Branchenradar Sanitär : Sanitärmarkt hatte 2023 zu kämpfen
Dass die Sanitärbranche mit 2023 kein einfaches Jahr hinter sich gebracht hat, war der Branche bereits klar. Aktuelle Daten der Branchenradar Markterhebung zeigen nun, dass insbesondere das ausbleibende Renovierungsgeschäft dafür verantwortlich ist. Mancherorts stellt sich inzwischen aber wieder vorsichtiger Optimismus ein: So sprach Marc Dobro, Grohe-Geschäftsführer Deutschland und Leader Central Europe, im TGA-Interview über seine Hoffnung, das Konjunkturtal bereits durchschritten zu haben.
Sanitärkeramik: Verringertes Ersatzgeschäft
Das vergangene Jahr stellte die Hersteller von Sanitärkeramik vor Herausforderungen: Laut aktuellem Branchenradar Sanitärkeramik in Österreich schrumpften die Herstellererlöse 2023 um 12 Prozent gegenüber Vorjahr auf 49,3 Mio. Euro. Damit fiel der Markt auf das Umsatzniveau von 2019 zurück. 2021 lagen die Herstellererlöse laut Branchenradar noch bei 56,2 Mio. Euro, 2022 gab es ein leichtes Minus von 0,3 Prozent.
„Verantwortlich für den massiven Abschwung war im Wesentlichen die augenscheinliche Zurückhaltung bei der Sanierung von Nassräumen“, hält Studienautor Dominique Otto fest. „Rund 80 Prozent des Umsatzrückgangs lassen sich im Ersatzgeschäft verorten.“ Grund dafür war laut Marktstudie nicht zuletzt der Preisauftrieb der letzten Jahre, wodurch Sanierungsvorhaben kostspieliger wurden. Die Materialpreise für Sanitärkeramik seien zwischen 2020 und 2023 im Schnitt um 14 Prozent gestiegen, für einschlägige Handwerksleistungen um 18 Prozent.
Sanitärarmaturen: Renovierungen bleiben aus
Obwohl die Verkaufspreise von Sanitärarmaturen 2023 im Schnitt um sieben Prozent anzogen, wie Branchenradar berichtet, sackte der Umsatz ab: Laut aktuellem Daten der Markterhebung reduzierten sich die Herstellererlöse 2023 um 6,5 Prozent gegenüber Vorjahr auf 98,4 Mio. Euro. 2020 lagen die Erlöse noch bei 100,1 Mio. Euro und konnten sich 2021 auf 105,5 Mio. Euro steigern. 2022 folgte das erste leichte Minus von 0,3 Prozent.
Damit büßte der Markt sein Wachstum seit 2019 ein, für den Rückgang ist laut Branchenradar das schwache Renovierungsgeschäft. Im Jahresvergleich sank der Umsatz um zehn Prozent, während die Erlöse im Neubau noch einmal um etwa drei Prozent gegenüber Vorjahr erhöht werden konnten. Küchen- und Duscharmaturen hatten es darüber hinaus schwerer als Wannen- und Waschtischarmaturen.