Frauenthal Expo 2024 : Frauenthal: Expo zwischen Gas-Hype und Umsatzrückgang

Die Frauenthal-Führungsmannschaft bei der Eröffnung der diesjährigen Frauenthal Expo: Michael Hoffmann, Chief Digital Officer, Robert Just, Robert Just, Chief Supply Chain Officer, Thomas Stadlhofer, Vorstandsvorsitzender & Gesamtverantwortlicher Vertrieb und Markus Nachtmann, Leitung Business Developement & Marketing (v.l.n.r.)

Die Frauenthal-Führungsmannschaft bei der Eröffnung der Frauenthal Expo 2024: Michael Hoffmann, Chief Digital Officer; Robert Just, Robert Just, Chief Supply Chain Officer; Thomas Stadlhofer, Vorstandsvorsitzender & Gesamtverantwortlicher Vertrieb und Markus Nachtmann, Leitung Business Developement & Marketing (v.l.n.r.)

- © TGA Redaktion/LW

Zum vierten Mal veranstaltet die Frauenthal Handel Gruppe – zu der SHT, ÖAG, Kontinentale und Elektromaterial.at gehören – ihr eigene Frauenthal Expo in Wien. Die dreitägige Leistungsschau soll 2024 neben einem Ausstellerrekord (dieses Jahr 160, 2022 noch 140) auch ein neues Hoch in Sachen Gäste bringen: Markus Nachtmann, Leitung Business Developement & Marketing, rechnet damit, die 10.000er-Marke zu knacken. 2022 zählte die Expo rund 7.000 Besucher*innen.

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Elektrotechnik legt zu

Man habe beim diesjährigen Konzept sehr viel auf Bewährtes gesetzt, aber auch neue Akzente seien dabei, so Nachtmann. Neben den geführten Expo Walks und einer Sonderausstellung zu E-Mobilität unterstreicht ein Expo Talk zur Energiewende auch das Augenmerk des Großhändlers auf den die Elektrotechniker*innen. Die Expo solle einen Blick auf die gesamte Branche ermöglichen, und diese hören eben „nicht beim Wechselrichter auf, sondern geht bis zur E-Mobility".

Die Elektrotechnik ist eines der neuesten Standbeine der Frauenthal und befindet sich seit etwa vier Jahren im Aufbau. Mit Erfolg: Mit rund 70 Mio. Euro Umsatz im Jahr 2023 nähert sich der Elektrotechnik-Bereich, in den auch Photovoltaik einzurechnen ist, laut CEO Thomas Stadlhofer schon bald einem Anteil von 10 Prozent am Frauenthal-Gesamtumsatz. Damit befinde man sich „durchaus auf Augenhöhe" mit anderen österreichischen Elektrogroßhändlern.

2023 war eines der besten Gas-Jahre seit langem
Thomas Stadlhofer, CEO Frauenthal

Die Produkte sind austauschbar

Vor dem Hintergrund des stagnierenden Wohnbaus bewahrheitet sich zudem, dass mehrere Standbeine auch im Großhandel mehr Sicherheit bedeuten. „Der Sanitär- und Installationsmarkt wird in Summe leicht rückläufig sein", schätzt Stadlhofer nämlich mit Blick auf die Geschäftsentwicklung 2024. Ob der Sanierungsmarkt das alles ausgleichen könne, sei fraglich.

Ausbauen will die Frauenthal dafür den Bereich Befestigungstechnik – sowohl personell als auch in Hinblick auf Produkte. Bei diesem Vorhaben sei die bereits vorhandene Logistik ein großer Vorteil, wie auch Robert Just, Chief Supply Chain Officer betont. Er weist zudem auf die hauseigene Smartphone-App hin – denn jetzt sei die Zeit gekommen, „wo die Umsätze runtergehen" und Effizienz auf der Baustelle für gesparte Zeit und damit Geld sorge.

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Trotz – oder vielleicht gerade aufgrund – der volatilen Marktlage hat sich im vergangenen Jahr im Heizungsbereich ein Energieträger besonders hervorgetan, wie der Frauenthal-CEO bestätigt: „2023 war eines der besten Gas-Jahre seit langem." Ob sich dieser Trend fortführen lässt, ist mit Blick auf das großzügige Förderregime des EWP – zu dem die Kommunalkredit Public Consulting auf der Expo berät – offen.

Angesichts dieser schwer zu prognostizierenden Marktentwicklungen steht für Stadlhofer die Qualität der Dienstleistungen im Mittelpunkt: "Die Produkte sind austauschbar", so der CEO: "Die Lösungen, die wir den Kunden anbieten, machen den Unterschied aus."

Messeformat entwickelt sich weiter

Wie kostspielig ist es nun, als Großhändler ein eigenes Messeformat durchzuführen, insbesondere wenn mehr Gäste erwartet werden? Nullsummen-Spiel sei es keines, Stadlhofer bestätigt: „Das kostet uns etwas". Für die Frauenthal sei die Expo jedoch die Möglichkeit, statt wenige Produkte extern auszustellen, ganze Lösungen und Produktportfolios an einem Ort abzubilden und damit nicht als „als Beiwagerl auf einer Messe" zu fungieren.

Frauenthal will die Marke Expo zudem weiterentwickeln, etwa durch die baldige Ausschreibung eines eigenen Awards. Dort werden Projekte nach Einreichung von einer Fachjury bewertet – die drei Gewinner dürfen am 24. Juni am Austrian World Summit von Arnold Schwarzenegger in der Hofburg teilnehmen.

Thomas Stadlhofer, CEO Frauenthal, Wiener Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Peter Huber, Geschäftsführer Viessmann Österreich bei der Eröffnung der Frauenthal Expo (v.l.n.r)
Thomas Stadlhofer, CEO Frauenthal, Wiener Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Peter Huber, Geschäftsführer Viessmann Österreich bei der Eröffnung der Frauenthal Expo (v.l.n.r) - © Tobias Holzer