Energie in Österreich : Biomasse stellt 53 Prozent der
Erneuerbaren Energieträger

Gefällte Baumstämme neben einem Haufen an Sagespänen.
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Der Österreichische Biomasse-Verband hat die „Basisdaten Bioenergie Österreich 2021“ veröffentlicht. Wie die Publikation belegt, hat sich Biomasse mit einem Anteil von 53 Prozent zum anteilsmäßig größten erneuerbaren Energieträger in Österreich entwickelt.

Der Anteil von Bioenergie an den erneuerbaren Energien beträgt 53 Prozent.

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40 Prozent der Raumwärme österreichischer Haushalte kommen demnach von der Biomasse. Dazu zählt auch biogene Fernwärme, sie wird in etwa 2.400 dezentralen Biomasseheizwerken und 150 Holzkraftwerken erzeugt. Die Fernwärmeerzeugung aus Biomasse hat sich in den letzten 15 Jahren mehr als verdreifacht; schon 48 Prozent der Fernwärme in Österreich sind biogener Natur.

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20 Prozent mehr Pelletskessel als
im Vorjahr

661.000 Haushalte in Österreich nutzen Holzheizkessel oder Holzöfen als Hauptheizsystem. Gestärkt durch die steigenden Öl- und Gaspreise sowie Förderprogramme steigen die Verkaufszahlen für Biomassekessel. Über 8.000 installierte Pelletskessel im Jahr 2020 entsprechen einer Steigerung um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei Stückholz/Pellets-Kombikessel konnten die Absatzzahlen sogar um 45 Prozent zulegen. Die Installation von mehr als 300.000 Holzzentralheizungen seit 2001 hat laut den Basisdaten des Verbandes in Österreich zu einem Rückgang der Feinstaubemissionen um 25 Prozent geführt. Das liegt daran, dass moderne Biomassefeuerungen neben fossilen Heizsystemen auch alte Festbrennstoffheizungen mit hohen Emissionswerten ersetzen.

Mit dem Ersatz von Allesbrennern durch moderne Holzheizungen könnten in Verbindung mit besserer Gebäudedämmung die Emissionen laut Basisdaten um 90 % gesenkt werden.

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Stabilisierung des Stromsystems

6,4 Prozent des Stromaufkommens in Österreich basieren auf Biomasse. Aufgrund der auslaufenden Tarife nach dem Ökostromgesetz ist die Einspeisemenge von Strom aus fester Biomasse 2020 im Vergleich zu den früheren Jahren um 20 Prozent auf etwa 1,6 TWh zurückgegangen. In Anbetracht der zunehmenden Thematisierung von Blackouts kommt den grundlastfähigen Biomassekraftwerken und Biogasanlagen eine wichtige Funktion zu, weil sie Speicherkapazitäten reduzieren und das Stromsystem stabilisieren. Das im Sommer verabschiedete Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) soll die Stromerzeugung aus Biomasse bis 2030 um 1 TWh erhöhen.