Tirol Kliniken : BIM im Herzkatheterlabor
Im Landeskrankenhaus Innsbruck werden jährlich 1.000 Menschen nach Herzinfarkten behandelt. Nun wurde das bestehende Gebäude erweitert. Für die Planung des neu eröffneten Herzkatheterlabors im Kinder- und Herz-Zentrum zeichnet das Tiroler Unternehmen Spiegltec verantwortlich. Der EPCMV-Spezialist aus Brixlegg konnte dabei vor allem seine große Expertise in der Planung unter Einsatz von BIM (Building Information Modeling) nutzen.
Durch das neue, vierte Labor wird sich die Wartezeit auf geplante Eingriffe verkürzen. „Unsere Investition in das neue Herzkatheterlabor ist eine Investition in die Gesundheit unserer Gesellschaft. Wir sind fest entschlossen, die bestmögliche Versorgung für Herzpatienten zu gewährleisten und sind stolz darauf, diesen bedeutenden Schritt gemacht zu haben“, so Thomas Koruga, der Projektverantwortliche bei den Tirol Kliniken.
Herausforderungen im laufenden Betrieb
Anfang 2023 startete die Planung des Umbaus, der auf rund 231 m² fünf medizinisch genutzte Räume und einen großen Bereich im Technikraum zur Integration eines neuen Lüftungsgeräts und der Einbindung von Medien betrifft. Spiegltec arbeitet bereits seit vielen Jahren als Fachplaner für die Tirol Kliniken in Innsbruck und nutzte hier sowohl seine Expertise in der anspruchsvollen technischen Gebäudeausrüstung, im Health Care Bereich und der Pharmaindustrie sowie die Erfahrung in der Planung mittels BIM auf Basis eines gemeinsamen CDE (Common Data Environment).
Der Umbau des Herzkatheterlabors erfolgte im laufenden Betrieb. Durch die Baustelle, die sich in unmittelbarer Nähe zu hoch-medizinischen Räumen befand – insbesondere nur 10 Meter von den Eingriffsräumen für Herzkatheter entfernt – durfte zu keiner Zeit die Funktionalität und Sicherheit dieser kritischen Bereiche beeinträchtigt werden.
Projektleiter Markus Schweiberer dazu: „Die Aufgabe erforderte eine präzise Abstimmung der Bauarbeiten auf die täglichen Abläufe im Krankenhaus, um sicherzustellen, dass keine Störungen auftreten und die medizinische Versorgung stets gewährleistet bleibt.“ Dazu kamen die beengten Platzverhältnisse. Diese Umstände erforderten eine sorgfältige Planung, intensive 3D-Koordination und einen hohen organisatorischen Aufwand. Wesentlich war auch die enge Zusammenarbeit mit anderen Gewerken, damit alle notwendigen Daten und Systeme reibungslos integriert werden konnten.
Zusammenarbeit der Gewerke
Auch der Faktor Zeit spielte eine wesentliche Rolle für den Erfolg des Projektes. Die Projektstartsitzung fand im Februar 2023 statt, im darauffolgenden Mai legte Spiegltec die Machbarkeitsstudie sowie eine Kostenschätzung vor, im Juni 2023 konnten die Entwurfsplanung starten, die schließlich zu einer Fertigstellung des Umbaus im heurigen Mai führte. Im Juli 2024 fiel dann der Startschuss für den Probebetrieb mit den Patient*innen.
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Insbesondere im Technikraum mit dem neuen Lüftungsgerät zur Versorgung der nun neuen Räume galt es, herausfordernde Rahmenbedingungen zu beachten, die neben einer komplizierten Platzierung auch hohe hygienische Anforderungen in diesen Raumklassen (Raumklasse H2c) bedeuteten. Schweiberer abschließend: „Das Projekt zeigt, dass effektive Integration von Technik und Planung auf engem Raum eine hervorragende Zusammenarbeit mit anderen Fachgewerken im Rahmen der BIM-Planung bedingt. Und wir konnten bei dieser Kooperation unser umfangreiches Wissen und unsere langjährige Erfahrung mit Revit und der ACC-Plattform effektiv einbringen."