Aus TGA 9: Heizen - morgen : „In der Energiewirtschaft gibt es keine einfachen Lösungen"
„Ich bin seit mehr als vier Jahren mit an Bord, zuerst als Konsulent, seit Juli 2017 als Geschäftsführer. Gemeinsam mit Firmengründer Johann Linsberger habe ich ein Strategiepapier erarbeitet, das ich in den letzten Jahren umgesetzt habe“, erzählt Georg Patay. Und meint weiter: „Es stand bereits bei meinem Firmeneintritt fest, dass sich die Familie Linsberger zurückziehen will, es ging um eine geordnete Übergabe und um die langfristige Absicherung ihres Unternehmens. Ein wichtiger Schritt dazu war der Zusammenschluss mit der Heizkurier Gruppe. „Heizkurier war und ist mit Abstand die optimalste Lösung für uns. Die Gruppe war in Österreich nicht präsent, ist sehr innovativ und wollte weiterwachsen“, erinnert sich Patay zurück und weiß weiter: „Voraussetzung für eine Partnerwahl war zuerst die Namensänderung und die Änderung des Marktauftritts. Denn der Lizenznamen bildete bei weitem nicht mehr das angebotene Leistungsportfolio ab. Ein Unternehmensname, der das gelebte Geschäftsmodell klar und verständlich beim Kunden abbildet, war gefragt. Die Gefahr der Markenverwechslung im Markt war schon damals extrem hoch. Mit Hot, Heat oder Mobil war keine Differenzierung möglich. Unser altes rotes Logo war für die Kältetechnik völlig unpassend, der Namenskern Hot auch. In gutem Einvernehmen mit der Familie Linsberger habe ich dann den neuen, unverwechselbaren und kantigen Namen energy4rent eingeführt. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, dieser strategische Schritt hat sich aber ausgezahlt! So konnten wir unsere Marktführerschaft in Österreich systematisch weiter ausbauen. Als einziger österreichischer Komplettanbieter mit 20-jähriger Erfahrung bieten wir intelligente mobile Energielösungen für Wärme, Kälte, Dampf und Strom in Österreich für Österreicher an und das von 2,3 kW bis 15 MW. Unser Logo ist grün und spiegelt den Wandel von den fossilen zu den erneuerbaren Energien wider. Wir versuchen unsere Kunden auf diesem Weg mitzunehmen und sind für die Zeit des Energiewandels sehr gut aufgestellt. Dank der Finanzstärke von Heizkurier können wir in den Markt kräftig investieren und so weiter wachsen – auch in Coronazeiten.“
Apropos COVID 19-Pandemie: die Coronakrise ist auch an energy4rent nicht spurlos vorbeigegangen. „Mit der Mobilmachung des Bundesheers und den damit verbundenen Ausgangssperren war die erste Welle für mich ein echter Schock“, berichtet Patay. „Eine Situation wie in Kriegszeiten. Jetzt sehe ich aber Corona als eine Chance für einen Umdenkprozess in der Industrie. Controllergetriebene Just-in-time-Konzepte und Auslagerungen der Produktion in Billig-Lohnländern werden nun endlich hinterfragt. Kurzfristig sehe ich aber ganz andere Herausforderungen auf uns zukommen und zwar das Thema Verfügbarkeit, sowohl was Mitarbeiter betrifft, als auch die Ressourcen. Um weiter wachsen zu können suchen wir qualifizierte Mitarbeiter für Service und Technik – so wie die meisten Unternehmen in unserer Branche. Beim Thema mangelnde Verfügbarkeit und Lieferengpässe von Produkten helfen wir aber gerne mit unseren temporären Miet-Energielösungen.“
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind Georg Patay ein großes Anliegen. „Ich finde es aber schade und falsch, dass Öl und Gas in einen Topf geworfen werden. 'Raus aus dem Gas' sollte man sich gut überlegen und wirklich zu Ende denken. Ohne die Nutzung der bestehenden Gasinfrastruktur wird der Wandel auf 100% Erneuerbare bis 2040 nicht möglich sein. Grundsätzlich steht die Wärmeenergiewende auf zwei Säulen: Erstens Energiesparmaßnahmen bzw. Effizienzsteigerungen und als zweiter Schritt die Anhebung des Anteils der Erneuerbaren. Derzeit wird genau umgekehrt agiert und das führt zum Chaos. Wir müssen primär Energie sparen! In der Energiewirtschaft gibt es keine einfachen Lösungen. Das Fachhandwerk muss in die geplanten Maßnahmen eingebunden werden. Zusammen mit der Branche und nicht über die Branche hinweg müssen Lösungen erarbeitet werden“, ist sich Patay sicher.
Bei energy4rent spielt der Energieträger Öl – trotz Vorbehalte – noch eine wichtige Rolle. Ähnlich wie bei der Elektromobilität eine flächendeckende Ladeinfrastruktur Grundvoraussetzung für die Marktdurchdringung ist, muss man auch auf verfügbare alternative Energieträger speziell in Notsituationen zurückgreifen können. „Öl ist derzeit alternativlos – bei den anderen Energieträgern fehlt einfach noch die Infrastruktur. Natürlich arbeiten wir auch an Alternativkonzepten“, und zum Abschluss meint Georg Patay: „Ich freue mich, dass ich in der Branche gestaltend tätig sein darf. Wir leben in einer wirklich spannenden Zeit, spannend für unsere Unternehmen und für die ganze Branche. Wir stellen heute die Weichen für die Zukunft!“ Und er macht neugierig: „Freuen Sie sich auf weitere Überraschungen in diesem Herbst!“