Zukunft Luft Austria : Verein ZULuft gegründet

Robert Grellet, Geschäftsführung Walter Bösch, Jürgen Fink, Geschäftsführung drexel und weiss energieeffiziente Haustechniksysteme, Gernot Pichler, Geschäftsführung Pichler, Wolfgang Hucek, Geschäftsführung Trox Austria und Florian Bouchal, Geschäftsführung Wolf Klima- und Heiztechnik

Robert Grellet, Geschäftsführung Walter Bösch, Jürgen Fink, Geschäftsführung drexel und weiss energieeffiziente Haustechniksysteme, Gernot Pichler, Geschäftsführung Pichler, Wolfgang Hucek, Geschäftsführung Trox Austria und Florian Bouchal, Geschäftsführung Wolf Klima- und Heiztechnik (v.l.n.r.)

- © TGA Redaktion/BF

Der neue Branchenverbands ZULuft (Zukunft Luft Austria) hat die WEBUILD 2023 genutzt, um auf seine Neugründung aufmerksam zu machen. Zusammengetan haben sich dafür die Unternehmen Trox Austria, Bösch, Pichler, Wolf sowie drexel und weiss. Der Ausganspunkt: Jedes Gebäude hat eine seiner Nutzung entsprechende optimale Frischluftmenge und Raumluftqualität. Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Menschen in diesen Gebäuden werden durch die zur Verfügung gestellte Luft beeinflusst.

„Unsere Branche braucht eine starke Vertretung nach außen. Einer allein bewegt zu wenig, es war ein logischer Schluss die Nähe zu suchen. Mit dem Verein schließen wir eine Lücke“, erklärt Wolfgang Hucek, Trox Austria und gemeinsam mit Robert Grellet, bösch, Vorsitzender von ZULuft, zur Gründung des neuen Verbandes. „Es fehlt die Bündelung der Kräfte, wo ist der Stellenwert der Innenluft“, reklamiert Grellet. Jürgen Fink, drexel und weiss, der die Schriftführung übernommen hat, in seinem Anfangsstatement: „In der Wohnraumlüftung hat sich wenig getan, wir brauchen viel mehr Schwung.“ Und Kassier Gernot Pichler, Pichler, dazu: „Luft ist ein Lebensmittel, wir fordern strenge gesetzliche Vorgaben“. Florian Bouchal, Wolf, ergänzt den Vorstand, seine Aufgabe liegt in der Vernetzung des Vereins mit externen Partnern und der Wissenschaft.

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ZULuft Austria versteht sich als Forum für die österreichische Lüftungsbranche, um auf wissenschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Ebene für ein höheres Bewusstsein für die Zukunft der Raumluft im öffentlichen Diskurs zu sorgen. Das Ziel sei dabei, eine gesetzliche Grundlage für gesunde Raumluft für Kinder in den Schulen und Kindergärten, für Kund*innen in Geschäften und Gewerbeflächen, sowie für Mitarbeitende in Bürogebäuden und Produktionsstätten zu erwirken.

Luft ist ein Lebensmittel, wir fordern strenge gesetzliche Vorgaben.
Gernot Pichler, Pichler

Die starke Stimme in Deutschland

Ein Vorbild von ZULuft ist der deutsche Fachverband Gebäude Klima, der erfolgreich Lobbyarbeit leistet. Geschäftsführer Frank Ernst vertritt insgesamt drei Verbände mit einem Umsatzvolumen von 13 Mio. Euro. „Man kann nicht an uns vorbei, unsere Umsatzstärke ist wichtig für den Stellenwert. In Fragen der Normung oder zum Beispiel beim Gebäude-Energie-Gesetz können wir uns stark einbringen“, erklärt Ernst, der zur Pressekonferenz live zugeschalten war. „Frank Ernst ist dort, wo wir sein wollen“, meint Hucek, der eine enge Kooperation mit dem deutschen Verband anstrebt.

„Es ist wichtig zu verstehen, wie die Gesetzgebung im Land funktioniert. Man muss sich bekannt machen. In der Politik gibt es nicht überall tiefes oder tiefstes Know-how. Wenn man bekannt ist, ist es einfacher in den Fachausschüssen in Gespräche zu gehen. Man muss Themen haben, Forderungen und Ideen mit Studien belegen um in den Ressorts, in denen die fachliche Kompetenz liegt, mitreden zu können“, so Ernst aus seiner Erfahrung.

In ZULuft haben sich die Marktführer der österreichischen Lüftungsindustrie zusammengeschlossen. Die Politik faselt lang und breit über die Pandemieaufbereitung, bei der wissenschaftlichen Aufarbeitung wollen wir mit am Tisch sitzen.
Wolfgang Hucek, Trox Austria

Die Politik ist gefragt

Von der der Umsatzstärke des deutschen Verbandes ist ZULuft weit entfernt. Für Wolfgang Hucek kein Nachteil: „Der Umsatz beeindruckt nur bedingt, es kommt darauf an wie stark und präsent wir sind. In ZULuft haben sich die Marktführer der österreichischen Lüftungsindustrie zusammengeschlossen. Die Politik faselt lang und breit über die Pandemieaufbereitung, bei der wissenschaftlichen Aufarbeitung wollen wir mit am Tisch sitzen.“ Er meint weiter: „Die ganze Energiekostendiskussion ist viel zu heizungslastig, die Lüftung ist genauso wichtig, wenn es um Energieeffizienz geht. Es heißt jetzt schnell zu sein.“

Wolfgang Hucek ist mit dem Status quo in Österreich nicht einverstanden: „Grundlegende Dinge werden nicht beachtet, Politiker sprechen zu oft das, was ihnen gerade durch den Kopf geht, ohne die Meinung von Expert*innen einzuholen. Unsere Forderung lautet: Gesunde Raumluft als gesetzliche Grundlage für Kinder in den Schulen und Kindergärten, für Kund*innen in Geschäften und Gewerbeflächen, sowie für Mitarbeitende in Bürogebäuden und Produktionsstätten. Fensterlüftung reicht nicht aus, auch wenn es noch immer Politiker*innen gibt, die das anders sehen.“

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„Wir kennen und können die Lösung - unser Fachwissen steckt in unzähligen Normen, Positionspapieren, Fachartikeln und Studien - bringen wir es zur Anwendung", appelliert der Verein, der betont, allen offen zu stehen, die sich für das Thema Lüftung in Gebäuden und Raumklima stark machen wollen. Denn klares Ziel ist, in den nächsten Wochen und Monaten weitere Mitglieder zu finden. „Es gibt bereits 10 bis 15 konkrete Interessensbekundungen aus der Branche. Wir wollen die nächsten sechs Monate nutzen um groß zu werden, die Stakeholder-Liste abzuarbeiten. Danach werden wir die nötigen Strukturen bilden, eventuell auch eine eigene Geschäftsführung etablieren“, fasst Hucek die Pläne der nächsten Zeit zusammen.

Mehr dazu: www.zuluft.at

Kernbotschaften von ZULuft

  • Luftwechselrate: Außenluftvolumenstrom > 25m³/h pro Person
  • Niedrige Schallemissionen: Schallleistungspegel < 43 dB(A)
  • Wärmerückgewinnung: Verpflichtender Einsatz von WRG zum Zweck der Energieeinsparung
  • Außenluftfilter: Min. ePM1 (50%) gemäß nach ISO 16890
  • Bedarfsgerechte Raumregelung: Intelligente Raumregelung in Abhängigkeit der
    Luftqualität um bei veränderter Raumnutzung
  • Relative Luftfeuchtigkeit im Raum: Relative Luftfeuchtigkeit von 30-60 Prozent
  • Betriebssicherheit: Sicherstellung der Leistungsdaten