Entwicklung bis zum 3. Quartal 2022 : So steht es aktuell um den Heizungsmarkt
Die hohen Energiepreise führen zu einem neuerliche Anstieg der Nachfrage am Heizungsmarkt, weit über tatsächlich verfügbaren Kapazitäten. Unter anderem führen die Nachwirkungen der Pandemie noch immer zu Engpässen bei Komponenten und Störungen der Lieferketten, daher kommt es - wie in vielen anderen Branchen - zu monatelangen Wartezeiten. Die Vereinigung Österreichischer Kessellieferanten (VÖK) liefert nun aktuelle Zahlen zur Entwicklung des Heizungsmarktes bis zum 3. Quartal 2022.
Heiß begehrt sind aktuell Heiz- und Warmwassersysteme die möglichst wenig Energie brauchen – klarer Favorit ist dabei die Wärmepumpe. Sowohl die Heizungswärmepumpe (rund 35.000 Stück) als auch Brauchwasserwärmepumpen (rund 7.000 Stück) verzeichnen Zuwächse von 40 bis 50 Prozent. Noch begehrter sind allerdings Heizsysteme, die effizient mit lokal verfügbarer Energie betrieben werden können – Heizungen mit Holz und Pellets. Das Argument der Versorgungssicherheit spielt eine wichtige Rolle, wie am Zuwachs von deutlich über 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ersichtlich wird. Umgerechnet entspricht das rund 25.000 Stück.
Gasgeräte rückläufig
Gasgeräte müssen einen (erwartungsgemäßen) Rückgang um fast 30 Prozent auf 25.000 Stück verzeichnen. Die derzeit hohen Gaspreise lassen die Endkund*innen nach günstigeren Alternativen suchen. Die VÖK verweist an dieser Stelle jedoch darauf, dass „Wärmepumpen und Holzheizungen in Wohnungen und älteren Einfamilienhäusern nicht wirklich machbar sind und der Umstieg auf die ebenfalls teuer mit Erdgas erzeugte Fernwärme keine Lösung ist". Die Vereinigung moniert außerdem, dass die Bundesregierung noch keinen Plan für die Unterstützung der lokalen Produktion von Biogas und Wasserstoff vorgelegt habe.
Die Politik kennt derzeit auf allen Ebenen viel Verbote, aber kaum Lösungen.Vereinigung Österreichischer Kessellieferanten (VÖK)
Gut zu wissen: Über die VÖK
Die VÖK (Vereinigung der Österreichischen Kessellieferanten) vertritt Hersteller, Händler und Installateur*innen der heimischen Heizungsbranche und tritt für die effiziente Nutzung aller Primärenergieträger ein. Die VÖK-Mitglieder erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von etwa 4 Mrd. Euro und haben 23.000 Beschäftigte – davon 5.000 Lehrlinge.