Studie : Wärmepumpe, Biomasse, Fernwärme und Grüner Wasserstoff im Kostenvergleich
Die Umweltschutzorganisation Global 2000 gibt gemeinsam mit Element Energy, einem britischen Energieforschungsinstitut, Einblick in die Ergebnisse einer neuen Studie im Auftrag der Initiative "Mutter Erde". Dabei wurde untersucht, welche klimafreundlichen Heizoptionen für Konsument*innen am günstigsten sind. Element Energy hat dazu die Kosten für Konsument*innen von klimafreundlichen Heizsystemen im Jahr 2040 berechnet. Laut Ergebnisse stellen Luftwärmepumpen, Fernwärme und Biomasse den kostengünstigsten Weg für klimafreundliches Heizen in Österreich dar. Heizen mit grünem Wasserstoff*, sei hingegen die teuerste Option und würde Haushalte in einem typischen Einfamilienhaus rund 40 bis 50 Prozent mehr kosten, so die Studie.
„In typischen Haushalten erwarten wir die niedrigsten Heizkosten für Konsument*innen, die Wärmepumpen, Fernwärme (basierend auf Wärmepumpen und Biomasse in Regionen mit hoher Wärmebedarfsdichte) und Biomasse verwenden. All diese Heizsysteme sind mit hohen Investitionen und niedrigen Betriebskosten verbunden. Daher halten wir es für wesentlich, dass es starke politische Unterstützung gibt, um Verbraucher*innen dazu zu bewegen, diese Lösungen anzunehmen, insbesondere für jene, die in Energiearmut leben", so Joachim Dias, Senior Consultant bei Element Energy.
Es zeigt sich eindeutig, dass es nicht sinnvoll ist, mit grünem Wasserstoff zu heizen, wie es von manchen vorgeschlagen wird. Wärmepumpen, Fernwärme und Biomasse sind deutlich günstiger.Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von Global 2000
Kosten aufgeschlüsselt
Die Ergebnisse zeigen im Detail bei einem Einfamilienhaus älterer Bauart (vor 1970) mit Luftwärmepumpe Kosten für das Heizsystem von rund 2.200 Euro/Jahr im milderem Klima im Flachland, in kälteren alpinen Zonen ist mit Kosten von 3.800 Euro/Jahr zu rechnen. Eine Heizung auf Basis von grünem Wasserstoff würde Kosten von etwa 3.300 Euro/Jahr bzw. 5.500 Euro/Jahr verursachen. Die Kosten für ein Heizsystem für eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus nach 1970 werden auf etwa 1.300 Euro/Jahr im Flachland und 1.800 Euro/Jahr in kälteren alpinen Zonen geschätzt. Eine Heizung auf Basis von grünem Wasserstoff würde die Kosten auf 1.700 Euro/Jahr bzw. 2.600 Euro/Jahr erhöhen. Darin enthalten sind die Kosten der Heizungsanlage sowie Wartung und Brennstoffkosten.
Die nachfolgende Tabelle stellt die Kosten nochmals übersichtlich gegenüber:
Einfamilienhaus älterer Bauart (vor 1970) | Wohnung in einem Mehrfamilienhaus (nach 1970) | |
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mildes Klima/Flachland | Luftwärmepumpe: 2.200 Euro/Jahr vs. Grüner Wasserstoff: 3.300 Euro/Jahr | Luftwärmepumpe: 1.300 Euro/Jahr vs. Grüner Wasserstoff: 1.700 Euro/Jahr |
alpine Zonen | Luftwärmepumpe: 3.800 Euro/Jahr vs. Grüner Wasserstoff: 5.500 Euro/Jahr | Luftwärmepumpe: 1.800 Euro/Jahr vs. Grüner Wasserstoff: 2.600 Euro/Jahr |
Generell zeigt sich in der Studie, dass Luftwärmepumpen höhere Anschaffungskosten als Heizgeräte auf Wasserstoffbasis haben, ihre Betriebskosten dafür aber niedriger als bei anderen klimafreundlichen Heizsystemen - mit Ausnahme von Biomasse - sind. Die tatsächlichen Kosten der Biomasse sind jedoch schwer abzuschätzen, da sie voraussichtlich mit höherem Verbrauch ebenfalls steigen würden. Weiters zeigt sich, dass die Wärmedämmung von Gebäuden Kosteneinsparungen bringt, aber mit hohen Investitionskosten verbunden ist.
Zur Vollversion der Studie: https://www.global2000.at/site...
Gut zu wissen: Zur Studie und Berechnungsweise
Die Studie wurde von der Initiative "Mutter Erde" im Rahmen des Jahresthemas Klima und Energie beauftragt. Untersucht wurden fünf Heizungsoptionen: Luftwärmepumpen, Hybridwärmepumpen, Heizungen auf Basis von grünem Wasserstoff, Biomassekessel und Fernwärmenetze, die auf erneuerbare Energien setzen. Erdwärmepumpen wurden aus modelltechnischen Gründen nicht untersucht. Die Berechnungen beinhalten sowohl Umstellungskosten, die Kosten des Heizsystems selbst, als auch die Betriebs- und Brennstoffkosten. Förderungen oder steuerliche Begünstigungen sind nicht Teil der Untersuchungen und sind dementsprechend nicht eingepreist.
*Anzumerken ist auch, dass die Berechnungen von grünem Wasserstoff, der elektrisch produziert wird - und nicht Biogas - ausgehen.