Bilanz Frauenthal 2024 : Negatives Jahresergebnis für Frauenthal Handel Gruppe

Die Frauenthal Handel Gruppe hat ihren Geschäftsbericht für 2025 vorgelegt – er weist wie erwartet ein Umsatzminus aus.
- © Stockfotos-MG - stock.adobe.comWie die vorläufigen Zahlen bereits erwarten ließen, fuhr die Frauenthal Handel Gruppe 2024 ein Minus ein. Mit einem Gesamt-Umsatz von 1,014 Milliarden Euro liegt die Gruppe um 66,6 Millionen Euro unter dem Vorjahresergebnis, das entspricht einem Minus von 6,2 Prozent. Vom Umsatzrückgang sind 38,8 Millionen Euro der Division Frauenthal Handel (- 4,6 Prozent) und 27,9 Millionen Euro der Division Frauenthal Automotive (- 11,9 Prozent) zuzurechnen. Die Frauenthal Handel erwirtschaftete 80 Prozent des Umsatzes, die Division Frauenthal Automotive 20 Prozent.
Die Frauenthal-Gruppe erwirtschaftet 2024 ein EBITDA von 47,6 Millionen Euro und liegt mit diesem Ergebnis um 14,6 Millionen Euro unter dem Vorjahr. Bereinigt um das Ergebnis aus dem Verkauf einer Immobilie in der Division Frauenthal Handel beträgt das bereinigte EBITDA der Frauenthal-Gruppe 44,5 Millionen Euro und liegt um 17,6 Millionen Euro unter dem Vorjahr. Das bereinigte EBITDA der Frauenthal Handel liegt um 32,1 Prozent unter dem Vorjahresergebnis, jenes der Division Frauenthal Automotive um 17,2 Prozent darunter.
Das EBIT der Frauenthal-Gruppe betrug 2024 5,6 Millionen Euro und ist im Geschäftsjahr mit außerplanmäßigen Abschreibungen aufgrund von Wertverfallen mit 6,9 Millionen Euro belastet. Mit einer Höhe von 9,5 Millionen Euro liegt das bereinigte EBIT um 19,3 Millionen Euro unter dem Vorjahresvergleichswert. Das Konzern-Eigenkapital sinkt von 192 Millionen Euro um 27,5 Millionen Euro, was laut Bericht auf den Rückerwerb eigener Aktien und andererseits auf das negative Jahresergebnis zurückzuführen ist.
>> Immer up to date mit Meinungen und News aus der Branche sein? Abonnieren Sie unsere Newsletter: Ob wöchentliche Übersicht, Planer*innen-Newsletter oder Sanitär-Trendletter – mit uns bleiben Sie informiert! Hier geht’s zur Anmeldung!
Detailanalyse: Frauenthal Handel litt unter Baukonjunktur
Die Division Frauenthal Handel - unter deren Dach SHT, ÖAG, Kontinentale, Elektromaterial.at, Bad & Energie Bäderparadies, ISZ, Alva und Passion vereint sind – hatte 2024 unter den negativen Auswirkungen steigender Baustoffpreise, Personalmangels sowie der hohen Inflation auf das Baugewerbe und somit auf die Bauproduktion zu leiden. Dieser Trend sei laut Lagebericht besonders im Bereich Neubau zu spüren, bei Renovierungen und im Bereich der energetischen Sanierung zeige sich hingegen eine stabilere Entwicklung. Auch Investitionen in Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen würden auf einem stabilen Niveau bleiben, wenn auch die Dynamik im Vergleich zu den Vorjahren nachgelassen habe, heißt es weiter.
Insgesamt herrsche im Sanitär- und Heizungsmarkt ein massiver Verdrängungs- und Preiskampf, so das Fazit der Frauenthal Handel. Auch gestiegene Wareneinsatz-, Personal- und Infrastrukturkosten sowie ein anhaltender Preisdruck, „verursacht durch vom Mitbewerb aufgebaute Überkapazitäten" hätten das Geschäft belastet. Mit Gegenmaßnahmen und kurzfristige Kosteneinsparungen konnte der Konzern diese Auswirkungen abfedern. Dazu zählte auch eine Verringerung des Personalstands um 6,4 Prozent auf nun durchschnittlich 1.569 Mitarbeitende inklusive rund 100 Lehrlingen.
Der Konzern erhofft sich noch ein Nachwirken der umfangreichen Förderaktionen, insbesondere des Programms „Raus aus Öl und Gas". Die Frauenthal rechnet damit, dass bereits genehmigte, aber noch nicht abgerufenen Förderungen voraussichtlich bis zum 3. Quartal 2025 die Nachfrage in der Division Frauenthal Handel stützen werden. Zusätzlich belaste auch der rückläufige Sanitärmarkt die Branche, erklärt der Bericht.
Ausblick auf 2025
Für 2025 will das Management in beiden den Fokus auf strukturellen Änderungen und ein striktes Kostenmanagement setzen, um die voraussichtlich weiterhin niedrigen Abrufvolumina in der Division Frauenthal Automotive und die geringere Marktnachfrage in der Division Frauenthal Handel abzufedern.
Für die Division Frauenthal Handel erhofft sich die Gruppe für 2025 positive Impulse im Renovierungsgeschäft durch die Zinswende und das Auslaufen der Verordnung für nachhaltige Vergabestandards bei der Finanzierung von Wohnimmobilien (KIM-VO). Ziel sei es zudem, durch Investitionen, Prozessverbesserungen und Schulungen der Mitarbeitenden den Kundenservice weiter zu verbessern und den Fokus auf Kundennutzen zu setzen. Eine stichfeste Prognose für 2025 abzuliefern, traut sich der Konzern vor dem Hintergrund des dynamischen Marktumfelds beider Divisionen noch nicht, eine seriöse Prognose für das Konzernergebnis 2025 sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich, heißt es abschließend im Bericht.