Neue Ausbildungsverordnung für Installateur*innen : Lehre neu: Konsument*innen gewinnen

Die Statistik des österreichischen Heizungsmarktes belegt, dass 2022 die erneuerbaren die fossilen Energieträger abgelöst haben und die Wärmepumpe führende Technologie ist. In der bisherigen Ausbildung wurde die Wärmepumpe ein einem Spezialmodul behandelt, ebenso wie das Thema der Steuer- und Regeltechnik. Absolvent*innen dieser Module sind rar. Dabei ist gerade der richtige Einsatz der Steuerungs- und Regeltechnik in Gebäuden ein entscheidender Beitrag zum Erreichen der Klima- und Energieziele.

Genau daran setzt Bundeslehrlingswart Gerald Kopsa an: „Der Elektronik beziehungsweise Regelungstechnik wird von der digitalen Seite her eine Schlüsselrolle in der neuen Ausbildungsordnung zukommen.“ Bundesinnungsmeister Manfred Denk ergänzt: „Green Skills sollen im Zuge der Überarbeitung der Lehre deutlicher herausgearbeitet werden, damit diese den modernsten technischen Ansprüchen entspricht.“

>> Hier erklärt Manfred Denk die beiden großen Änderungen, die die
Lehrausbildung für zu Installations- und Gebäudetechniker*innen auf neue Beine stellen sollen.

Nach der Fertigstellung der Ausbildungsordnung – geplant für Sommer 2024 – beginnen die Begutachtungsrunden und Verhandlungen mit dem Sozialpartner, bevor der neue Lehrberuf vom Ministerium verordnet werden kann. In die neue Ausbildungsordnung sollen laut Innung auch Grundkenntnisse zum Umgang mit F-Gasen Eingang finden.

Richard Freimüller
Richard Freimüller, Verbandspräsident Wärmepumpe Austria - © WPA
Die Wärmepumpe aber als Gewinner der neuen Verordnung zu bezeichnen, dagegen wehre ich mich.
Richard Freimüller, Wärmepumpe Austria

Änderungen an der Ausbildungsverordnung „längst überfällig"

Aus meiner Sicht sind diese Änderungen längst überfällig, auch wenn ich mir mit einer genauen Beurteilung schwertue, da mir die überarbeitete Ausbildungsverordnung im Detail nicht vorliegt. Aber als Wärmepumpenverband begrüßen wir, dass eine Änderung stattfindet und sind, wenn es gewünscht ist, gerne bereit, eine Stellungnahme abzugeben. Die Wärmepumpe aber als Gewinner der neuen Verordnung zu bezeichnen, dagegen wehre ich mich. Die Wärmepumpe ist Marktführer, deshalb war es höchste Zeit, dass jetzt eine Änderung kommt. Wenn man schon von Gewinnern sprechen möchte, dann sind das die Konsument*innen. Denn gut ausgebildete Lehrlinge beziehungsweise Fachkräfte sorgen dafür, dass die Wärmepumpe optimal funktioniert.

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Aus- und Weiterbildungsangebot von Wärmepumpe Austria

Der Bedarf an qualifizierten Wärmepumpeninstallateur*innen ist hoch und wird weiterwachsen. Für Installateur*innen bieten sowohl der Wärmepumpenverband als auch Bildungseinrichtungen, wie das WIFI oder das Austrian Institute of Technology (AIT), verschiedene – modulare – Zusatzausbildungen an. Im Juni und Oktober bietet der Verband Wärmepumpe in Zusammenarbeit mit dem AIT beispielsweise einen zweitägigen Kurs „Systemtechnik Wärmepumpe“ an, die sich mit dem neuesten Stand der praktischen Umsetzung von Wärmepumpenanlagen befasst.

Kurse zur Wärmepumpentechnik, die Komponenten von Wärmepumpen, die Funktionsweisen von Kältekreisläufen sowie Kältemittel oder die richtige Planung auf dem Ausbildungsplan werden ebenso angeboten wie Kurse zu gültigen Vorschriften, Gesetze und Normen für die Ausstellung der erforderlichen Bestätigungen. Details zum Ausbildungsprogramm sind unter waermepumpe-weiterbildung.at oder auf der Vereinshomepage waermepumpe-austria.at abrufbar. Eine Investition in die Zukunft zahlt sich immer aus. Das Arbeitsmarktservice unterstützt das Engagement von Unternehmen und Arbeitnehmern mit einem breiten Förderangebot.