Förderung für Heizungstausch alter Holzheizungen und Wärmepumpen : Tausch erneuerbarer Heizsysteme wird gefördert
Wer statt einem alten Öl- oder Gaskessel eine in die Jahre gekommene Biomasseheizung, Wärmepumpe oder sonstige erneuerbare Heizsysteme besitzt, konnte bisher nicht von der Kesseltausch-Förderung "Raus aus Öl und Gas" des Bundes profitieren. Anlagen wurden folglich bis zum Ende ihrer technischen Nutzungsdauer betrieben, auch wenn sie ineffizient arbeiteten – mit 1. Juli 2024 ändert sich das:
Besitzer*innen eines erneuerbaren Heizsystems, das mindestens 15 Jahre alt ist, können bei einer Modernisierung bis zu 5.000 Euro Bundesförderung erhalten. Die Förderung kann zudem mit möglichen Landesförderungen kombiniert werden. Dafür stellt die Bundesregierung stellt ein Budget von 60 Mio. Euro für 2024 und 2025 zur Verfügung.
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Heizungstausch erneuerbarer Heizsysteme: Was gefördert wird
Ab Juli 2024 können Privatpersonen eine Förderung für den Heizungstausch eines nicht mehr energieeffizienten, erneuerbaren Heizungssystems auf eine klimafreundliche Anlage, in Ein- oder Zweifamilienhäusern und Reihenhäusern beantragen. Die Förderung gilt, wenn das Alter der bestehenden Wärmepumpe oder Holzheizung mindestens 15 Jahre beträgt und sofern eine Steigerung der Endenergieeffizienz damit verbunden ist.
Die Förderung wird mittels Pauschalsatzes berechnet und ist mit maximal 30 Prozent der förderungsfähigen Kosten auf 5.000 Euro begrenzt. Wird gleichzeitig eine thermische Solaranlage umgesetzt, gibt es den Solarbonus in der Höhe von 2.500 Euro zusätzlich. Ein Hauptwohnsitz am Standort des Heizungstausches wie auch eine Einkommensprüfung ist für den Antrag nicht erforderlich. Die förderungsfähigen Kosten umfassen die Kosten für das Material, die Montage sowie Planungskosten, Demontage- und Entsorgungskosten für außer Betrieb genommene Heizungssysteme sind ebenso förderungsfähig.
⇨ Beim Tausch einer Holzheizung wird in erster Linie der Anschluss an eine hocheffiziente oder klimafreundliche Nah-/Fernwärme gefördert. Ist kein Anschluss möglich, wird der Umstieg auf eine Holzzentralheizung oder eine Wärmepumpe gefördert. Zentralheizungssysteme werden nur gefördert, wenn sie eine wassergeführte Wärmeverteilung aufweisen.
⇨ Beim Tausch einer Wärmepumpe kann nur eine neue Wärmepumpe gefördert werden. Die Erneuerung eines Fernwärmeanschlusses oder der Umstieg von einer Wärmepumpe auf eine Holzheizung oder einen Fernwärmeanschluss wird nicht gefördert.
Heizungstausch erneuerbarer Heizsysteme: Wie gefördert wird
Da die Heizung bei der Antragstellung bereits fertig installiert und abgerechnet sein muss, unterteilt sich das Einreichverfahren in zwei Schritte:
- Schritt 1: Die Registrierung des baureifen bzw. bereits umgesetzten Projekt muss online bei der Kommunal Kredit Public Consulting (KPC) erfolgen. Danach erhalten Förderwerber*innen ein Bestätigungs-E-Mail mit einem persönlichen Link für die Antragstellung. Durch die abgeschlossene Registrierung sind die Förderungsmittel für das Projekt reserviert.
- Schritt 2: Die Antragstellung selbst muss innerhalb von 12 Monaten nach der Registrierung erfolgen und muss ebenfalls online durchgeführt werden. Nach der Genehmigung bekommen Antragende ein Auszahlungsschreiben, anschließend werden die Förderungsmittel überwiesen.
>>> Mehr Informationen gibt es auf der Website der KPC.
Holzheizungen in Österreich
Rund 34 Prozent des heimischen Raumwärmeeinsatzes der Haushalte entfielen 2021/22 auf Scheitholz-, Pellets- oder Hackgutheizungen. Zählt man die in Biomasseheizwerken und Holzkraftwerken erzeugte Fernwärme dazu, erhöht sich dieser Anteil auf 41 Prozent, wie der österreichische Biomasse-Verband vorrechnet. Rund 734.000 Haushalte in Österreich nutzen Holzeinzelfeuerungen (Kessel oder Öfen) als primäres Heizsystem.
Dazu kommen mehr als 1,2 Mio. Fernwärmeanschlüsse in Österreich, die gut zur Hälfte mit biogener Fernwärme beliefert werden. Allerdings sind mehr als 350.000 Holzzentralheizungen älter als 25 Jahre. Zum Ausstieg aus Erdöl und Erdgasheizungen müssten im Jahr etwa 40.000 neue Holzkessel installiert werden, so der Verband.