Grauwasserrecycling : Duschwasser für Toilettenspülung, Waschmaschine und Co.

Beispiel für eine Hydraloop-Kaskade in einem Fitnesscenter.
- © Hydraloop/Hansgrohe SEVor etwa zwei Jahren sorgte Hansgrohe mit dem Badkonzept „Green Vision“ für Aufsehen. In der Konzeptstudie erarbeitete das Schiltacher Unternehmen ein maximal nachhaltiges Badezimmer, das bis zu 90 Prozent weniger Wasser und 90 Prozent weniger Energie benötigt – und so im Moment (noch) nicht realisierbar ist.
„Unsere Green Vision verstehen wir als inspirierende Einladung, unseren Umgang mit Wasser im Alltag neu zu denken und gemeinsam ressourcenschonende Lösungen zu entwickeln“, so Hans Jürgen Kalmbach, Vorstandsvorsitzender von Hansgrohe. Nun will der Brausen- und Armaturenhersteller aber immerhin Teile des Zukunftsbades in die Realität umsetzen: Auf der kommenden ISH stellt Hansgrohe eine Grauwasserrecyclinglösung in Kooperation Hydraloop vor. Das niederländische Unternehmen mit 40 Mitarbeitenden ist auf sogenannte "Kreislaufwasserlösungen" spezialisiert.
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Aufbereitung für Nichttrinkwasseranwendungen
Die Idee der Mehrfachnutzung von Wasser taucht im Green Vision Bad bereits auf, dort kam das Duschwasser kam die WC-Spülung erneut zum Einsatz. Aufbauend auf dieser Vision arbeitet Hansgrohe nun mit Hydraloop zusammen, um ein Grauwasserrecyclingsystem einzuführen. Zwischen 2003 und 2011 gab es bei Hansgrohe auch Grauwasserrecyclingsysteme unter der Marke Pontos zu kaufen.
Mit der Technologie von Hydraloop sollen moderne Fortschritte wie IoT-Konnektivität, minimale Wartung und verbesserte Systemeffizienz in das Grauwasserrecycling integriert werden. Das schrankgroße Aufbereitungssystem sammelt Abwasser aus Duschen, Badewannen, Waschmaschinen sowie Kondenswasser aus Wärmepumpen, Klimaanlagen und Wäschetrocknern und reinigt und desinfiziert es in einem innovativen biologischen Verfahren. Das Ergebnis ist ein zertifiziertes Recyclingwasser, das sich für Nichttrinkwasseranwendungen wie Toilettenspülung, Gartenbewässerung und Waschmaschine eignet.
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Vor dem Hintergrund der zunehmenden Anzahl an Green-Building-Zertifizierungen, die bei Bauprojekten die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien für eine Baugenehmigung erfordern, hofft man bei Hansgrohe so einen lukrativen Markt zu erschließen. „Wir sind davon überzeugt, dass wir zur richtigen Zeit mit dieser effektiven und zuverlässigen Lösung das Potenzial des Grauwasserrecyclings insbesondere für Hotels, Gebäude im öffentlichen und halböffentlichen Bereich und alle Bauprojekte, die auf Nachhaltigkeit setzen, erschließen können", so Kalmbach. Darüber hinaus setze sich Hansgrohe auch auf politischer Ebene für die verstärkte Mehrfachnutzung von Wasser und der Anpassung der Regulatorik ein.