SOLUTOanleihe: Sanierung & Finanzierung : Premiere in der Branche: Warum Soluto eine Anleihe ausgibt

Das Mail vom 18. Februar 2025 erreichte mehrere tausend Geschäftspartner und Wegblegleiter*innen: Darin kündigte Sanierungsspezialist Soluto eine Anleihe an, die ab sofort über die auf Mittelstandsfinanzierung spezialisierte Plattform CONDA gezeichnet werden kann. Mit garantiert 8 Prozent Zinsen pro Jahr über eine Laufzeit von sieben Jahren bietet das Unternehmen damit einem ausgewählten Kreis an Personen den Vorverkauf an, ehe kommende Woche ein breites Publikum zur Zeichnung der Anleihe eingeladen wird.
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"Sanierung neu gedacht"
Martin Zagler, Geschäftsführer von Soluto, will damit das weitere Wachstum des Unternehmens finanzieren: „Wir wachsen relativ schnell, seit der Gründung 2017 ist unser Jahresumsatz von unter 2 Mio. Euro auf zuletzt 30 Mio. Euro gewachsen. Und wir wollen weiterwachsen, aktuell steht vor allem der Schritt nach Deutschland an."
Die Anleihe wird unter dem Slogan "Sanierung neu gedacht" ausgegeben. Für KMUs ist dieser Schritt ungewöhnlich, das Instrument des Nachrangdarlehens ist auch noch relativ neu. Um so eine Anleihe ausgeben zu können, muss das Unternehmen auch eine Due-Diligence-Prüfung machen. Zagler: „Wir haben das in wenigen Tagen abgeschlossen, weil wir die nötigen Instrumente von einer monatlichen Liquiditätsplanung bis zur 6-Jahres-Planung ohnehin in Verwendung haben. Viele KMUs sind da nicht so fit, die wären dazu wohl kaum in der Lage."
Dass diese Form der Finanzierung über den Kapitalmarkt jetzt endlich auch in Europa und für KMUs möglich ist, sieht Zagler als große Chance: Das Fehlen entsprechender Instrumente sei bisher ein Hemmschuh für das Wirtschaftswachstum gewesen. „Wenn man eine Größe erreicht hat, wie wir sie jetzt haben, ist die Wachstumsfinanzierung nur über Banken schwierig. Die halten derzeit bei Basel 17 oder so und können KMUs wie uns kaum mehr finanzieren", so Zagler. Das Geld ist aber vorhanden: In Österreich liegen 320 Mrd. Euro auf den Sparbüchern, anstatt die Wirtschaft anzukurbeln und Wachstum zu ermöglichen. Das könne sich mit solchen Anleihen ändern, ist Zagler überzeugt.
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Wachstum kostet aber auch Geld: „Wir haben einen positiven Cashflow, aber wir wollen für das Wachstum einen Finanzierungsmix haben. Da ist zusätzlich zum Eigenkapital und den Banken die Anleihe ein gutes drittes Standbein."
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Die Banken halten derzeit bei Basel 17 oder so und können KMUs kaum mehr finanzieren.Martin Zagler
Die Konditionen und Risiken der SOLLUTOanleihe
Die mit der SOLUTOanleihe garantierten 8 Prozent jährlicher Verzinsung klingen zwar spektakulär, sind aber im Vergleich zu derzeit üblichen Bankkonditionen für Kredite gar nicht so hoch, rechnet Zagler vor: „Bei Banken ist man selbst bei guter Bonität als Unternehmen derzeit bei mindestens 6 Prozent, mit den Nebenkosten rasch auch bei 7 Prozent."
Dennoch sieht er für das ausgebende Unternehmen auch ein Risiko darin, diese 8 Prozent für die gesamte Dauer von sieben Jahren zu garantieren: "Unser Risiko als Unternehmen ist es, dass wir eventuelle Zinssenkungen in den nächsten Jahren dann eben nicht mitmachen können. Aber solche Zinssenkungen sind ohnehin nicht absehbar: Ich bin seit 36 Jahren Unternehmer, die Situation ist volatil wie noch nie, nur dass die Zinsen nochmal in Richtung Nullzinspolitik sinken kann man wohl ausschließen."
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Für die Anleger besteht natürlich ebenfalls ein Risiko: Bei Nachrangdarlehen dieser Art kann es zu einem Totalausfall des Investments kommen. Das federt Soluto mit Bonuszinsen ab, die zusätzlich zu den 8 Prozent versprochen werden. Das Ziel ist es, innerhalb der nächsten fünf Jahre den Jahresumsatz schrittweise auf 100 Mio. Euro zu verdreifachen - werde die definierten Zwischenziele erreicht, sind bis zu 2,5 Prozent an Bonuszinsen fällig.

Sanierung - ein Wachstumsmarkt
Verwendet werden soll das Geld für das Wachstum, in erster Linie für den Gang nach Deutschland, aber auch für den Ausbau der Standorte in Österreich. Die Vision 2029 lautet: 15 Standorte in Österreich, 20 Standorte in Deutschland und ein Umsatzvolumen von 100 Mio. Euro jährlich.
Soluto wurde 2017 als Franchise-System gegründet und ist mittlerweile einer von Österreichs größten Brand- und Wasserschadensanierer. Mit 11 Standorten und 8 Franchise-Unternehmen ist ein flächendeckendes Netzwerk in ganz Österreich gegeben, das weiter ausgebaut werden soll. Das Geschäftsmodell von Soluto ist nach eigener Einschätzung konjunkturunabhängig: Brand- und Wasserschäden treten unabhängig von der wirtschaftlichen Lage auf, Soluto ist auf die schnelle Hilfe dabei spezialisiert. Die Abrechnung der Projekte erfolgt dabei über die Versicherungen, was den Zahlungsstrom sichert und Zahlungsausfälle vermeidet.
Der potenzielle Markt ist groß, alleine in Österreich beträgt der entsprechende Sanierungsmarkt laut Soluto über 1 Mrd. Euro. Wachstum sieht Zagler ebenfalls leicht möglich, denn die Top 5 der Unternehmen in dieser Branche decken gemeinsam nur 20 Prozent dieses Volumens ab. Auch die weitere Digitalisierung soll dabei helfen: Solute arbeitet derzeit an einer KI-Lösung für die automatische Disposition, was die Auftragsabwicklung weiter beschleunigt.
Marketing für Soluto
Das Emissionsvolumen beträgt 2 Mio. Euro, die Fundingschwelle liegt bei 200.000 Euro - so viel sollen bis Ende März 2025 mindestens zusammenkommen, damit die Anleihe ausgegeben wird.
Einen weiteren Gedanken dabei verhehlt Martin Zagler nicht: "Natürlich ist die Anleihe auch eine große Marketingaktion. Wir investieren ein Budget von 50.000 Euro ins Marketing der Aktion." Im ersten Schritt wurden am 18. Februar rund 60.000 Partner*innen aus der Soluto-Datenbank angesprochen, ehe die Zeichnung der Anleihe in der Woche darauf für alle öffentlich wird. Zagler: "So haben wir beim Start der öffentlichen Zeichnung schon Kapital eingesammelt, das ist ein wichtiger psychologischer Moment."