Pseudomonas aeruginosa hat im Gegensatz zu Legionella geringe Nährstoffansprüche. Damit kann es, wiederum im Gegensatz zu Legionella, produktionsfrische Oberflächen besiedeln. Darüber hinaus bildet es einen ausgeprägten Biofilm. In diesem Biofilm, also in dieser wässrigen schleimigen Matrix, ist es gut gegen Austrocknung geschützt und von chemischen Desinfektionsmitteln bzw. von unserem Immunsystem nicht vollständig erreichbar.
Die Achillesferse von Pseudomonas aeruginosa ist seine Wettbewerbsschwäche. Dies erschwert ihm eine übermäßige Vermehrung in älteren Installationen, in denen bereits eine normale Oberflächenbesiedlung vorliegt. Letztere bestehen aus Bakterien, die gemäß Trinkwasserverordnung als „allgemeine Bakterien“ erfasst werden und in üblicher Anzahl lediglich eine Indikatorfunktion und keine gesundheitliche Relevanz haben. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass vor allem neue Bauteile bzw. Trinkwasser-Installationen von einer Besiedlung mit Pseudomonas aeruginosa betroffen sind.
Das heißt aber nicht, dass sie nicht auch in älteren Installationen nachgewiesen werden. Grundsätzlich erfolgt der Nachweis lediglich in Kaltwasser-Installationen, da es bei rund 45 °C abstirbt. Weiterhin ist aus empirischen Studien bekannt, dass Pseudomonas aeruginosa vorrangig in den Sommermonaten nachgewiesen wird, wenn die Temperaturen über 25 °C betragen.
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