Großhandel prognostiziert Badtrends 2023 : Smart, nachhaltig und dezent farbig
Welche Trends hat der heimische Großhandel für seine Partner sondiert? Wir sind diesen Fragen nachgegangen. Kurz zusammengefasst: 2023 wird es im Badezimmer wieder farbig, aber nicht knallig bunt, die Palette präsentiert sich in gedeckten Tönen oder elegant metallisch. Nachhaltigkeit gewinnt sowohl bei den verarbeiteten Materialien der Keramiken und Badmöbel wie auch bei den technischen Features weiter an Stellenwert. Die Frauenthal Handel Gruppe, Holter und die GC-Gruppe Österreich gaben Einblick in ihre Sortimentszusammenstellung 2023.
Allgemeine Trendschau
TGA: Wie der gesamte Interieur-Bereich unterliegt auch das Bad modischen Trends. In Hinblick auf Sanitärkeramik und Badmöbel: Welche allgemeinen Trends werden Ihrer Meinung nach 2023 tragend?
Peter Schenk, Leiter Vertriebsinfrastruktur Österreich (ISZ und Bad & Energie) Frauenthal Handel Gruppe: Das smarte Bad mit intelligenten Spiegelschränken, Dusch-WCs oder Sound-Systemen. Auch Nachhaltigkeit und Hygiene spielen eine große Rolle mit wasser- und energiesparenden Armaturen, spülrandlosen WCs, berührungslosen
Armaturen. Bei Badmöbel sind langlebige Materialien, die einfach zu reinigen sind, und Designs, die viel Stauraum bieten, wichtig. In der Dusche sind es vollflächige Rückwandsysteme mit vielen Farben, Motiven und individueller Beleuchtung.
Monika Horvath, Holter Abteilungsleiterin Ausstellungen: Individualität und die eigenen Bedürfnisse stehen an oberster Stelle. Diese erzielt man am besten durch die Verbindung unterschiedlicher Materialien und maßgeschneiderter Lösungen.
Der Trend geht hin zu mehr Qualität, recyclebaren Materialien aus heimischer Produktion und Echtholz. Gefragt sind auch Produkte mit leicht zu reinigenden Oberflächen, wie veredelte Keramik, lackierte Möbeloberflächen oder auch Glas.
Christian Kummer, Sanitärverantwortlicher der GC-Gruppe Österreich: Das Jahr 2023 bringt Farben, die Verbindung von weichen und markanten Formen und Mut zu großflächig–verspielter Gestaltung im Badezimmer. Florale Muster, zum Beispiel bei der Wanddekoration, werden das heurige Jahr ebenfalls prägen. Bei der Sanitärkeramik lässt sich ein großer Trend festmachen: Dusch-WCs. In Europa bislang noch nicht so verbreitet – im Gegensatz zu Japan z. B. –, sehen wir bei Dusch-WCs auch bei uns eine immer stärkere Nachfrage.
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Gesättigte Farbtöne
„Painted black“ war in den letzten Jahren das Motto vieler Erzeuger, in den heimischen privaten Badezimmern ist es aber nicht wirklich angekommen. „Mut zur Farbe“ – 2023 wieder (k)ein Thema?
Schenk: 2023 haben die gesättigten Töne die Nase vorn: besonders Grün, Salbei, Braun, Beige, Khaki und Blau.
Horvath: Aus der Sicht von Holter ist Schwarz im Bad durchaus ein Thema, das gekommen ist, um zu bleiben. Fliesen, Keramik und Badmöbel werden wieder generell bunter. Armaturen mit metallischen Oberflächen wie Bronze, Gold matt oder Nickel gebürstet sind die Trendprodukte 2023.
Kummer: Farbe spielt im Jahr 2023 definitiv eine Rolle, gedeckte und dezente Oberflächen bleiben weiterhin bestehen. Schwarze Armaturen sind nach wie vor gefragt. Generell gilt: Egal welche Badezimmergestaltung Kundinnen und Kunden wünschen, die beinahe grenzenlose Vielfalt und Auswahl an Sanitärprodukten ermöglicht es, so gut wie alle Gestaltungswünsche zu erfüllen.
Badplanung und Gesundheit
Und was die Badplanung betrifft, sind auch dabei Trends erkennbar? Was muss das Bad 2023 „können“?
Schenk: Das Badezimmer wird Lifestyleraum, Rückzugsort oder Wellnessoase. Es soll individuelle Bedürfnisse erfüllen. Daher werden die Sortimente immer vielfältiger und bieten eine große Auswahl an Formen, Materialien, Farben, technischen Details usw.
Horvath: 2023 setzt man vermehrt auf praktische Elemente wie Nischen und Stauraumlösungen im Bad. Auch am Thema Gesundheit kommt man nicht vorbei. Mithilfe von Duschen mit Dampfgeneratoren, Regenbrausen, Saunen im Bad, Infrarotstrahler wird das Bad zum Wellness-Tempel.
Kummer: Ein Trend, der schon länger anhält und sich auch 2023 fortsetzt, ist die Gestaltung des Badezimmers als generationenübergreifender Lebensraum, in dem sich Kinder, Erwachsene und ältere Personen gleichermaßen wohlfühlen (Stichwort bodenebene Dusche, Bewegungsfreiheit...). Das digitale Badezimmer, in dem sich technische Features und Genuss verbinden, bleibt uns auch 2023 noch erhalten bzw. gewinnt weiter an Bedeutung.