Großhandel : Frauenthal im Minus

Dass 2024 speziell für den Großhandel ein herausforderndes Jahr war, ist bekannt: Wegen des Einbruchs beim Neubau fehlt es schlicht an der Menge des zu liefernden und verbauenden Materials. Daher kommt die Information, die die börsenotierte Frauenthal Holding AG als Mutterkonzern von SHT, ÖAG, Kontinentale und elektromaterial.at gemäß Finanzmarktrichtlinien am 24. Februar ausschicken musste, nicht überraschend. 

Mit einem voraussichtlichen Jahresumsatz von lediglich knapp über einer Milliarde Euro (genau: 1,015 Mrd.) liegt der Konzern 2024 voraussichtlich um 66 Mio. Euro unter dem Umsatz im Jahr davor. Der operative Gewinn vor Steuern (EBIT) wird demnach nach den 28,7 Mio. Euro 2023 nur mehr im niedrigen einstelligen Millionenbereich erwartet und soll zwischen 2-6 Mio. Euro liegen. 

Damit ist ein negatives Konzern-Jahresergebnis nach Steuern zu erwarten, warnt die Frauenthal Holding AG: Der fertige Geschäftsbericht soll dann am 29. April 2025 vorliegen. Zum Vergleich: Noch 2023 hatte die gesamte Frauenthal-Gruppe einen Gewinn von 17,4 Mio. Euro ausgewiesen, im Rekordjahr 2022 sogar noch 48 Mio. Euro.

Erschwerend kam für den Konzern heuer dazu, dass im Vorjahr beide Segmente gleichzeitig von einer schwierigen konjunkturellen Lage getroffen waren.  Der Sanitär- und Heizungsgroßhandel, der rund 75 Prozent des Konzernumsatzes ausmacht, aufgrund der schwierigen Situation am Bau ebenso wie die Sparte Automotive, die als Zulieferer der Nutzfahrzeug- und PKW-Industrie tätig ist.

Der Ausblick für 2025 ist wenig optimistisch: "Aus heutiger Sicht ist von einer Erholung der Marktsituation beider Divisionen im laufenden Jahr nicht auszugehen", so die Stellungnahme des Konzern.

Das Frauenthal Management-Team auf der Expo 2024
Das Management der Frauenthal-Handelsgruppe auf der Frauenthal Expo 2024: Ein Jahr später muss der Konzern ein MInus bekanntgeben, etliche der Verantwortlichen haben das Unternehmen im Laufe des Jahres 2024 bereits verlassen. - © Frauenthal