Wärmepumpe als Alternative : Stiebel Eltron: Kritik an russischen Gasimporten
Bis 2040 will Österreich klimaneutral sein – das vergangene Jahr war mit weniger Energieverbrauch ein Schritt in die richtige Richtung. Dennoch hat Gas aus Russland weiterhin einen großen Anteil an den heimischen Importen: Durchschnittlich 64 Prozent der österreichischen Gasimportmenge stammten von Jänner bis November 2023 aus Russland (zu den Daten).
„Die Abkopplung von Russland ist aus zwei Gründen zwingend notwendig: Die fossile Energie steht unseren Klimaschutzzielen im Wege und das Gas wird von Russland auch noch als kriegsstrategisches Instrument eingesetzt“, erklärt Thomas Mader, Geschäftsführer des Haus- und Systemtechnikherstellers Stiebel Eltron Österreich. Positiv hingegen: Österreich hat seinen Gasverbrauch reduziert.
Dynamisches Marktumfeld
Die Regierung setzt nun verstärkt auf Anreize, um den Austausch von fossiler Heiztechnik in Österreich zu beschleunigen: Bis zu 75 Prozent der Anschaffungskosten übernimmt der Bund mit dem EWP beim Einbau einer Wärmepumpe. Hinzu kommen Landesförderungen. „Das ist eine erhebliche Kostenbeteiligung, die grüne Heiztechnik im Verhältnis zur Gasheizung attraktiv macht“, betont Mader. „Denn in der Kostenrechnung sollte auch der CO2-Preis berücksichtigt werden, der für Gas zu zahlen ist und schrittweise ansteigt.“
Die Förderungen sowie die Erweiterung von „Sauber heizen für alle" sorgen bei Stiebel Eltron bereits für erhöhte Anfragen von Professionist*innen, aber auch von Sanierer*innen an den Messeständen. Eine Achillesferse habe das EWP laut Mader jedoch: Die aktuelle Unsicherheit ob der kommenden Wahlen in diesem Jahr. „Hier wäre, so denken wir, ein 'Gesetz' für die Sanierer*innen die bessere Wahl gewesen, da so mehr Sicherheit gegeben wird." Was die Marktentwicklung betrifft, sieht Unternehmen insbesondere im Solebereich bei den Wärmequellen Erdwärme und Grundwasser hohes Potenzial – das aktuelle Portfolio von Stiebel Eltron umfasst in diesem Segment alle Förderkriterien und ist daher voll förderfähig.
Ob die F-Gase-Verordnung dem Wärmepumpen-Spezialisten beim Heben dieses Potenzials noch einen Strich durch die Rechnung machen kann? Sie hätte durchaus für Unsicherheit in der Branche gesorgt und stelle Hersteller vor neue Aufgaben, heißt es von Seiten des Unternehmens dazu. Man zeigt sich jedoch gewappnet und verweist neben Bestandsmodellen auch auf eine neue Sole Inverter Baureihe mit Low GWP im größeren Leistungssegment von 50 bis 1.350 LW, die demnächst auf den Markt kommt.