Wärmepumpenabsatz Deutschland 2024 : Deutschland: Wärmepumpenmarkt 2024 um Hälfte eingebrochen

Absatzentwicklung Wärmepumpen in Deutschland 2005-2024
- © BWP/BDH-AbsatzstatistikNach dem Rekordjahr 2023 ist der deutsche Wärmepumpen-Markt 2024 stark zurückgegangen: 46 Prozent weniger, also 193.000 Heizungswärmepumpen, wurden gegenüber dem Vorjahr (356.000 Heizungswärmepumpen) abgesetzt. Gründe dafür seien laut dem deutschen Bundesverband Wärmepumpe (BWP) vor allem Unsicherheiten rund um die kommunale Wärmeplanung sowie die verbesserungswürdige Bekanntheit der Heizungsförderung.
Mit Spannung blicke die Branche auf die neue Legislaturperiode nach den Neuwahlen: „Nach diesem Jahr befinden sich viele Hersteller in einer schwierigen Lage“, sagt der BWP-Vorstandsvorsitzende Claus Fest. Die Unternehmen hätten auf die sprunghaft gestiegene Nachfrage nach Wärmepumpen in den Jahren 2022 und 2023 reagiert und europaweit mehr als sieben Milliarden Euro in Fertigungsstrecken, Fachkräfte und Schulungskapazitäten investiert. Klaus Ackermann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer der NIBE Systemtechnik aus Celle ergänzt: „Wir haben uns damit auf einen harten globalen Wettbewerb eingestellt und auf einen bald wieder anziehenden Markt gut vorbereitet.“
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Wärmepumpen in Deutschland 2024: Die Statistik im Detail
Monoblock-Luftwärmepumpen hatten in Deutschland 2024 die Nase mit 147.000 abgesetzten Geräten ganz klar vorne. Darauf folgen 31.000 Split-Luftwärmepumpen – Luftwärmepumpen stellten damit 92 Prozent der abgesetzten Heiungswärmepumpen.
Die restlichen 8 Prozent und damit 15.000 Geräte waren erdgekoppelte Wärmepumpen (13.000 Sole, 2.000 Grundwasser und Sonstige). Ergänzend kommen dazu noch 41.500 abgesetzte Brauchwasser-Wärmepumpen.

Einfluss der deutschen Fördersituation
Mit über 151.000 Zusagen hat die deutsche Förderung für Heizungswärmepumpen nach ihrem Start im Februar insbesondere gegen Ende des Jahres angezogen. Beim Branchenverband vermutet man, dass das Förderhoch im November und Dezember auf die Unsicherheit, wie es 2025 mit der Förderung weitergeht, zurückzuführen sei. Eine ähnliche Situation zeichnete sich im Dezember auch in Österreich ab, als die Fördertöpfe für den Heizungstausch plötzlich kurz vor Jahresende geleert waren.
Was die deutsche Fördersituation jedoch von der österreichischen unterscheidet: Eine Antragstellung darf erst nach Abschluss eines Lieferungs- oder Leistungsvertrages erfolgen. In Österreich werden die Fördergelder für Projekte im Ein- oder Zweifamilienhaus hingegen nach Registrierung – für die persönliche Daten sowie Angaben zum neuen Heizungssystem notwendig waren – für ein Jahr reserviert, nach Abschluss aller Arbeiten und Prüfung der Endabrechnung werden die Gelder ausgeschüttet.
>>> Wärmepumpen in Österreich und Deutschland unter der Lupe

Marktprognose für 2025 und 2026
Unter Berücksichtigung von Anlagen, die dem Ersatz alter Wärmepumpen dienen und Lagerbeständen, ergibt sich zum Jahreswechsel 2024/25 laut BWP ein Feldbestand von ca. 1,7 Millionen installierten Heizungswärmepumpen in Deutschland. Bis 2030 sollte diese Zahl jedoch mit Zuwächsen von einer halben Million pro Jahr auf 5 bis 6 Millionen steigen – durchaus ein Ding der Möglichkeit, so der Verband. Die entsprechenden Kapazitäten hätten Industrie, Handwerk und Wohnungswirtschaft zugesagt. Zudem erwartet der Branchenverband, dass der Markt sich bei einer Fortsetzung und weiteren Bekanntmachung der Förderung bereits 2025 erholen werde.
Anhand zweier Szenarien hat der Branchenverband weiters eine Marktprognose für 2025 und 2026 abgegeben: Im konservativeren Szenario geht der BWP 2025 von 257.000 (+33 %) und 2026 von 348.000 (+35 %) abgesetzten Wärmepumpen aus. Im Falle zusätzlicher Entlastungen beim Strompreis und einer offenen Kommunikation zum CO₂-Preis sowie zur Zukunft der Gas- und Fernwärme-Netze schätzt man 2025 309.000 (+58 %) und 2026 450.000 (+45 %) abgesetzte Wärmepumpen. Die Szenarien unterscheiden sich nur im Modernisierungssektor, während der Einsatz von Wärmepumpen im Neubau in beiden Szenarien gleichermaßen fortgesetzt wird. Zudem sollten die zu Jahresbeginn 2024 geschätzten 80.000 bis 100.000 eingelagerten Wärmepumpen im Großhandel und beim Handwerk inzwischen mehrheitlich abgebaut sein – Nachfrage bedeutet dann auch wieder Absatz.