Initiative Raumluft : Raumluft im Nationalrat
Der Verein ZULuft hat seine parlamentarische Bürgerinitiative "Initiative-Raumluft" am 27. Juni offiziell im Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen vorgebracht. Die von den NEOS für das Hearing ausgewählte Initiative setzt sich für die Luftqualität in Schulen und Kindergärten ein. Denn viele Schulen würden hinter den lufthygienischen Standards zurückbleiben, wie Wolfgang Hucek, Sprecher der Initiative und Geschäftsführer von Trox Austria, im Rahmen des Hearings erläuterte. „Wenn der Wert zu hoch ist, können wir natürlich das Fenster aufmachen", so Hucek. Das sei aber aus sicherheitstechnischen Gründen in manchen Volksschulen nicht möglich, an anderen Standorten würden Belastungen durch Baustellen, Feinstaub oder Pollen hinzukommen.
Die Initiative, die zum Zeitpunkt der Einreichung 841 Unterschriften zählt, fordert daher die gesetzliche Verankerung eines maximalen CO2-Grenzwerts von 1.000 ppm. Studien belegen, dass sich dadurch etwa die Leistungen bei Schularbeiten erhöht und das Risiko von Infektionen reduziert – was auch beim Lehrpersonal in Zeiten von Lehrermangel nicht unbedeutend sei, wie Hucek betonte. Auf die Fragen von Grünen-Mandatarin Ulrike Böker, ob CO2-Messer als "kostengünstige Übergangslösung" in Klassen geeignet seien, um an das Lüften zu erinnern, antwortete Hucek: „Die Qualität der Geräte ist schlecht. Das Geld könnte man sparen und gleich in einen guten Plan investieren".
Kosten von 50 Euro pro Schulkind
Auf NEOS-Nachfrage zu Kosten eines Umbauplans führte Hucek zudem aus, dass man für mechanische Lüftungsanlagen von 50 Euro pro Schüler*in im Jahr ausgehe. Gleichzeitig könnte dieser Betrag aber über Energieeinsparungen ausgeglichen werden, da der Luft, die hinauskomme, die Wärme entzogen werde und dann wieder zugeführt werde. Der abschließende Antrag auf Stellungnahmen vom Bildungsministerium, dem Arbeitsministerium und der Gesellschaft für Neurologie wurde von den Abgeordneten im Anschluss einstimmig angenommen. Beim Verein zeigt man sich nach dem Hearing positiv gestimmt: Zahlreiche Rückfragen und Vereinbarungen über individuelle Gesprächstermine würden von großem Interesse an der Initiative der Branchenvertretung zeugen.