Sanitär : Dornbracht ReCrafted haucht Armaturen zweites Leben ein

Mit Dornbracht ReCrafted will der Iserlohner Armaturenhersteller das Thema Nachhaltigkeit aufgreifen. Ab sofort können Design-Liebhaber*innen im eigenen ReCrafted-Webshop von Dornbracht wiederaufbereitete Dornbracht-Armaturen kaufen. Im Vergleich zu einem Neuprodukt werden so pro aufbereiteter Armatur nach Berechnungen des TÜV Rheinland rund 40 Prozent an CO₂- Emissionen eingespart. „Mit dem Kauf einer ReCrafted-Armatur geben unsere Kund*innen zeitlosen Design-Klassikern ein neues Zuhause und handeln damit gleichzeitig umweltbewusst. Dabei stehen der Werterhalt der Produkte und ein minimierter Ressourceneinsatz im Vordergrund. Unabhängig davon bewahren wir mit dem Projekt aber auch immaterielle Werte, wie die handwerklichen Fähigkeiten, die in unserer Manufaktur seit Jahrzehnten weitergegeben werden", erklärt Stefan Gesing, CEO Dornbracht, die Idee.

Kund*innen aus der EU können ausgewählte Waschtisch-Armaturen in Chrom und Chrom gebürstet ab sofort online erwerben. Zu den wiederaufbereiteten Produkten gehören etwa Muster aus Ausstellungen. Künftig sollen auch Armaturen aus Privathaushalten und Hotels zurückgenommen werden. Der Webshop führt ein eingeschränktes Portfolio und immer wieder neu befüllt. Gestartet wird fürs erste mit rund 1.000 Stück. Wie der Markt diese Idee aufnehmen werde, sei laut Gesing aktuell noch nicht einschätzbar. „Die Produkte werden um rund 10 Prozent teurer sein, als vergleichbare Produkte bei Megabad/Reuter“, gibt der Dornbracht-CEO einen ersten Ausblick.

Zwar richtet sich der Webshop direkt an die Endverbraucher*innen, Dornbracht empfiehlt jedoch den Einbau durch Fachhandwerker*innen, denn nur dann greift die 5-Jahres-Garantie. Das sei „ein expliziter Hinweis auf das Fachhandwerk und ein Bekenntnis zur Dreistufigkeit“, wie Gesing betont. Für Komplettbad-Beratungen leitet Dornbracht aus dem Webshop direkt zum Fachhandel weiter. Die Installation von Produkten, die Kund*innen selbst gekauft haben, gestaltet sich haftungstechnisch oft kompliziert. Der Einbau von Gebrauchtwarevon ist für Installateur*innen somit grundsätzlich nicht attraktiv. Wer haftet bei einem etwaigen Schaden? Der Hersteller oder das Fachhandwerk? „Wir wollen dazu ein eigenes Versicherungsprodukt anbieten: 'Hand schafft Wert' – damit Handwerker*innen nicht haften. Es soll rasch in den Webshop integriert werden. Für Installateur*innen ist das eine Chance auch andere Produkte an Endkund*innen zu verkaufen“, erklärt Gesing dazu.

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Die Dornbracht-Produktion in Iserlohn ist seit jeher als Manufaktur für Premiumarmaturen ausgelegt. Dort werden auch Kleinstmengen bis hin zur Losgröße 1 realisiert. Die Wertschöpfungstiefe und der große Anteil an manuellen Tätigkeiten, wie beispielsweise in der Handgalvanik, ermöglichen die Einbindung des ReCrafted-Prozesses in die bestehenden Produktionsabläufe. Erfahrung in der Aufarbeitung gebrauchter Armaturen hat Dornbracht zudem durch seinen x-tra Service: In der Abteilung werden seit über 70 Jahren maßgefertigte Wünsche realisiert – inklusive der Instandsetzung alter Armaturen.

Und wie oft kann eine Armatur eigentlich aufbereitet werden? „Unser Design ist nicht limitiert, die Frage ist, wie oft man schleifen kann“, entgegnet Gesing. Die Vision sei, Armaturen tatsächlich mehrfach aufzubereiten. Gesing sieht im ReCrafted-Projekt zudem keineswegs einen Einstieg in den Massenmarkt. „Wir wollen nicht in den Massenmarkt. Wir haben gar nicht die Maschinen und Kapazitäten um im Grohe-Markt mitzuspielen. Wir wollen unsere Marke nicht entwerten", betont der Dornbracht-Chef, der in der Vergangenheit als CFO bei Grohe tätig war.