Nachhaltigkeit, für den Wirtschaftsstandort. Dabei muss es egal sein, welche Parteien gerade in der Regierung sind.“ Die Förderungen für den Heizungstausch waren bisher durchaus erfolgreich, rechnet der Verband vor: Mehr als eine Milliarde Euro an regionaler Wertschöpfung, mehr als 60.000 abgesicherte Arbeitsplätze in Industrie und Gewerbe, mehr als 120.000 Tonnen eingespartes CO₂ lautet die Bilanz.

Die Branchenvertretung fordert daher die Weiterführung der Förderungen für Heizungstausch und hebt dabei insbesondere die gesicherte Fortsetzung für den geförderten Heizungstausch und langfristige Förderungen über eine Legislaturperiode hinaus hervor. 

„Wir haben es in Deutschland erlebt“, so Stiksl. „Unklarheiten über Förderungen verringern den Heizungstausch nicht bloß – sie fahren ihn sehr schnell auf null. Wenn die Politik jetzt nicht für die richtigen Rahmenbedingungen sorgt, verlieren wir eine Hightech-Branche, Arbeitsplätze und erleben einen Rückschritt beim Klimaschutz.“ 

>>> Heizungen: Absatz hat sich in Deutschland 2024 halbiert