Neuer Job für Thomas Stadlhofer : Stadlhofer geht von Frauenthal zu Rexel

Thomas Stadlhofer, Vorstandsvorsitzender der Frauenthal Handel Gruppe

Von der Spitzes eines Großhändlers zum anderen: Thomas Stadlhofer wechselt von der Frauenthal zu Rexel.

- © Frauenthal Service AG

„Das Vorstandsmitglied Thomas Stadlhofer hat den Aufsichtsrat heute informiert, sein Vorstandsmandat bei der Frauenthal Holding AG sowie seine Organfunktionen in verbundenen Unternehmen zurückzulegen, um sich ab 1. Juni 2024 einer neuen beruflichen Herausforderung zu widmen", lautet die knappe Mitteilung der Frauenthal Holding. Man wolle die Frage der künftigen Besetzung ehestmöglich entscheiden. Auch innerhalb der Frauenthal zeigt man sich auf Nachfrage von TGA überrascht von der personellen Entwicklung.

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Stadlhofer begann seine Frauenthal-Karriere 2009 bei der SHT als Vice President Logistics. Von Januar 2016 bis Juni 2018 war er Vorstandsmitglied der ÖAG. Seit Juni 2016 ist er Mitglied des Vorstandes der Frauenthal Handel Gruppe AG und seit Jänner 2018 Vorstandsvorsitzender. Mit 2023 hatte der Aufsichtstrat der Holding Stadlhofer in den Vorstand der Frauenthal Holding bestellt, der Vertrag wäre bis Mitte 2025 gelaufen.

Über Frauenthal

Die Frauenthal Handel Gruppe ist mit den Marken ÖAG, SHT, Kontinentale sowie mit Elektromaterial.at seit 2020 am Großhandelsmarkt für Sanitär-, Heizungs- und Elektrotechnik sowie Tiefbau und Industrie vertreten. Logistik und interne Dienstleistungen für alle Marken sind in der Frauenthal Service gebündelt, die auch die 25 Bad & Energie-Schauräume sowie die 79 ISZ-Abholmärkte betreibt.

Die Frauenthal Handel ist Teil der Frauenthal Holding AG, die neben der Großhandelsgruppe auch noch eine Automotive-Sparte unterhält. Zu dieser gehören mit Gnotec (Standorte für Metallblechbearbeitung in Schweden, China, USA und der Slowakei) sowie Airtank (Druckluftbehälter für LKW-Bremsen mit Standorten in Deutschland und Tschechien) zwei produzierende Marken. Zuletzt meldete die Frauenthal Holding für 2023 einen voraussichtlichen Jahresumsatz von 1,1 Mrd. Euro (in etwa gleich wie 2022), wobei der Anteil der Großhandelssparte rund 80 Prozent vom Gesamtumsatz ausmacht. Der Konzern-EBIT beträgt 2023 voraussichtlich 26-30 Mio. Euro, ein deutlicher Rückgang gegenüber den Jahren davor: Das führt der börsenotierte Konzern hauptsächlich auf die schlechtere Wirtschaftslage im Bau- und Baunebengewerbe zurück.

Thomas Stadlhofer war seit 1. Jänner 2023 im dreiköpfigen Frauenthal-Vorstand für den Handel zuständig. Vorstandsvorsitzender Hannes Winkler verantwortet zusätzlich zur Gesamtleitung auch die Division Automotive, Erika Hochrieser ist als CFO für die Gesamtfinanzen und neben Stadlhofer auch für die Finanzen der Division Handel zuständig.

Mein Ziel wird es sein, die Kundenbedürfnisse mit erstklassigen Energielösungen, sowie einer starken Expertise im Bereich Elektrifizierungsprodukten und -lösungen zu erfüllen.
Thomas Stadlhofer

Stadlhofer wird Rexel-CEO

Rexel hat die Ernennung von Thomas Stadlhofer zum CEO und Vorsitzenden der Geschäftsführung von Rexel Austria bekannt gegeben. Stadlhofer folgt damit ab Juni 2024 auf Robert Pfarrwaller, der die Position seit 2014 innehat. Pfarrwaller bleibt weiterhin Vorstandsmitglied des globalen Executive Teams der Rexel-Gruppe sowie Cluster Director für Österreich, die Schweiz, Deutschland und Slowenien. Auch seine Rolle als Bundesgremialobmann des Elektro- und Einrichtungsfachhandels in der WKO führt er fort.

„Ich freue mich sehr, ab Juni Teil von Rexel Austria zu sein", so Thomas Stadlhofer zu seiner neuen Position. Und: „Die Vorfreude ist groß, ein bereits erfolgreiches und dynamisches 700- köpfiges Team zu führen. Mein Ziel wird es sein, die Kundenbedürfnisse mit erstklassigen Energielösungen, sowie einer starken Expertise im Bereich Elektrifizierungsprodukten und -lösungen zu erfüllen.“ Neben seiner Rolle als CEO wird Thomas Stadlhofer ab Juni auch die Vertriebsaktivitäten verantworten und die Rolle des Chief Sales Officer von Hans-Peter Ranftl übernehmen, der Anfang 2025 in den Ruhestand gehen wird.

Robert Pfarrwaller (Rexel Austria)
Robert Pfarrwaller übergibt die Geschäftsführung von Rexel an Thomas Stadlhofer. - © Rexel

Pfarrwaller exklusiv: Eine Personalie, keine Kopie eines Geschäftsmodells

Im Exklusivgespräch mit TGA sagt Robert Pfarrwaller: „Wir freuen uns sehr, dass Thomas Stadlhofer kommt. Er bringt Großhandels-Erfahrung mit und kann neue Aspekte einbringen, vor allem aus dem Bereich der Haustechnik.“

Stadlhofer war bei der Frauenthal Handel Gruppe federführend bei der Gründung von elektromaterial.at, einem reinen Online-Händler für schnelldrehende Elektromaterialien. Dieser konnte durch die Nutzung der Frauenthal-Logistik und die Konzentration auf margen- und umsatzstarke Produkte die Preise des traditionellen Elektro-Großhandels unterlaufen, was elektromaterial.at in wenigen Jahren zu einem relevanten Player gemacht hat: Der Umsatz von zuletzt 70. Mio Euro entspricht bereits etwa 5 Prozent Marktanteil am gesamten Elektro-Großhandels-Kuchen in Österreich.

Dass Stadlhofer bei Rexel nun ein ähnliches Modell in Richtung Sanitär- und Heizungsinstallation aufbauen könnte, diese Spekulation verneint Pfarrwaller kategorisch: „Wir haben eine Personalie gesucht und nicht die Kopie eines Geschäftsmodells!“ Was aber unverändert bleibt, das ist der Strategieplan 2025 der Rexel-Gruppe. Dieser sieht Wachstum durch Akquisitionen vor – eine Strategie, die auch die Frauenthal Handel Gruppe unter Thomas Stadlhofer verfolgte, und die der neue Rexel Austria Geschäftsführer nun mit der Marktmacht eines französischen Weltkonzerns im Rücken weiter verfolgen wird.

Wir freuen uns sehr, dass Thomas Stadlhofer kommt. Er bringt Großhandels-Erfahrung mit und kann neue Aspekte einbringen, vor allem aus dem Bereich der Haustechnik.
Robert Pfarrwaller, Rexel

2024 gilt ohnehin als das Jahr der bevorstehenden Übernahmen, denn durch die Konjunkturabschwächung sinkt der Wert der übernahmebereiten Unternehmen: Für kaufwillige Konzerne wird Wachstum durch Akquisition heuer schlicht billiger als noch vor einem oder zwei Jahren. Die Wachstumsstrategie von Rexel selbst hat also mit der Personalie Thomas Stadlhofer nichts zu tun, betont Pfarrwaller: Denn diese bleibt unverändert. In dem langjährigen Frauenthal-CEO hat Rexel jemanden gefunden, der tatsächlich sehr gut zur eigenen Strategie passt.

In einem Punkt gleichen einander Rexel Austria und die Frauenenthal Handel: Sie verfolgen eine Mehrmarkenstrategie unter dem Konzerndach. Rexel betriebt die Marken Regro und Schäcke, Frauenthal ist mit ÖAG, SHT, Kontinentale und Elektromaterial.at bei den Kunden präsent. Auch das ein Argument für Thomas Stadlhofer: Er hat bewiesen, dass er mit einer Mehrmarkenstrategie umgehen kann.

Über Rexel

Rexel Austria ist mit den Marken REGRO, SCHÄCKE und dem Tochterunternehmen Comtech IT- Solutions führend im heimischen Elektrogroßhandel tätig. In Österreich ist Rexel seit 1997 vertreten, verfügt über 18 Standorte und beschäftigt rund 700 Mitarbeitende.

Die Marke Regro bietet Produkte und Leistungen für Industrie- und Facilitybetriebe, die Marke Schäcke Produkte und Leistungen für das Elektrohandwerk und den Elektrofachhandel. Seit 2019 gehört auch das Unternehmen Comtech IT-Solutions, Soft- und Hardwarespezialist für die Elektro- und Haustechnikbranche, zu Rexel Austria.

Der Grundstein für die internationale Rexel-Gruppe wurde 1977 in Frankreich gelegt. Der Konzern ist in 21 Ländern vertreten, hat weltweit 1.900 Niederlassungen mit 26.000 Mitarbeitenden und ist in Paris börsennotiert.