Energiegemeinschaft: Vorteile und Nachteile in der Praxis : reNEWSable: Energiegemeinschaften – zurück in die grüne Zukunft?

Seit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) ist es rechtlich möglich, Energie über Grundstücksgrenzen hinweg gemeinsam zu produzieren, zu verkaufen und zu verbrauchen. Zuvor durften nur gemeinschaftlichen Erzeugungsanlagen (GEA), bei denen mehrere Personen einen gemeinsamen Netzanschluss nützen, umgesetzt werden. 2021 kamen dann Erneuerbare Energiegemeinschaften (EEG) und Bürgerenergiegemeinschaften (BEG) dazu. Im April fällt außerdem die Bedingung weg, sich für einen dieser Typen entscheiden zu müssen – mittels Mehrfachteilnahme werden Mitgliedschaften bei bis zu fünf Energiegemeinschaften möglich und damit attraktiver.

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Die rechtlichen Rahmenbedingungen schreiten rasch voran, auch die technische Umsetzung zieht nach. Aber wie groß ist der Kreis jener, die das Potenzial von Energiegemeinschaften auch tatsächlich ausnutzen? Hat das Konzept die Schwelle des Nischendaseins für Idealist*innen bereits überschritten und kann es auch bei Interessent*innen punkten, die sich einen wirtschaftlichen Vorteil erhoffen?

Das TGA-Redaktionsteam ist der Sache auf den Grund gegangen und hat bei der ersten Wiener EEG, einem Ingenieurbüro und der Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften nachgefragt.

reNEWSable TGA
In reNEWSable gehen Klaus Paukovits und Lena Wechselberger Fragen rund um erneuerbare Energien auf den Grund. - © WEKA Industrie Medien

Energiegemeinschaften in der Praxis

⇨ Die Wiener Grätzl Energie in Liesing war die erste ihrer Art in der Hauptstadt – was ihr Pionier-Status, aber auch die damit einhergehende Arbeit beschert hat. Nach einem ersten „turbulenten“ Jahr, wie es Roland Kuras, Vorstandsmitglied der EEG, beschreibt, sind die Startschwierigkeiten zu weiten Teilen überwunden. Herausforderungen, insbesondere was den Datenaustausch mit den Netzbetreibern betrifft, gibt es jedoch weiterhin.

⇨ Im Büro der Haustechnik Planungsgesellschaft gibt es mit Christoph Weiß sogar einen eigenen Experten für Energiegemeinschaften. Geschuldet ist das der gestiegenen Nachfrage, erklärt Geschäftsführer Christoph Passecker. Der Beitritt zu einer Energiegemeinschaft beeinflusst nämlich bereits den Planungsprozess einer Anlage.

⇨ Aus nächster Nähe hat Eva Dvorak, Leiterin der Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften im Klima- und Energiefonds, die Entwicklung des gemeinschaftlichen Energiehandels begleitet. Die Koordinationsexpertin, bei der viele der (Energie-)Fäden zusammenlaufen, ergänzt eine Perspektive aufs große Ganze.