Internationale TGA-Konferenz 2022/TGA-Wassertag 2022 : 22 Referent*innen auf zwei Bühnen
Am 18. Oktober 2022 wird der Apothekertrakt im Schloss Schönbrunn wieder zum Wissens-Hub.
- © WEKA Industrie MedienEin breites Spektrum an Themen rund um Planung, Errichtung und Betrieb erwartet die Besucher*innen der kommenden TGA- Konferenz am 18. Oktober in Wien. 22 Referent*innen gehen auf zwei Bühnen den aktuellen Fragen und Herausforderungen unserer Zeit nach. Die Konferenz bietet damit beste Gelegenheit zum Know-how-Transfer, für rege Diskussionen und Erfahrungsaustausch. Wie sich die Taxonomie-Verordnung und CO2-Bepreisung tatsächlich auf den Gebäudesektor auswirken, dazu wird es Erfahrungsberichte aus erster Hand geben. Außerdem werden Expert*innen über die Auswirkungen auf die Realisierung nachhaltiger Gebäude, den Einsatz von erneuerbaren Energien und die Umsetzung des Cradle-to-cradle-Prinzips diskutieren.
Ohne BIM wird nichts mehr gehen: Das ist die Erkenntnis, die mittlerweile als „common sense“ gilt. Auf der fünften TGA-Konferenz werden die Veränderungen im Planungsprozess, die Auswirkungen auf den Betrieb, kritische Faktoren, neueste Entwicklungen sowie zukünftige Einsatzmöglichkeiten von Building Information Modeling beleuchtet.
Erster TGA-Wassertag
Die 5. Internationale TGA-Konferenz wird wieder von einer Fachausstellung begleitet, in der namhafte Anbieter wie Trox, Schell, Belimo, Camfil, Eder, Konvekta, Judo, Reflex oder Siemens High-Tech-Lösungen und -Komponenten zeigen. Die Pausen bieten viel Gelegenheit für intensive Gespräche mit den Aussteller*innen, aber auch zum Networken und Kontakte knüpfen.
Nähere Informationen und Tickets unter: www.tga-konferenz.at
Vortragende auf der Internationalen TGA-Konferenz 2022 / dem TGA-Wassertag 2022
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![Daniel Deutschmann]( "© Heid & Partner Rechtsanwälte")
RA Bmstr. DI Dr. Deutschmann, Heid & Partner Rechtsanwälte GmbH - BIM & Recht
Building Information Modeling ist einer der größten und wichtigsten Schritte, der in der Baubranche in den letzten Jahren weltweit umgesetzt wurde bzw. der sich teilweise aktuell noch in der Umsetzung befindet. Durch das Zusammenführen aller für das Projekt wesentlicher Daten in einem Modell kann gewährleistet werden, dass von der Planung über die Ausführung bis hin zum Betrieb alle wesentlichen Informationen aus dem Modell abrufbar sind und keine Daten verloren gehen.
Was auf den ersten Blick logisch und eigentlich relativ einfach klingt, ist in der praktischen Umsetzung in vielen Punkten nicht ganz so einfach. Sowohl auf technischer als auch auf rechtlicher Ebene sind zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen. Dafür müssen neue, innovative Lösungen entwickelt und umgesetzt werden. Dies betrifft aus rechtlicher Sicht insbesondere das Vergabe- und das Vertragsrecht sowie als Schnittstellenthema zwischen Technik und Recht die Leistungsbilder. Für öffentliche Auftraggeber hat sich lange Zeit die Frage gestellt, ob BIM in einer Ausschreibung verpflichtend vorgegeben werden darf, und wenn ja, ob öffentliche Auftraggeber eine Software im Sinne einer Closed BIM-Lösung verpflichtend vorgeben können. Bedenken bestehen dabei insbesondere i. Z. m. dem im Bundesvergabegesetz vorgegebenen Grundsatz der Nichtdiskriminierung, da sich Marktteilnehmer, die keine entsprechende BIM-Software besitzen, an derartigen Verfahren nicht beteiligen können. Diese und zahlreiche weitere vergaberechtliche Problemstellungen werden bei der TGA-Konferenz erörtert.Aber auch nicht öffentliche Auftraggeber müssen bei einer BIM-Vergabe diverse Themen bedenken. Insbesondere ist die Frage evident, ob die „klassischen“ Vergabemodelle, bei denen der Ausführende naturgemäß relativ spät in das Projekt eingebunden wird, bei BIM-Projekten zielführend sind oder ob nicht Early Contractor Involvement-Modellen der Vorzug zu geben ist. Darüber hinaus sind auch im Vertragsrecht neue Lösungen zu entwickeln und im Unterschied zu einem „klassischen“ Planungs- bzw. Bauvertrag zahlreiche zusätzliche Punkte zu regeln. Wenn man sich vor Augen führt, dass das Allgemeine bürgerliche Gesetzbuch bereits über 200 Jahre alt ist, lässt sich erahnen, dass die dort vorhandenen Regelungen zum Werkvertragsrecht nicht wirklich BIM-tauglich sind. Zentrale vertragsrechtliche Themen, wie z. B. der Datenschutz, Werknutzungsrechte am BIM- Modell, Haftung für Fehler im BIM-Modell sowie die Verantwortung für die „Richtigkeit“ der im Modell vorhandenen Daten über die gesamte Projektdauer usw., bedürfen neuer Lösungen. Dies gilt auch für die Leistungsbilder, bei denen es erst für wenige Bereiche entsprechend standardisierte Werke, wie z. B. das LM.VM. Objektplanung Architektur BIM, gibt. In allen anderen Fachplanungs- und Bauleistungen müssen diese von den Projektbeteiligten entsprechend entwickelt werden.
Im Ergebnis ist somit festzuhalten, dass für die Implementierung von BIM auch im rechtlichen Bereich neue, innovative Lösungen entwickelt werden müssen, um die Rahmenbedingungen für die technische Umsetzung zu definieren und Auftraggebern und Auftragnehmern entsprechende Rechtssicherheit in ihren BIM-Projekten zu geben. Wie diese Lösungen aussehen können, erfahren Sie bei der TGA-Konferenz 2022. -
![Jacob Knowles]( "© BR+A Consulting Engineers")
Jacob Knowles, BR+A Consulting Engineers - CO2-freie Laborgebäude in den USA
In vielen Regionen der Vereinigten Staaten geht man dazu über, auf fossile Brennstoffe zu verzichten und CO2-freie Bauvorschriften zu erlassen. Gleichzeitig gibt es ein schnelles Wachstum bei der Entwicklung von neuen Laborgebäuden. Diese beiden Marktfaktoren treiben den Bau einer neuen Generation von hocheffizienten Laborgebäuden voran, die den Verbrauch fossiler Brennstoffe minimieren oder ganz vermeiden. Diese Präsentation gibt einen Überblick über den Kontext in den Vereinigten Staaten und stellt Beispiele für diese „Low-Carbon-Laborgebäude" vor, die Strategien für verschiedene Klimazonen veranschaulichen. -
![Peter Arens]( "© Matthias Heschl")
Dr. Peter Arens, Schell - Warum nur der Wasserwechsel über die Entnahmestellen die Wassergüte erhält
Wasser muss fließen“, ist das Plädoyer aller Hygieniker*innen. „Wasser ist unser kostbarstes Lebensmittel“, sagen dieselben Hygieniker*innen. Wie gelingt also die Kombination aus Wasser- und Energiesparen ( Warmwasser) und der Erhalt der Trinkwassergüte?
Investitions und Betriebskosten senken
Durch verringerte Wassergebräuche lassen sich die Betriebs- und insbesondere auch die Investitionskosten im Neubau erheblich senken, wenn gleichzeitig die Trinkwasser-Installation schlanker dimensioniert wird. Bei einem 6 WE-Haus konnten 40 Gewichtsprozent an Rohrleitungen eingespart werden und die Installation enthielt rund 40 Prozent weniger Trinkwasser. Letzteres senkt die Betriebskosten, wenn alle 96 Std. gemäß ÖNORM B 5019 Spülungen notwendig sind. Damit ist die Reduzierung der Literleistung eine der wenigen ökologischen Maßnahmen, die die Betriebs- und Investitionskosten im Neubau unmittelbar senkt.
Verbräuche im Bestand senken
Im Bestand kann man nicht einfach den Wassergebrauch durch „Drosselung der Literleistung“ senken, weil dies den Wasseraustausch in der Installation behindert. Doch die Laufzeiten kann man mittels selbstschließender elektronischer Armaturen optimieren. Eine andere Möglichkeit ist, ältere Waschtisch-Armaturen auszulitern. Haben sie 8 bis 10 l/min und bei Duschen ca. 18 l/min, aber die Installationen wurden auf 5 bzw. 9 Liter pro Minute berechnet, können sie durch Schell Strahlregler LEED und Drosselungen in Duschköpfen ganz einfach reduziert werden. Bei hohen Wasserentnahmen reichen oftmals sogar 3 l/min an Waschtischarmaturen von Schell – ohne Komfort- und Hygieneeinbußen.
Unnötige Wasserwechsel
Mikrobiologische Befunde, die allein auf den ersten 100 ml Volumen aus einer Armatur basieren, täuschen in Gesundheitseinrichtungen manchmal ein Problem in der gesamten Installation vor. Hohe Spülwassermengen sind die Folge. Daher folgender Rat: Bevor Spülpläne für die gesamte Installation aufgestellt werden, sollte überprüft werden, ob lediglich einige zu selten genutzte Entnahmestellen kontaminiert sind. Dann müssen nur diese regelmäßig gespült werden, z. B. über elektronische Armaturen.
Fazit
Wassersparen und der Erhalt der Wassergüte sind kein Widerspruch – wenn sie mit Sachkenntnis miteinander kombiniert werden. -
![Erich Draxler]( "© DG 21")
Prof. DI (FH) Erich Draxler, Sachverständigenbüro für Gebäudetechnik DG21 - Mängel bei Trinkwasser-Installationen aus der Sicht des Sachverständigen
Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Trinkwasser in ausreichendem Maße und in entsprechender Qualität an den Entnahmestellen in unseren Gebäuden zur Verfügung steht. Dafür sind der Wasserversorger, Planer*innen, das ausführende Unternehmen und Betreibende des jeweiligen Gebäudes verantwortlich. Darüber hinaus sind Architekt*innen und Bauplaner*innen gefordert, der Haustechnik, insbesondere der Trinkwasser-Installation, genügend Platz zu geben, damit die Trinkwasser-Installation nach den anerkannten Regeln der Technik geplant und ausgeführt werden kann. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Anordnung der Räume, welche eine kurze Leitungsführung der Trinkwasser-Installation ermöglicht. Bei einer ungünstigen Raumanordnung ergeben sich große Leitungslängen, was einerseits zu überhöhten Kaltwassertemperaturen führt, andererseits die geforderte Ausstoßzeit für Warmwasser ohne eine zusätzliche Maßnahme, z. B. einem Zirkulationssystem, nicht eingehalten werden kann.
Bei vielen Projekten werden Planer*innen und das ausführende Unternehmen mit dem seitens der Architekt*innen erstellten Grundrissplan vor vollendete Tatsachen gestellt. Ein großes Problem dabei ist das Trennen von Kalt- und Warmwasserleitungen in den Schächten, was in den meisten Fällen nicht mehr, oder nur mit einem großen Aufwand, möglich ist. Die beste Dämmung der Kaltwasserleitung ist nicht ausreichend, wenn sie in einem Bereich mit einer Umgebungstemperatur von 30 °C bis 35 °C verlegt ist. Es liegt in der Hand von allen, Architekt*innen, Bauplaner*innen und Haustechnik, dass wir kaltes Trinkwasser und warmes Warmwasser an unseren Entnahmestellen haben. -
![Arno Sorger]( "© Susanne Reisenberger-Wolf")
Dr. Arno Sorger, Geschäftsführer und technischer Leiter der W.H.U. GmbH - Paradigmenwechsel von der ÖNORM B5019 zur ÖNORM B5021
Mit der ÖNORM B5019 wurde eine klare Vorgabe geschaffen, wie Legionellen im Warmwasser weitgehend vermieden werden können. Die ÖNORM B5019 ist in ihrer Konzeption auf zentrale Anlagen hin aufgebaut. Der verstärkte Einsatz dezentraler Anlagen hat zum Wunsch nach einer eigenen Norm für derartige Anlagen geführt. Im Zuge der Erstellung dieser Norm sind viele Fragen aufgetaucht, die zu neuen Denkansätzen bzw. zu einem Paradigmenwechsel geführt haben. Nutzer*innen von erwärmtem Trinkwasser erwarten sich, dass dieses aus hygienischer Sicht einwandfrei ist. Es geht nicht mehr um eine aktuell vorliegende Gesundheitsgefährdung (wie sie in der ÖNORM B5019 teilweise suggeriert wird), sondern um einen Erhalt der hygienischen Qualität des Wassers. Demzufolge wird auch die Beurteilung des Gesamtsystems hervorgehoben. Proben werden gezielt entnommen, um Aussagen zum System treffen zu können.
Die ÖNORM B5021 wurde in enger Abstimmung mit der ÖNORM B2531 erstellt, in der technische Anforderungen zur Erhaltung einer einwandfreien hygienischen Qualität des Trinkwassers enthalten sind. -
![Bogdan Ungureanu]( "© ZFG Projekt GmbH")
Ing. Bogdan Ungureanu, ZFG Projekt GmbH - Yes we scan! Punktgenaue Erfassung von Gebäuden in Rekordzeit
Eine Bestands-Technikzentrale sollte weitgehend erhalten bleiben, da Lüftungsgeräte und Verteiler samt Rohrleitungen noch intakt waren – jedoch an die geänderte Leitungsführung und an neue Durchbrüche angepasst sowie mit einigen neuen Leitungen ergänzt werden. Unser 3D-Laserscan und die Nachmodellierung der Bestandszentrale lieferte einen Bestandsplan, welcher nicht nur den Planungsprozess maximal optimiert hat, sondern auch als eindeutige Grundlage für Demontagen und Neu-Montagen herangezogen werden konnte. Optimale Daten für Planer*innen, Planungskoordination, Ausführende, Bauherren und Betriebsführung – und das alles in Rekordzeit!
Weitere Vortragende
Auf der Internationalen TGA-Konferenz 2022:
- DI Herbert Ablinger, Geschäftsführervon Ablinger Vedral & Partner ZTGmbH - Projektvorstellung: Generalsanierung Akademie der bildenden Künste
- Stefan P. Schleicher, Professor am Wegener Zentrum für Klima und Globalen Wandel an der Karl-Franzens-Universität in Graz - Der Weg zu zukunftsfähigen Gebäudestrukturen
- DI Dr. Gerhard Zucker, Senior Scientist am Austrian Institute of Technology (AIT) im Bereich Smart Buildings - BIM-Planung
- Mag. Doris Wirth, Geschäftsführerin bei BLUESAVE Consulting GmbH, Mitglied des ÖGNI Präsidiums - Taxonomie-Verordnung und Gaskrise 2022 – die Boosts für die Energiewende?
Am 1. TGA-Wassertag 2022:
- DI Olaf Heinecke, Geschäftsführer LTZ – Zentrum für Luft- und Trinkwasserhygiene GmbH - Gesetze, Normen und Richtlinien – Notwendigkeit, Widersprüche und Überregulierung?
