Energiewende : Förderprogramm "Transformation der Wirtschaft" geht in die nächste Runde

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Treibhausgase reduzieren und auf erneuerbare Energien umsteigen – mit dem Programm „Transformation der Wirtschaft“ will der Klima- und Energiefonds die heimische Wirtschaft dabei unterstützen, einen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität 2040 leisten (TGA berichtete). Die erste von zwei Ausschreibungen, die das Ziel der dauerhaften Umstellung auf Erneuerbare Energien in der produzierenden Wirtschaft verfolgt, wurde kürzlich beendet. Die Förderung von insgesamt 4,5 Mio. Euro teilt sich nun auf drei Projekte der beiden österreichischen Unternehmen D. Swarovski KG und AustroCel Hallein GmbH auf.

Die zweite Ausschreibung (geplanter Start im 1. Quartal 2023) wird sich den Themen Energieeffizienz, Erneuerbare Energien und Maßnahmen, die zu sonstigen größtmöglichen Verminderungen von Treibhausgasemissionen führen, widmen. Österreich stehen dafür bis 2026 insgesamt 100 Mio. Euro, finanziert aus dem Aufbau- und Resilienzplan der Europäischen Union im Rahmen von „NextGenerationEU“, zur Verfügung.

Was ist das Förderprogramm „Transformation der Wirtschaft“?

Das Programm „Transformation der Wirtschaft“ richtet sich an alle Unternehmen aus der produzierenden Wirtschaft, die prozessbedingte THG-Emissionen aufweisen und deren Betriebsstandort bzw. Anlagen sich in Österreich befinden. Auch umfasst werden jene Unternehmen, die unter den Anwendungsbereich des EU-Emissionshandels fallen. Im Rahmen der zweiten Ausschreibung 2023 sollen zudem auch Energieversorgungsunternehmen antragsberechtigt sein.

Die Auswahl der Projekte erfolgt durch ein kompetitives Ausschreibungsverfahren. Für die Erteilung des Förderzuschlags ist das Verhältnis der beantragten Förderung (Euro) pro eingesparter Tonne THG-Emission (CO2-Äquivalent) ausschlaggebend.

Lesen Sie dazu auch: Transformation der Wirtschaft – 35 Mio. für Umstellung auf Erneuerbare

Geförderte Projekte der ersten Ausschreibung

  1. Mit der Umsetzung des Projekts „Thermische Energie@Swarovski“ der D. Swarovski KG werden die jährlich anfallenden Treibhausgas-Emissionen um 100 Prozent reduziert; das entspricht einer Einsparung von rund 2.100 Tonnen CO2-Äqivalent. Der Tiroler Kristallhersteller setzt beim Umstieg auf zwei Elektro-Heißwassererzeuger, die mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden.
  2. Im zweiten eingereichten Projekt des Unternehmens wird eine bereits vorhandene Schmelzwanne auf eine rein elektrisch beheizte Glasschmelzwanne umgestellt. Dabei werden die jährlich anfallenden Emissionen um 86 Prozent (entspricht einer Einsparung von rund 440 Tonnen CO2-Äquivalent) reduziert.
  3. Der Zellstoffproduzent AustroCel hat als weiteres Unternehmen den Zuschlag erhalten. Das Halleiner Unternehmen möchte sein gesamtes Werk mit Bio-Energie versorgen. Derzeit werden bereits 99 Prozent der benötigten Energie aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt. Im Rahmen des Projekts „NG2BIOGEN“ werden Umbaumaßnahmen an bestehenden Kesseln der bereits 2021 in Betrieb genommenen 2G Bioethanolanlage erfolgen.

Zweite Ausschreibung

Der Klima- und Energiefonds fördert 2023 Innovationen für saubere, bezahlbare und zuverlässige Energieversorgung. Mit seinem Energieforschungsprogramm unterstützt der Klima- und Energiefonds österreichische Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei
der Entwicklung neuer und besserer klimafreundlicher Technologiegenerationen. Insgesamt stehen 17 Mio. Euro für das Programm zur Verfügung, dotiert aus den Mitteln des Klimaschutzministeriums (BMK). Im Fokus der diesjährigen Ausschreibung steht der Ausstieg aus fossiler Energie durch die Verwendung von erneuerbarem Wasserstoff in der Industrie sowie durch die Neu- und Weiterentwicklungen von Technologien für die Nah- und Fernwärme. Erstmals werden auch Lösungen zur Klimawandelanpassung von Energieinfrastruktur gesucht.

Neben dem Energieforschungsprogramm des Klima- und Energiefonds starteten im letzten Quartal 2022 weitere durch das Klimaschutzministerium dotierte Förderprogramme im Bereich Klimaschutz und Energiewende:

Weitere Förderprogramme
Im Rahmen der Initiative „100% Erneuerbare-Energien-Reallabore“, die mit einem Budget von 20 Millionen Euro ausgestattet ist, soll ein Innovationsnetzwerk mit bis zu fünf regionale Reallabore geschaffen werden, die die Energiewende vor Ort erproben.
Zwei Mio. Euro stehen für die Ausschreibung „Energie.Frei.Raum“ unter anderem zur Entwicklung von Regulatory Sandboxes und innovativen Marktmodellen zur Systemintegration von erneuerbaren Energietechnologien zur Verfügung.
Das Leitprojekt „Daten-Service-Ökosysteme für die Energiewende“ setzt an der Schnittstelle zwischen digitalen Technologien und Energiesystemen an und ist mit drei Mio. Euro dotiert. Ziel ist die Entwicklung und modellhafte Umsetzung eines Daten-Service-Ökosystems.

Anforderungen der zweiten Ausschreibung

Die Ausschreibung des Klima- und Energiefonds richtet sich an alle Akteur*innen, die sich mit Forschungsfragen beschäftigen, welche einen der folgenden Schwerpunkte thematisieren:

  1. Sektorkopplung und erneuerbarer Wasserstoff in der Industrie
  2. Feldtests von Wärmespeichern
  3. Klimaneutrale Wärme und Kälte
  4. Klimawandelanpassung der Energieinfrastruktur

Die Projekte müssen signifikante technologische Fortschritte in mindestens einem Schwerpunkt anstreben und einen überdurchschnittlich großen Beitrag zur Klimaneutralität nachweisen. Zusätzlich wird eine breite Anwendbarkeit der Technologie vorausgesetzt.

Einreichfristen:

Schwerpunkte 1 und 2: 29.03.2023

Schwerpunkte 3 und 4: 10.05.2023

Details zur Ausschreibung: www.klimafonds.gv.at/w...