Gerhard Glinzerer, als gebürtiger Steierer in Wien selbst ein „Zuagroaster“, sieht die Entwicklung in Österreich und Europa dennoch nicht nur positiv. Als Unternehmen mit dem Zentrum in Wien ist Herz bei der Suche nach Fachkräften stark auf die „neuen Wiener*innen“ aus den Bundesländern und aus den Nachbarländern angewiesen: „Wir haben eine starke Reisetätigkeit, das ist für viele ,Alteingesessene‘ nicht attraktiv“, so der Unternehmer.
Auch sei die österreichische Gesellschaft, so wie überall in Westeuropa, im Schnitt älter und satter als anderswo. Zudem behindere eine zunehmende Bürokratie die Entwicklung der Wirtschaft: „Ich stehe manchmal mit einem Bein im Gefängnis, ohne es zu wissen“, sagt Glinzerer. So habe er als geschäftsführender Gesellschafter bereits Strafen dafür bekommen, dass in der Buchhaltung irrtümlich ein falsches Formular ausgefüllt worden sei: Dafür habe die Bezirksverwaltungsbehörde ihm doch tatsächlich einen Strafbescheid zugestellt. Mit mehr Optimismus erfüllt ihn die globale Entwicklung: „Unser am weitesten entfernte Mitarbeiter ist auf den Philippinen“, also mehr als 10.000 Kilometer Luftlinie von der Zentrale im 23. Wiener Gemeindebezirk entfernt. Was sich daraus lernen lässt, ist leicht erklärt: „Österreich ist nicht der Nabel der Welt!“