Marktzahlen Wärmepumpe 2023 : Deutschland: Weniger Förderanträge für Wärmepumpen
Berichten der deutschen Funke-Mediengruppe zufolge, scheint die Wärmepumpen-Nachfrage in Deutschland einzubrechen. Im ersten Halbjahr sollen rund 48.800 Anträge auf Förderung einer Wärmepumpe beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingegangen sein. Im Vergleichszeitraum 2022 wurden mit rund 97.800 doppelt so viele Anträge gestellt – kein gutes Zeichen für den deutschen Wärmepumpen-Markt.
Weniger dramatisch stellen sich die Zahlen auf Herstellerseite dar: Laut dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) ist der deutsche Wärmeerzeuger-Markt im ersten Quartal 2023 um insgesamt 38 Prozent auf 306.500 verkaufte Anlagen gewachsen. Besonders tat sich dabei die Wärmepumpe hervor, deren Verkäufe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 111 Prozent auf 96.500 gestiegen sind.
Von einer „enormen Verunsicherung" spricht jedenfalls der deutsche Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) in diesem Zusammenhang. Die BAFA-Zahlen seien „ein Zeugnis der enormen Verunsicherung", die das geplante Gebäudeenergiegesetz (GEG) ausgelöst habe. „Unsere Betriebe wissen nicht, wie sie rechtssicher beraten können, wie es mit der Förderkulisse weitergeht", kritisiert ZVSHK-Pressesprecher Frank Ebisch.
Lage für Wärmepumpen in Österreich
Hintergrund für die Marktverwerfung ist das aktuell noch unbeschlossene GEG. Eigentlich war geplant, das Gesetz noch vor der Sommerpause zu verabschieden, ein Eilantrag an das deutsche Bundesverfassungsgericht stoppte den Beschluss des Heizungsgesetzes aber kurzfristig.
In Österreich gestaltet sich die Lage für Wärmepumpen aktuell rosiger: Im ersten Halbjahr konnten die Wärmepumpen ihre Position mit einem Plus von fast 40 Prozent nochmals deutlich auf 28.100 Anlagen steigern, wie Zahlen der VÖK belegen. Im Vergleich dazu: 2022 wurden laut der Vereinigung Österreichischer Kessel- und Heizungsindustrie insgesamt 50.100 Geräte verkauft. Dennoch warnt auch der Verein Wärmepumpe Austria vor einem Eintrüben des Marktes.
