Wärmepumpenmarkt in Amerika : Wärmepumpe: Bosch sieht Wachstumschancen in den USA
Von eiskalten Wintern im Norden bis hin zu sonnigen Stränden im Süden – in den USA sind fünf unterschiedliche Klimazonen vertreten. Hersteller sind also dazu angehalten, Lösungen für Heiz- und Klimatechnik u entwickeln, die in einem breiten Temperaturspektrum funktional sind. Die Vereinigten Staaten setzen daher auf eine Beschleunigung für Installationen von Kaltklima Luft-Luft-Wärmepumpen. Auf der größten Elektronikmesse der Welt, der CES 2024, präsentierte Bosch seine Kaltklima Luft-Luft-Wärmepumpe IDS Ultra, die für Extrembedingungen ausgelegt ist.
In Amerika sind die Bedingungen für die Elektrifizierung des Zuhauses günstig, da landesweit bereits über 17,7 Millionen Wärmepumpen verbaut sind, die zum Heizen und Kühlen eingesetzt werden.Christian Fischer, Bosch
US-amerikanischer Wärmepumpenmarkt nimmt Fahrt auf
Obwohl in den USA immer noch mehr reine Klimaanlagen verkauft werden, überholte der Wärmepumpenmarkt 2022 umsatzmäßig den der reinen Klimageräte; bis 2028 soll sich der Wärmepumpenmarkt Bosch-Marktstudien zufolge sogar verdoppeln. „In Amerika sind die Bedingungen für die Elektrifizierung des Zuhauses günstig, da landesweit bereits über 17,7 Millionen Wärmepumpen verbaut sind, die zum Heizen und Kühlen eingesetzt werden“, erklärt Christian Fischer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung von Bosch.
2020 wurden knapp die Hälfte (45 Prozent) aller neuen Wohngebäude in den USA elektrisch beheizt, im Jahr 2000 waren es noch 27 Prozent. Über die Hälfte des Energieverbrauchs in Wohngebäuden in den USA entfällt aktuell auf Wärme und Klimatisierung. Wärmepumpen sind einem Großteil der Bevölkerung bekannt, 99 Prozent der Hausbesitzer*innen haben zumindest von Wärmepumpen zum Heizen und Kühlen gehört – das ergab eine Umfrage von Bosch in den USA und Kanada.
Über 20 Prozent der Befragten haben bereits eine Wärmepumpe, jedoch ist die geografische Verteilung unregelmäßig: Die anteilsmäßig meisten Wärmepumpen sind im Südosten der USA installiert, wo die Winter mild sind. In kälteren Gebieten wie Neuengland oder dem nördlichen Mittleren Westen liegen die Installationsraten sechs- bis siebenmal niedriger.
Erprobung im Feld
Mit der neuen Wärmepumpentechnologie will Bosch energieeffizientes Heizen auch für Gebiete mit sehr tiefen Temperaturen erschließen. „Unsere neue IDS Ultra Wärmepumpe ist das erste Luft-Luft-Modell von Bosch, das speziell für den Einsatz in kalten Klimazonen ausgelegt ist. Die Wärmepumpe liefert bei Außentemperaturen von -15 Grad Celsius volle Heizleistung und funktioniert auch noch bei -25 Grad Celsius“, weiß Alexander Wuthnow, President und CEO der Bosch Home Comfort Group in Nordamerika. Die Wärmepumpe verwendet das synthetische Kältemittel R454b, das aufgrund seines niedrigen GWPs (467) als Alternative zum weit verbreiteten Kältemittel R410A zum Einsatz kommt.
Das US-amerikanische Energieministerium hatte zuletzt bestätigt, dass die IDS Ultra Wärmepumpe von Bosch die im Rahmen der „Residential Cold Climate Heat Pump Technology Challenge“ gesetzten Anforderungen erfüllt, um von der Labor- in die Felderprobung zu gehen. Eine Einführung in Europa bzw. Österreich ist aktuell nicht vorgesehen, heißt es von Seiten des Unternehmens. Das verwendete Kältemittel würde die GWP-Anforderungen der neuen F-Gase-Verordnung der EU zudem nicht erfüllen.