Nachhaltigkeit im Bad : Stahl statt Plastik
Nachhaltigkeit gehört zu den großen Themen unserer Gesellschaft. Sie bestimmt unser Verhalten, unsere Entscheidungen und in besonderem Maße unsere heutige und zukünftige Lebensweise. Aber was genau ist „nachhaltig“? Im Ursprung bedeutete Nachhaltigkeit: Es darf nicht mehr verbraucht werden als nachwachsen oder sich regenerieren und künftig wieder bereitgestellt werden kann. Bezogen auf Produkte und Materialien geht es um Ressourcenschonung in der Herstellung sowie um eine lange, vielleicht sogar unbegrenzte Lebensdauer. Und nach der Nutzung sollten nachhaltige Lösungen im Idealfall dem Wertstoffkreislauf vollständig wieder zurückgeführt werden.
Solche Materialien sind dann zu 100 Prozent kreislauffähig. Daraus entwickelten sich in der Bauwirtschaft zeitgemäße Konzepte nach dem Cradle-to-Cradle Prinzip – vom Ursprung zum Ursprung –, indem Projekte so geplant werden, dass die meisten Materialien vollumfänglich kreislauffähig sind und die Hersteller sich schon bei der Planungsphase zur Rücknahme der gelieferten Produkte und Materialien am Ende der Nutzungszeit verpflichten.
Welche Materialien im Bad sind wirklich nachhaltig?
Wie sieht es mit einigen im Bad üblichen Materialien aus? Welche sind kreislauffähig, welche (nur) recycelbar? Da sind zunächst einmal Materialien aus der Natur, wie Holz oder Naturstein. Beides lässt sich sehr gut recyceln oder ist biologisch abbaubar, ohne die Umwelt zu belasten.
Glas wird aus natürlichen Rohstoffen hergestellt, die in ausreichendem Maße in der Natur vorkommen. Als Altglas kann es immer wieder in den Produktionskreislauf zurückgelangen. Stahl ist vielleicht das kreislauffähige Material par excellence. Einmal hergestellt, kann es immer und immer wieder ohne Qualitätseinbußen in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden. Stahl ist mit über 90 Prozent Recyclingquote vermutlich das führende Material, nicht nur in der Sanitärbranche.
>>> In sieben Punkten zum nachhaltigen Bad
Stahl-Emaille ist die Kombination von Stahl und Glas und verbindet die nachhaltigen Eigenschaften beider Materialien. Badlösungen aus Stahl-Emaille sind aus natürlichen Rohstoffen gefertigt, besitzen eine ausgesprochen lange Lebensdauer und sind am Ende zu 100 Prozent kreislauffähig.
Dagegen sind solche aus Kunststoffen, wie Acryl oder Mineralguss, aus ökologischen und ökonomischen Gründen aktuell nicht kreislauffähig. Badprodukte aus diesen Materialien werden am Ende ihrer Nutzungszeit häufig geschreddert oder thermisch recycelt – also einfach verbrannt. Eine erneute Nutzung des Materials ohne Qualitätsverlust im Sinne der Kreislauffähigkeit, wie es zum Beispiel bei Stahl-Emaille der Fall ist, ist hier nicht möglich.
Vergleichbarkeit und Transparenz durch EPDs
Die Schaffung von Transparenz sowie ein objektiver und verpflichtender Standard sind Voraussetzungen für eine Vergleichbarkeit von Materialien. Bereits etabliert haben sich Umwelt-Produktdeklarationen (EPD), die vom Institut Bauen und Umwelt e.V. IBU nach ISO 14025 und EN 15804 erstellt werden und als valide Datengrundlage für nationale und internationale Gebäudezertifizierungssysteme dienen. Eine EPD für Badprodukte gibt transparent und überprüft nach EN 15804 für einen Quadratmeter Material die Umweltauswirkungen an. So lassen sich verschiedene Materialien gegenüberstellen und bewerten.
In Zahlen: Umwelteinfluss von Materialien im Bad
Mit Hilfe der EPDs lässt sich zum Beispiel der Umweltimpact für Badprodukte aus Stahl-Emaille, Acryl und Mineralguss ermitteln und die entsprechenden Werte für jeweils einen Quadratmeter jeden Materials miteinander vergleichen. Zum Beispiel beträgt das Global Warming Potential unter Berücksichtigung der Recyclinggutschriften in Kilogramm CO2-Äquivalent
- für Stahl-Emaille 36,6 Kilogramm,
- für Acryl 105 Kilogramm und
- für Mineralguss 64,8 Kilogramm.
Große Unterschiede beim Energieverbrauch sind anhand der EPDs ebenfalls einfach zu erfassen: im Vergleich zu einem Quadratmeter Stahl-Emaille wird für die gleiche Fläche Acryl 252 Prozent und für Mineralguss 236 Prozent an erneuerbarer und nicht erneuerbarer Energie benötigt – also mehr als doppelt so viel. Diese Werte nutzen Planer*innen und Investor*innen immer häufiger bei der Produkt- und Materialauswahl für nachhaltig geplante Projekte.
Die Zukunft des Badezimmers wird noch nachhaltiger
Das Thema Nachhaltigkeit wird in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen. Besonders die Bauwirtschaft ist aufgefordert, ihren Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität zu leisten. Und das geht nur mit nachhaltigen Lösungen, die unsere Ressourcen schonen, besonders lange in Gebrauch bleiben und am Ende vollständig kreislauffähig sind. Neue Entwicklungen, wie CO2 reduzierter Stahl, geben hier die Richtung vor. Mit „bluemint steel“ von thyssenkrupp verarbeitet zum Beispiel Kaldewei schon heute einen Stahl, der einen um 70 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck besitzt. Die Zukunftsfähigkeit von Stahl-Emaille unterstreicht Kaldewei auch durch die 30-jährige Werksgarantie, die durch die lange Haltbarkeit und hohe Wertbeständigkeit der Produkte ermöglicht wird.