Optimierter Heiz- und Kühlbedarf : Siemens dekarbonisiert Heineken

Matthias Rebellius, Mitglied des Vorstands der Siemens AG (links) und CEO von Smart Infrastructure; Dolf van den Brink, CEO und Vorstandsvorsitzender von Heineken (rechts).

Matthias Rebellius, Mitglied des Vorstands der Siemens AG (links) und CEO von Smart Infrastructure; Dolf van den Brink, CEO und Vorstandsvorsitzender von Heineken (rechts).

- © Siemens
Die niederländische Brauerei Heineken will Energie sparen. Mit Siemens als Partner zur Umsetzung ihrer globalen Net Zero Production Roadmap, soll bis 2030 an allen Produktionsstandorten Netto-Null in Scope 1 und 2* erreicht werden. Gemeinsam arbeiten die beiden Unternehmen an einem Dekarbonisierungsprogramm, in dem Lösungen aus dem Siemens Xcelerator-Portfolio umgesetzt werden. Damit sollen die CO2-Emissionen um 50 Prozent gesenkt sowie auch der Energieverbrauch an mehr als 15 Bier- und Malzproduktionsstandorten im asiatisch-pazifischen Raum, in Nord- und Südamerika und in Europa bis 2025 verringert werden. In einer zweiten Phase sind weitere Standorte geplant.

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*Um ein Emissions-Netto-Null in Scope 1 und 2 zu erreichen, müssen Unternehmen ihre direkten Treibhausgasemissionen (Scope 1) sowie indirekten Emissionen aus der Energieversorgung (Scope 2) auf null reduzieren oder durch Kompensationsmaßnahmen ausgleichen.

Energieeinsparung bei Wärme und Kälte

Heineken und Siemens haben bereits an einem Projekt mit Beratungs-, Audit- und Betreuungsleistungen zusammengearbeitet. Dabei wurde ein digitaler Energiezwilling eingesetzt, um eine typische Heineken-Brauerei zu simulieren und zu analysieren sowie um zu bestimmen, wo größere Energieeinsparungen möglich sind. Die Simulation ergab, dass rund 70 Prozent des Energieverbrauchs mit der Erzeugung der für den Brauprozess notwendigen Wärme und Kälte zusammenhängt.

Durch Optimierung und Überwachung der Kühl- und Heizsysteme im Rahmen eines durchgängigen Programms schätzt Siemens, dass an jedem Standort Energieeinsparungen von 15 bis 20 Prozent und eine durchschnittliche CO2- Reduzierung von 50 Prozent möglich sind. Um die angestrebte Reduzierung zu erreichen, wird Siemens ein umfassendes Programm mit Lösungen und Services bereitstellen, die skalierbar sind und an den weltweiten Produktionsstandorten von Heineken repliziert werden können.

„Die Kooperation mit Heineken demonstriert einen durch und durch modernen Ansatz zur datengestützten Dekarbonisierung. Durch die gemeinsame Arbeit an einem durchgängigen Programm sind wir in der Lage, Hardware, Software und Analytik zu kombinieren, um langfristige Ergebnisse zu prognostizieren und zu liefern, die heute für jede Branche entscheidend sind", erklärt Matthias Rebellius, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO von Smart Infrastructure.

Ausgehend von Betriebsdaten und dem digitalen Zwilling des jeweiligen Standorts wird Siemens ein System zur Elektrifizierung der Wärme- und Kälteerzeugung anhand von mit erneuerbarer Energie betriebenen Wärmepumpen entwerfen, konstruieren und umsetzen und damit die Abhängigkeit von fossil erzeugtem Dampf verringern. Das System wird durch Algorithmen der Siemens Cooling Plant Optimization überwacht, gesteuert und optimiert. Diese Algorithmen analysieren die Daten der Anlage, um die Energiekosten zu senken und einen effizienten Betrieb zu gewährleisten.

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