Energiewende : Biomasse in Brüssel

Stefan Gubi, Geschäftsführer Windhager und Thierry Breton, EU-Kommissar für den Binnenmarkt

Thierry Breton, EU-Kommissar für den Binnenmarkt (links) und Stefan Gubi, Geschäftsführer Windhager (rechts)

- © Windhager

Anfang Juni ging es für die Bioenergiebranche ins EU-Parlament nach Brüssel. Thierry Breton, EU-Kommissar für den Binnenmarkt, empfing sieben Vertreter der Branche, darunter Stefan Gubi, Geschäftsführer der Windhager Gruppe. Gubi betonte im Rahmen des Treffens die Bedeutung klarer politischer Botschaften, um Kund*innenverwirrung zu vermeiden, das Geschäftstempo beizubehalten und Arbeitsplätze zu sichern. Besonders das sinnvolle Nebeneinander von Biomasse und Wärmepumpe sei jetzt entscheidend.

Der Handelsverband Bioenergy Europe, der die Interessen der nationalen Biomasseverbände auf europäischer Ebene vertritt, organisierte die Delegation nach Brüssel. Das Hauptziel bestand darin, die Integration von Bioenergietechnologien in das Net-Zero-Industriegesetz zu beschleunigen. Außerdem wurden Gespräche mit Kitti Nyitrai und Biljana Kulisic von der Generaldirektion für EU-Energiepolitik geführt, um die Hürden bei der Bereitstellung nachhaltiger Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen zu diskutieren.

Unterstützung zugesichert

EU-Kommissar Breton habe Interesse an der Hybridstrategie von Windhager gezeigt und seine Unterstützung auf EU-Ebene zugesichert, wie das Unternehmen berichtet. Windhagers Hybridlösungen aus Biomasse und Wärmepumpe nutzt die Stärken beider Technologien für eine effiziente Wärmeerzeugung. Darin investiert der Hersteller auch emsig: Im oberösterreichischen Pinsdorf entsteht aktuell ein neues Produktions- und Entwicklungszentrum für nachhaltige Energie.

Seit über 100 Jahren sehe Windhager seine Pflicht darin, die „ideale Heizlösung für jedes Zuhause anzubieten", wie Gubi erklärt. „Um diese Erfolgsgeschichten auch für die künftige Generation weiterzuschreiben und das Klimaziel bis 2050 zu erreichen, benötige es jetzt alle erneuerbaren Energiequellen – gerade auch Biomasse", führt der Windhager-Geschäftsführer aus. Nur so sei eine gewisse Widerstandsfähigkeit des Energiesystems möglich.

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Am Ende obliegt es den Kesselherstellern, mit ihrer Leistung und Professionalität für begeisterte Kund*innen zu sorgen.
Stefan Gubi

Aufruf an die Politik

Die EU habe laut Windhager zudem ein verstärktes Augenmerk auf die unübersichtliche Kommunikation und die damit verbundenen Verunsicherung der Konsument*innen zugesagt. Um die Klimawende mithilfe dieses Innovationspotenzials nun zu beschleunigen, benötige es, so Gubi, eine verantwortungsvolle Politik, die einen klaren Rahmen schafft.

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„Rückgrat eines starken Europas sind schon immer kleine und mittelständische Unternehmen", unterstreicht Gubi. Die Unabhängigkeit von Russland und Asien stehe für Windhager an oberster Stelle. Mit einer Eigenproduktionstiefe von etwa 75 Prozent steht der Hersteller für „Made in Austria“.

„Denn am Ende obliegt es den Kesselherstellern, mit ihrer Leistung und Professionalität für begeisterte Kund*innen zu sorgen. Vorhersehbarkeit sowie langfristige nachhaltige Strategien anstelle kurzfristiger Ziele sind dafür notwendige Bedingungen, die von der Politik geschaffen werden müssen", appelliert Gubi.
Stefan Gubi im EU Parlament in Brüssel
Stefan Gubi im EU Parlament in Brüssel - © EU/ Aurore Martignoni