Großwärmepumpen in der Industrie : Habeck zu Besuch bei Wärmepumpenanlage von Ochsner

Im Gespräch mit Robert Habeck (mittig rechts) erklärt Ochsner-Geschäftsführer Marco Schäfer (rechts außen) die Besonderheiten der Großwärmepumpen bei Ikea, die Abwasser als Wärmequelle nutzen.

Im Gespräch mit Robert Habeck (mittig rechts) erklärt Ochsner-Geschäftsführer Marco Schäfer (rechts außen) die Besonderheiten der Großwärmepumpen bei Ikea, die Abwasser als Wärmequelle nutzen.

- © FrankNuernberger.de

Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck hat eine dreitägige Wärmepumpen-Tour durch Deutschland absolviert. Unter dem Motto „Habeck fragt nach“ ließ sich der Minister davon überzeugen, dass ein effektiver Einbau von Wärmepumpen in Gewerbe, Industrie und großvolumigen Gebäuden möglich ist. Unter den Stopps war ein Ikea-Standort in Berlin, das Besondere daran: Dort heizen und kühlen drei Großwärmepumpen des österreichischen Wärmepumpenexperten Ochsner das Gebäude energieeffizient.

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Wärmequelle Abwasser für Wärmepumpen

Die Besonderheiten der Wärmpumpen-Technologie in Verbindung mit Abwasser präsentierte Ochsner-Geschäftsführer Marco Schäfer vor Ort in Berlin Lichtenberg. Die drei Industriewärmepumpen, die den Markt mit einer Leistung von je 500 kW heizen und kühlen, nutzen Abwasser als Wärmequelle. Dafür zapfen sie über eine 200 Meter lange Druckleitung das städtische Abwassernetz an, in dem ganzjährige Temperaturen von mindestens 15 °C herrschen. Pro Stunde wird eine Wassermenge von 500.000 bis 1,4 Millionen Litern durch das System geleitet. Die Großwärmepumpen heben die Temperaturen auf rund 35 °C für die Einleitung in Fußbodenheizungen und Deckenstrahler an. Im sommerlichen Kühlbetrieb wird die Wärme aus dem Haus umgekehrt ins Abwasser geleitet.

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Ikea hat bereits beim Bau des Hauses 2011 auf Wärmepumpentechnik gesetzt – damals noch ohne staatliche Förderung. Damals zählte die Ochsner-Anlage zu den größten ihrer Art in Europa. Sie reduziert den CO2-Ausstoß jährlich um 770 Tonnen gegenüber der Heizung und Klimatisierung mit fossilen Energien. Das schwedische Unternehmen will bis 2050 das Netto-Null-Ziel bei Treibhausgasemissionen zu erreichen. Es sieht besonders beim Heizen und Kühlen einen großen Hebel, um auf dieses Ziel hinzuarbeiten und hat bereits weitere Projekte mit Ochsner umgesetzt.