Konzeptstudie : Das (beinahe) wasserlose Bad der Zukunft
90 Prozent weniger Wasser, 90 Prozent weniger Energie – und damit in Summe 90 Prozent weniger CO2e-Emissionen im Badezimmer: Dieses Ergebnis erzielte ein interdisziplinäres Team von Hansgrohe und Phoenix nach zwei Jahren Zusammenarbeit für eine Konzeptstudie. Das Ziel: Das nachhaltigste Badezimmer der Welt zu entwickeln. Die Methodik: Beinahe disruptiv – ein Hersteller von Armaturen und Brausen entwickelt ein Bad, das nahezu ohne Wasser auskommt.
Bei der Konzeption von „Hansgrohe’s Green Vision Beyond Water: Rethinking Bathroom Culture“ drehte sich einerseits alles um ein planetenzentriertes Design: Wie lassen sich Verbräuche reduzieren, um immer knapper werdende Wasser- und Energieressourcen zu schonen? Wie lässt sich die CO2e-Bilanz eines Badezimmers über seine im Schnitt 20-jährige Nutzungsdauer möglichst weit gegen Null bewegen?
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Andererseits ging es auch um die Nutzer*innenperspektive: Individuelle Wellness-Bedürfnisse stehen in Konkurrenz zum wachsenden Bedürfnis, Wasser zu sparen. Hansgrohes Vision trennt Hygiene und Wellbeing und will damit unbegrenzte, nahezu wasserlose Regeneration ermöglichen. Deshalb besteht diese Green Vision aus zwei Bereichen:
Die Sanitärindustrie wird neue Lösungen entwickeln müssen, die nicht nur nachhaltiger produziert sind, sondern vor allem zu einem effizienteren Umgang mit Ressourcen im Bad befähigen.Matthias Oesterle, Design Director Phoenix
Bereich 1: Base
Die Base ist eine neue, konzeptuelle Plattform für Körperhygiene. Die 10-l-Dusche mit pH-neutralisiertem Wasser ermöglicht Kopf- und Körperduschen nahezu ohne Shampoo oder Duschgel. Wie viel Wasser noch zum Duschen zur Verfügung steht, wissen Nutzer*innen jederzeit: Je dunkler das Licht im Duschkopf, desto weniger Wasser bleibt. Das Duschwasser wird aufgefangen und für die Toilettenspülung verwendet.
Der neue Waschplatz verfügt über drei Strahlarten: einen nicht-erwärmten Nebelstrahl für die Mehrzahl der Vorgänge am Waschplatz (Hände waschen, Gesicht waschen) und jeweils einen erwärmten und nicht-erwärmten Mono-Strahl für die “kleine Körperhygiene”. Die gewünschte Strahlart wird sensorisch am Bogen gestartet. Sie stoppt automatisch, sobald die Hand sich nicht mehr im Strahl befindet.
Bereich 2: Sphere
Die konzeptuelle Sphere stellt den Bereich für mentalen Rückzug dar. Ein Sessel mit einer flexiblen Kuppel lädt zum Entspannen ein. Die Kuppel ermöglicht durch das Zusammenspiel von Licht, Klängen und mit ätherischen Ölen versetztem, warmen Wasserdampf ein multisensorisches Erlebnis – bei geringem Verbrauch von Wasser und Energie. Durch Öffnen oder Schließen der Kuppel werden verschiedene Zustände geschaffen, die die Intensität des Erlebnisses beeinflussen. So soll ein Entspannungseffekt wie in der Badewanne entstehen, aber ohne Wasser und Energie zu verschwenden.