Sanierung Hamburger Philosophenturm : Denkmalgerechte Sanierung vereint historische Ästhetik und Barrierefreiheit
Mit der abgeschlossenen Sanierung des denkmalgeschützten Hamburger Philosophenturms kehrt das Leben auf den zentralen Universitätscampus der Stadt zurück. Rund 2.500 Studierende und 500 Mitarbeitende profitieren von einer modernen, energieeffizienten und barrierefreien Infrastruktur, die den historischen Charme des Gebäudes bewahrt.
Das markante, 14-geschossige Hochhaus auf dem Campus „Von-Melle-Park“ im Hamburger Grindelviertel wurde im Jahr 1962 von dem Architekten Paul Seitz entworfen. Im Philosophenturm sind die geisteswissenschaftlichen Fachbereiche Philosophie, Geschichte, Literatur, Sprachen und Medien untergebracht. Aufgrund seiner Lage auf dem zentralen Universitätsgelände ist der Turm ein wichtiger Bestandteil des akademischen Lebens in Hamburg. Bei der Sanierung des 52 Meter hohen Gebäudes sorgen barrierefreie Lösungen von Hewi für ein ausgewogenes Verhältnis von Funktionalität und Design.
Denkmalgerechte Sanierung
Nach jahrzehntelanger Nutzung war eine umfassende denkmalgerechte Sanierung erforderlich, um den heutigen Anforderungen an Brandschutz-, Schallschutz- und Akustikanforderungen gerecht zu werden. In diesem Zuge wurde das Hochhaus im Inneren von APB. Architekten grundlegend umstrukturiert, um die verschiedenen Bereiche zu bündeln, offene Raumstrukturen zu schaffen und eine behindertengerechte und barrierefreie Nutzung auf allen Ebenen zu ermöglichen. Auch die technische Gebäudeausrüstung und sämtliche Aufzugsanlagen wurden erneuert, um die Energieeffizienz zu steigern. Außerdem wurde im Innenhof mit dem Cube ein dreigeschossiger Neubau errichtet, der zusätzliche Nutzflächen und Veranstaltungsräume bietet. Bauherr des anspruchsvollen Projekts ist die ebenfalls in Hamburg ansässige Sprinkenhof GmbH.
Architektonische Akzente
Der Philosophenturm hat einen Z-förmigen Grundriss mit vier Gebäudeteilen und zeichnet sich durch seine schlanke Konstruktion im Stil der „Mid-Century-Modern“ aus. Die Fassade lässt das Gebäude optisch schwerelos erscheinen und betont die vertikalen Strukturen. In den beiden Flügelbauten befinden sich die Seminar- und Fachschaftsräume der Fakultäten sowie die Büros. Herzstück des Hochhauses und wesentliche Neuerung sind die Zusammenlegung der bisher getrennten Bibliotheken zu einer über 6.000 Quadratmeter großen Zentralbibliothek, die sich nun vom zweiten bis zum sechsten Obergeschoss des zentralen Mittelbaus erstreckt. Durch ein zusätzliches Treppenhaus und einen Bibliotheksaufzug erhielt die Bibliothek eine eigene innere Erschließung.
Neben der Sanierung des Bestandes sollten die Nutzflächen erweitert werden. Der neu entstandene Cube staffelt sich als freistehender Solitär im Innenhof über drei Geschosse und schafft auf rund 900 Quadratmetern Raum für zusätzliche studentische Arbeitsplätze und den Austausch zwischen den Fachschaften. Der neue Erweiterungsbau zeichnet sich durch eine polierte Edelstahlfassade aus, die interessante Effekte schafft. Die Fassade trägt zu einem harmonischen Zusammenspiel von Alt und Neu bei, indem sie die historische Fassade spiegelt und sich optisch zurückhaltend präsentiert.
>>> Sanitärneuheit: Die faltbare barrierefreie Wanne
Im Obergeschoss des Neubaus befindet sich ein lichtdurchfluteter Saal, der zusammen mit den vier Seminar- und Gremienräumen im Erdgeschoss auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. Der Neubau verbindet sich im Erdgeschoss an drei Seiten über Brücken mit dem Bestand. Neu geschaffene Besprechungsräume im denkmalgeschützten Hauptfoyer sowie die generalsanierte Mensa mit offenem Raumkonzept und neuer energieeffizienter Haustechnik ergänzen die Nutzungen im Erdgeschoss.
Öffentlich und barrierefrei
Besonderer Wert wurde dabei auch auf die Barrierefreiheit gelegt. So entschieden sich APB. Architekten und die Bauherrschaft für die Sanitärprodukte der barrierefreien Hewi Systeme 900 und 162 sowie der Hewi Serie 805: „In der Edelstahlausführung sehen sie nicht nur besonders hochwertig aus, sondern sie sind auch äußerst robust, hygienisch und pflegeleicht, was sie für den stark frequentierten Hochschulbetrieb geradezu prädestiniert“, so Jean Pommée, Partner bei APB. Architekten.
>>> Barrierefreiheit muss unsichtbar sein
Die Papierhandtuchspender, Papierabfallbehälter und Seifenspender der Serie 805 verfügen außerdem über integrierte Füllstandsanzeigen, welche die Bevorratung der Verbrauchsartikel wie Seife oder Papierhandtücher erleichtern. Details wie abschließbare Spender oder verdeckte Befestigungen schützen vor Diebstahl und Vandalismus.
„Insgesamt hat uns auch das Konzept des Universal Designs überzeugt, das die Bedürfnisse aller Nutzenden berücksichtigt und das bei Hewi einen hohen Stellenwert hat", erklärt der Architekt. Sicherheit bietet zum Beispiel die Kombination aus Rückenstütze und Stützklappgriff, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit motorischen Einschränkungen abgestimmt ist.
Projektdetails des Hamburger Philosophenturms
- Projekt: Modernisierung Philosophenturm, Mensa, Hörsäle, Neubau „Cube“
- BGF oberirdisch: ca. 30.250 m2
- BGF unterirdisch: ca. 3.800 m2
- Architekten: APB. Architekten BDA, Johannisbollwerk 16, 20459 Hamburg
- Bauherr: Sprinkenhof GmbH, Burchardstraße 8, 20095 Hamburg
- Hewi Produkte: System 900, Serie 805, System 162
- Fertigstellung: 10/2023