Branchenradar : Sanierung: Investitionen 2023 rückläufig

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© Ingo Bartussek - stock.adobe.com

Im Jahr 2023 verlor der österreichische Markt für Dämmstoffe fast ein Viertel seines Volumens. Rund 60 Prozent des Rückgangs waren auf rückläufige Investitionen für Gebäudesanierungen zurückzuführen, wie aktuelle Daten einer Marktstudie des Marktforschungsinstituts Branchenradar.com belegen.

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Nachfrage auf Tiefststand seit 2004

Laut aktuellem Branchenradar für Dämmstoffe in Österreich brachen die Herstellererlöse im Jahr 2023 um 23,1 Prozent gegenüber Vorjahr ein. Der Umsatz sank auf rund 351 Mio. Euro. Die Kontraktion des Marktes erfasste alle Dämmstoffmaterialien: Der Umsatz mit Mineralwolle und Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen sank im Jahr 2023 um zirka 15 Prozent, bei Schaumstoffen um rund 28 Prozent. Mit 4,7 Millionen Kubikmeter fiel die Nachfrage auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 2004. Verantwortlich dafür soll allerdings nicht nur der bekanntermaßen schwächelnde Neubau sein. Rund 60 Prozent des Rückgangs waren laut Markterhebung auf fehlende Investitionen in der Gebäudesanierung zurückzuführen.

So verkürzte sich etwa bei Einfamilienhäusern der Umsatz mit Baumaßnahmen im Gebäudebestand im Jahresvergleich um mehr als 30 Prozent. Der Hintergrund: Im Vorjahr kosteten Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle oder den Geschoßdecken im Schnitt um fast ein Drittel mehr als noch drei Jahre davor. „Im Vorjahr hat sich Österreich von den selbst gesteckten Zielen hinsichtlich der Dekarbonisierung des Gebäudebestands weit entfernt“, stellt Andreas Kreutzer, Geschäftsführer von Branchenradar Marktanalyse fest. Es sei daher zu hoffen, dass die Nachjustierungen in der Förderlandlandschaft im heurigen Jahr zu einer Trendwende führe.

Möglicher Anschub durch EWP

Mit einem ähnlichen Phänomen hatte die Heizungsbranche 2023 ebenfalls zu kämpfen, auch sie verzeichnete im Vorjahr einen Einbruch um ein Viertel: Grund für den Einbruch im zweiten Halbjahr scheint das Warten auf das neue Förderregime mit dem Erneuerbaren-Wärme-Paket (EWP) gewesen zu sein. Die aufgebesserte Bezuschussung für den Heizungstausch seit Jahresbeginn zeigt Wirkung: Mit Stand 8. April 2024 wurden bereits 46.194 Förderungsanträge und darüber hinaus 50.269 Registrierungen gestellt. Damit stehen noch rund 2,3 Mrd. Euro an Förderungsmitteln zur Verfügung.

Das EWP fördert neben dem Heizungstausch auch thermische Sanierungen. Die Förderquote für Private wurde damit von 30 Prozent auf maximal 50 Prozent der förderungsfähigen Investitionskosten aufgestockt. Davon umfasst sind die Dämmung der Außenwände, der obersten Geschossdecke bzw. des Daches und der untersten Geschossdecke bzw. des Kellerbodens. Wird Dämmmaterial aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet, ist ein Zuschlag möglich.