Bosch Österreich: Bilanz 2023 : Bosch in Österreich: Umsatz 2023 fast auf Vorjahresniveau
Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen Bosch erreichte im Geschäftsjahr 2023 mit einem Umsatz von rund 1,38 Mrd. Euro auf dem österreichischen Markt nahezu das Vorjahresniveau (2022: 1,42 Mrd. Euro). „Nach einem insgesamt hervorragenden Start ins Jahr 2023 hatten wir es im zweiten Halbjahr 2023 in Teilen unserer Geschäftsfelder mit der Marktschwäche zu tun“, fasst Helmut Weinwurm, Vorstandsvorsitzender der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich, zusammen.
Die Zahl der Beschäftigten bei Bosch in Österreich beträgt im Berichtsjahr 3.276, das sind rund 5 Prozent mehr als im Vorjahr. „Der Personalaufbau erfolgte erneut überwiegend im Bereich Forschung und Entwicklung“, wie der Bosch-Manager erklärt. Österreich habe sich innerhalb der Bosch-Gruppe als bedeutender Engineering-Standort etabliert. Das Unternehmen feiert 2024 auch sein 125-jähriges Jubiläum im Land.
Das aktuelle Geschäftsjahr wird mindestens so herausfordernd wie 2023.Helmut Weinwurm, Bosch
Umsatzplus für Energy and Building Technology
Bei der genauen Umsatzentwicklung des Unternehmens lassen sich Unterschiede in den einzelnen Sektoren feststellen. Der Unternehmensbereich Mobility verzeichnete im Geschäftsjahr 2023 eine Umsatzsteigerung, im Bereich Industrial Technology wurde ein mäßiges Umsatzplus erzielt. Im Unternehmensbereich Consumer Goods – inklusive des Geschäftes mit Elektrowerkzeugen von Power Tools als auch das Hausgerätegeschäft von BSH – lag der Umsatz deutlich jedoch unter Vorjahr.
Auch der Unternehmensbereich Energy and Building Technology steigerte seinen Umsatz kräftig. Mit den Marken Bosch und Buderus konnten vor allem im Bereich der Wärmepumpen und Gasbrennwert-Geräte Marktanteile gewonnen werden. Eine erfreuliche Entwicklung gab es zudem bei Industriekesseln für Warmwasser und Dampf im Leistungsbereich bis 38 MW.
Für das laufende Jahr 2024 zeigt man sich bei Bosch in Österreich auch vor dem aktuellen konjunkturellen Hintergrund weiter verhalten. „Das aktuelle Geschäftsjahr wird mindestens so herausfordernd wie 2023. Mit konjunkturellem Rückenwind ist nicht zu rechnen“, so Weinwurm. Demnach geht das Unternehmen für 2024 von einer stagnierenden weltweiten Fahrzeugproduktion, einem weiterhin schwachen Maschinenbaumarkt und einer rückläufigen Bauwirtschaft aus. Im ersten Quartal dieses Jahres lag der Umsatz der Bosch-Gruppe auf dem österreichischen Markt deutlich unter dem Vorjahresniveau. Für das Gesamtjahr will man aktuell noch keine Prognose abgeben.
Forschung & Entwicklung: Wasserstoff-Projekte von Bosch
Rund 190 Mio. Euro flossen 2023 bei Bosch in Österreich zudem in Forschung und Entwicklung. „Mit einer Forschungsquote von rund 14 Prozent spielt Bosch in der absoluten Top-Liga von F&E in Österreich“, betont Weinwurm. Darüber hinaus hat das Unternehmen im Jahr 2023 in Österreich Investitionen von 22 Mio. Euro getätigt. Investiert wurde beispielsweise in die Infrastruktur am Halleiner Fertigungsstandort und in den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur am Linzer Engineering-Center.
So treibt Bosch hierzulande mehrere Wasserstoff-Projekte für den weltweiten Einsatz voran – von Elektrolyse-Stacks, dem zentralen Element bei der Wasserstoff-Herstellung, über Software- und Hardware-Lösungen für Brennstoffzellen-Antriebe im PKW bis hin zu wasserstofftauglichen Industriekesseln und hydraulischen Verdichterantrieben für Wasserstoff-Tankstellen sowie einer neuen Generation von Großmotoren-Einspritzsystemen für alternative Kraftstoffe.
Blick über die Grenzen: So geht es der Bosch-Gruppe
Die Bosch-Gruppe hat ihren Umsatz und Ertrag 2023 gesteigert und setzt ihre Wachstumsstrategie auch in schwierigem Umfeld um: „Wir haben im Geschäftsjahr 2023 unsere wirtschaftlichen Ziele erreicht und in einer Reihe von Geschäftsfeldern unsere Marktposition gestärkt, sei es bei Halbleitern oder integrierten Gebäudesystemen”, betont Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH.
Das Unternehmen steigerte seinen Gesamtumsatz um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 91,6 Mrd. Euro. Die operative EBIT-Rendite lag mit 5,3 Prozent einen Prozentpunkt über dem Vorjahr, aber weiterhin unter der langfristig erforderlichen Zielrendite von mindestens sieben Prozent. Diese will Bosch 2026 erreichen. Im ersten Quartal 2024 lag der Umsatz der Bosch-Gruppe 0,8 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum, wechselkursbereinigt stiegen hingegen die Erlöse um 2,7 Prozent. Für das Gesamtjahr setzt sich das Unternehmen das ambitionierte Ziel, den Umsatz um fünf bis sieben Prozent zu steigern.
Wachstumschancen will Bosch auch im Bereich Heizungstechnik nutzen: Obwohl der europaweite Wärmepumpen-Markt 2023 stagnierte, konnte das Unternehmen sein Geschäft um nahezu 50 Prozent steigern. In den kommenden Jahren will man in dem Segment deutlich stärker als der Markt wachsen.