Heizungshersteller : Windhager stellt Insolvenzantrag

Windhager hat für seine Gesellschaften Windhager Zentralheizung Technik und Windhager Zentralheizung am Freitag, dem 5. Jänner die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beim Landesgericht Salzburg beantragt. Die beiden Firmen zählen etwa 400 Mitarbeitende. Die Beschäftigten haben laut Medienberichten bisher auch kein Dezember-Gehalt erhalten.

Für Windhager Logistik hat der Heizungsbauer mit Stammsitz in Seekirchen die Eröffnung eines Konkursverfahrens beantragt. Davon ist auch der Bau des neuen Wärmepumpen-Werks im oberösterreichischen Pinsdorf betroffen, der nun gestoppt ist. Die Auslandsbeteiligungen Windhager Schweiz, Deutschland und Italien seien vom Antrag nicht betroffen, wie das Unternehmen informiert. Es wird damit gerechnet, dass das Landesgericht die Verfahren am Montag, dem 8. Jänner eröffnen wird.

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Negative Marktentwicklung

Der KSV 1870 beziffert die Passiva für die Zentralheizung Technik GmbH mit 78,2 Mio. Euro und für die Zentralheizung GmbH mit 8,2 Mio. Euro. Dem gegenüber stehen Aktiva von rund 21,4 Mio. Euro und 2,2 Mio. Euro. Ein vom Unternehmen eingebrachter Sanierungsplanantrag sieht die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestquote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren vor.

Bereits laufende Verhandlungen mit Investoren hätten bisher nicht erfolgreich abgeschlossen werden können. „Wir setzen die Gespräche mit möglichen Investoren fort, um damit die Weiterführung der Unternehmen zu sichern. Wir bemühen uns, den weiteren Betrieb im Rahmen der insolvenzrechtlichen Gegebenheiten bestmöglich sicherzustellen", so Windhager Geschäftsführer Stefan Gubi zur aktuellen Situation.

Als Grund für die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens nennt Gubi die negative Marktentwicklung durch hohe Pellets-Preise, die Energiekrise sowie die Diskussion um den Erneurbaren-Status von Biomasse im deutschen GEG. „Die Märkte gerieten in den freien Fall. Wir hatten teilweise Phasen mit 60 bis 70 Prozent Auftragsrückgang und entsprechende Umsatzeinbußen", so der Geschäftsführer gegenüber der APA.

Stefan Gubi, Windhager
Stefan Gubi, Geschäftsführer Windhager - © Foto Neumayr