1a-Installateure : Amtsantritt-Interview mit Patrick Lenhart: „Die Stärke liegt in der Vielfalt"

15 Jahre Geschäftsführung bei den 1a-Installateuren, Paul Apfelthaler hat die positive Entwicklung der Gruppe maßgeblich mitgeprägt. Dementsprechend endete seine Verabschiedung in den Ruhestand im Rahmen der letzten Hauptversammlung der Gruppe in Schladming in einem fulminanten Fest. „Ich war geflasht von dem Wahnsinn, der bewegendste Moment in den letzten 15 Jahren bei den 1a-Installateuren war mit Sicherheit meine Verabschiedung! Damit hatte ich nicht gerechnet“, zeigt sich Apfelthaler auch Wochen nach dem Event tief bewegt.

Seinem Nachfolger Patrick Lenhart hinterlässt er gut geebnete Fußspuren. „Ich sehe uns als Leitbetriebe, wir sind Teil der Energiewende, systemrelevant. Wir sind Teil der Lösung!“, hält Paul Apfelthaler fest und verweist mit Stolz auf die florierende Entwicklung der Gruppe auch in krisengezeichneten Zeiten, denn „die Menschen haben 1a zu dem gemacht, was es heute ist. 1a lebt von den Menschen, von unseren Mitgliedern, von deren Motivation – das ist das Erfolgsgeheimnis der Gruppe!“

1a Installateure
Paul Apfelthaler (re.) übergab den 1a-Staffelstab nach 15 Jahren an Patrick Lenhart. - © Harald Steiner-Fotografie
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Patrick Lenhart im Gespräch


Patrick Lenhart, Geschäftsführung 1a-Installateure

- © 1a-Installateure

TGA: Herr Lenhart, in der Haustechnikbranche sind Sie vielleicht noch nicht jedem bekannt. Die Übernahme der Geschäftsführung der 1a-Gruppe ist, wenn ich Ihren Lebenslauf betrachte, Ihr Einstieg in die TGA-/Haustechnikbranche. Wenn Sie sich
unseren Leser*innen bitte kurz vorstellen würden.

Patrick Lenhart:
Ich habe in den letzten sieben Jahren die 28 Fußballklubs der Bundesliga und 2. Liga im Bereich Presse, Marketing, Sponsoring und CSR betreut. Für viele nicht auf den ersten Blick ersichtlich, aber die Tätigkeit hat mit der Geschäftsführung der 1a-Installateur Marketingberatung viel gemein. Die Zusammensetzung der Liga und der 1a-Gemeinschaft ist sehr heterogen, österreichweit und von starken Persönlichkeiten geprägt.

Alle stehen im Wettbewerb miteinander, aber haben sich freiwillig einer Gemeinschaft angeschlossen, in der man zusammen mehr erreichen kann. Davor hatte ich unterschiedliche Positionen/Funktionen im Medien- sowie Agenturumfeld mit dem Schwerpunkt Kooperationen und Vermarktung. Und etwas Branchenerfahrung konnte ich auch in fünf Jahren Verlagsleitung eines signalfarbigen Branchenmagazins sammeln...

Was macht die TGA-/Haustechnikbranche für Sie so besonders interessant?

Lenhart:
Der Fußball ist emotional relevant, die Haustechnikbranche aber systemrelevant. Sie umfasst tolle Berufsbilder, interessante Unternehmer*innen – Persönlichkeiten und liefert Antworten sowie Lösungen für eine der zentralsten Herausforderungen unserer Zeit, nämlich den Klimawandel.

Warum haben Sie sich gerade für die Position bei 1a entschieden?

Lenhart:
Es ist die Arbeit mit den Menschen in einer Zukunftsbranche.

Stärken und Schwächen der 1a-Installateure unter der Lupe

Von Ihrer „Außensicht“ her betrachtet, die ja oft besonders wichtig ist, als welche Art Unternehmen haben Sie die 1a-Gruppe kennen gelernt?
Lenhart:
Eine sehr große Bandbreite: Traditionsbetriebe in x-ter Generation, „Quereinsteiger“ mit innovativen Arbeitszeitmodellen, Betriebe, bei denen sich Frauen in der Männerdomäne etabliert und durchgesetzt haben u.v.m.

Welche Werte charakterisiert die Gruppe für Sie? Und für welche Werte steht sie Ihrer Ansicht nach am Markt?

Lenhart:
Den Anspruch, als Leitbetriebe einer Branche voranzugehen. Den Fokus auf stetige Aus- und Weiterbildung und den Wunsch nach Erfahrungsaustausch innerhalb der Gemeinschaft.

Wo liegen die besonderen Stärken der 1a-Gruppe?

Lenhart:
In der Vielfalt und den handelnden Personen.

Gibt es vielleicht aber auch noch „Schwächen“, also Bereiche, in denen Sie Optimierungspotenzial sehen, die Sie gleich zu Beginn Ihrer Tätigkeit in den Fokus nehmen wollen?

Lenhart:
Die letzten drei Jahre haben die Welt verändert und neue Herausforderungen gebracht. Die 1a-Gemeinschaft baut auf einer 40-Jahre-Tradition und einer großartig geführten Marke auf. Jetzt gilt es, sich geänderten Rahmenbedingungen schnell anzupassen und die Gemeinschaft mit den richtigen Werkzeugen auszustatten.

Die Marke „1a-Installateur“ wird weiter an Kraft gewinnen und den Mitgliedsbetrieben, angepasst an die jeweilige Rahmenbedingung, jedenfalls einen Wettbewerbsvorteil und Nutzen bringen.
Patrick Lenhart, Geschäftsführung 1a-Installateure

Fachkräftemangel und Digitalisierung

Der Fachkräftemangel ist ein Dauerthema mit großer Brisanz – welche Angebote bietet 1a ihren Mitgliedern, um aktiv gegenzusteuern?
Lenhart:
Wir sind bereits seit Frühjahr 2022 mit einer TikTok-Kampagne am Start. Dies ist ein erster und wichtiger Testlauf im Bereich der Akquisition und wird weiter ausgebaut werden. Zudem gilt es, die bestehenden Mitarbeitende nicht aus dem Blick zu verlieren. Hier bieten wir Lehrlingsevents und eine fundierte Aus- und Weiterbildung für die gesamte Gruppe. Auch in diesem Bereich wird es zudem einige neue Ansätze geben.

>> Lesen Sie auch: Fachkräftemangel in Österreich: Daten und Lösungen

Warum gelingt es Ihrer Meinung nach so schlecht, das Berufsbild Installateur*in für Jugendliche attraktiv darzustellen? Was braucht es, um das Image zu ändern?
Lenhart:
Die Anzahl und Vielfalt der Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten hat sich meiner Meinung nach in den letzten Jahrzehnten stark vergrößert. Zudem sind die Anforderungen an die Menschen in den Berufsbildern wesentlich breiter geworden. Das macht die Kommunikation schwieriger. Wir werden aber in den nächsten Jahren sicher einen großen Beitrag leisten und einen positiven Fußabdruck hinterlassen.

Ein mindestens genauso wichtiges Thema ist die weiter fortschreitende Digitalisierung – welche Angebote gibt es dazu für Ihre Mitglieder Inwieweit wollen Sie sie ausbauen?

Lenhart:
Aus- und Weiterbildungsangebote in diesem Bereich werden sicherlich ein Schwerpunkt sein.

Die ERFA-Gruppen sind bei 1a eine fixe Institution – welche Themen wollen Sie bei den nächsten Meetings aufgreifen?

Lenhart:
Wie der Name ERFA – Erfahrungsaustausch – schon sagt, bildet der gemeinsame Austausch auf Regionsebene das Fundament. Basierend darauf werden wir unsere Projekte und Aktivitäten für die Regionen präsentieren.

Und ganz zum Schluss: der 1a-Installateurbetrieb im Jahr 2035/2040 – wie wird er sich am Markt präsentieren? Wo liegt die Zukunft der Branche?

Lenhart:
Ich kann nur für die 1a-Installateur Marketingberatung eine Prognose abgeben. Nämlich, dass die Marke „1a-Installateur“ weiter an Kraft gewinnen wird und den Mitgliedsbetrieben, angepasst an die jeweilige Rahmenbedingung, jedenfalls einen Wettbewerbsvorteil und Nutzen bringen wird.