Warmwasser: Energie sparen : Einfluss von Wasserspar- und Energieeffizienztechnologie auf den Gesamtenergiebedarf

Warmwasser einsparen

Warmwasser trägt einen großen Teil zum Energieverbrauch privater Haushalte bei.

- © hansgrohe/Hansgrohe SE

Wie lässt sich die Energieeffizienz von Gebäuden zugunsten der Klimaneutralität verbessern? Die üblichen Lösungen umfassen zumeist klimafreundliches Heizen, mehr Wärmedämmung oder energiesparendes Verhalten der Hausbewohner*innen. Eine von der Hansgrohe Group initiierte Studie für Deutschland hat einen weiteren, signifikanten Energiesparhebel zutage gebracht, der auch in Österreich spannend ist: Effizienztechnologien für den Warmwasserverbrauch.

„Unsere Berechnungen zeigen, dass sich der Gesamtenergiebedarf durch den Einsatz von Wasserspar- und Energieeffizienztechnologien in Brausen und Armaturen um bis zu sechs Prozent senken lässt. Wenn die Trinkwassererwärmung über dezentrale Durchlauferhitzer erfolgt, steigt das Einsparungspotenzial sogar auf bis zu 12 Prozent“, erklärt Studienautor Bert Oschatz vom Institut für Technische Gebäudeausrüstung, ITG Dresden.

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Energieverbrauch: Warmwasser auf Platz 2 hinter Raumwärme

In der Tat fließen täglich Mio. Liter Warmwasser durch Wohngebäude. Nach der Raumwärme ist das Warmwasser der zweitgrößte Posten für den Energieverbrauch österreichischer Haushalte. Dass es hier Einsparpotenzial gibt, das besser ausgeschöpft werden kann, ergab eine von Hansgrohe bei der Berliner dena beauftragte Studie. Durchgeführt von dem Institut für Technische Gebäudeausrüstung, ITG Dresden, ermittelt die Studie das Energiesparpotenzial für Einfamilienhäuser.

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Das Kernergebnis: Allein durch die Installation von wassersparenden Armaturen und Duschbrausen ließen sich der Primärenergiebedarf beziehungsweise die Gesamttreibhausgasemissionen um zwei Prozent bei Bestandsgebäuden und um sechs Prozent bei Neubauten absenken; in Kombination mit dezentraler Wassererwärmung sogar um bis zu zwölf Prozent.

Einsparpotenzial bei Trinkwarmwasser für Einfamilienhäuser

Für die Untersuchung des Energiesparpotenzials durch den Einsatz von wassersparenden Badprodukten hat das ITG Dresden drei Generationen von Einfamilienhäusern betrachtet:

  • Bestandsgebäude aus den 1990er Jahren
  • Referenzgebäude mit Wärmeschutz nach dem deutschen Gebäudeenergiegesetz (GEG)
  • Effizienzhäuser mit nur 40 Prozent Primärenergiebedarf

Für alle drei Gebäudekategorien quantifizierten die Experten entsprechend der Norm DIN V 18599 die Möglichkeiten, Energie einzusparen. Dabei seien die Einsparpotenziale bei Gebäuden mit einem bereits sehr niedrigen Heizwärmebedarf in Relation besonders hoch. Für die Studie betrachtete das Institut Bäder ohne und mit wassersparenden Armaturen und Brausen und unterschied im letzteren Fall zusätzlich nach Bädern mit einem hohen Dusch- beziehungsweise Badeanteil.

Wassersparende Duschbrause aus dem Hause Hansgrohe
Wassersparende Duschbrause aus dem Hause Hansgrohe - © hansgrohe/Hansgrohe SE

„Die Studie der dena und des ITG Dresden belegt, dass Innovationen im Bad einen wesentlichen Beitrag zur Senkung des Wasser- und Energieverbrauchs leisten", betont Hans Jürgen Kalmbach, Vorsitzender des Vorstands der Hansgrohe SE. „Ohne warmwassersparende Technologien wird es keine energieeffizienten Gebäude geben. Wir müssen unsere Art der Warmwassernutzung dringend neu denken. Für uns als Hersteller wasserführender Produkte ist die Studie Ansporn für weitere Neuheiten zum verantwortungsvollen Umgang mit Wasser und Energie."

Fiona Félix, Leitung Public Affairs Hansgrohe SE, ergänzt: „Damit diese klimarelevanten Effekte zum Tragen kommen, braucht es mehr Bewusstsein für den Faktor Warmwasser, auch bei Architekten, Bauprojektentwicklern und Bauherren. Deshalb bietet die Umsetzung der europäischen Richtlinie für Energieeffizienz in Gebäuden dem Gesetzgeber gute Gelegenheit, den Energiebedarf für den Warmwasserverbrauch bei der Berechnung des Energiebedarfsausweises und bei der Erstellung des individuellen Sanierungsfahrplans zu berücksichtigen."

Porträt von Hans Jürgen Kalmbach.
Hans Jürgen Kalmbach, Vorsitzender des Vorstands der Hansgrohe SE - © andreas pohlmann

Die Studie schließt mit einer Gegenüberstellung der Einsparungen im Warmwasser-Bereich im Verhältnis zu anderen Maßnahmen an Heizungsanlagen:

Umfassender/Überwiegender Einsatz wasser-/energiesparender Armaturen:
a.) Zentrale Trinkwassererwärmung 2 bis 6 Prozent
b.) Dezentrale elektrische Trinkwassererwärmung bis 12 Prozent
Vorlauftemperaturabsenkung/Heizkurvenoptimierung Wärmepumpen –
a.) geringfügig 4 Prozent
b.) stark 12 Prozent
Vorlauftemperaturabsenkung/Heizkurvenoptimierung 1 bis 4 Prozent
Nachtabsenkung/Abschaltung 3 bis 10 Prozent
Sommerabschaltung 0 bis 4 Prozent