Deloitte : Erneuerbaren-Studie: PV und EEGs hoch im Kurs

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Nach einem Rückgang im ersten Pandemiejahr hat sich die Akzeptanz für erneuerbare Energieprojekte wieder deutlich verbessert - das zeigt die aktuelle Erhebung des jährlichen Stimmungsbarometers der Universität Klagenfurt, WU Wien, Deloitte Österreich und Wien Energie. Eine große Mehrheit wünscht sich demnach den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Dächern, Fassaden und Freiflächen. Viele Konsument*innen wollen sich auch an Energiegemeinschaften beteiligen.

Schon zum achten Mal wurde die Meinung der österreichischen Bevölkerung rund um das Thema erneuerbare Energien erhoben. Circa 1.000 Personen wurden im Rahmen einer repräsentativen Studie um ihre Einschätzungen gebeten. Das Ergebnis: Die Zustimmung für erneuerbare Energieprojekte steigt wieder. Unterschiedliche Ansichten gibt es bei der Frage, welche Technologien zur Sicherung der Stromversorgung weiter ausgebaut werden sollten: Nahezu 60 Prozent der Befragten stimmen für den weiteren Ausbau von Kleinwasserkraftwerken. Rund die Hälfte der Studienteilnehmer*innen befürwortet den weiteren Ausbau von Windkraft, Freiflächenphotovoltaik und großen Wasserkraftwerken. 46 Prozent wollen Biomasse- und Biogaskraftwerke ausgebaut sehen. Mit 74 Prozent findet der weitere Ausbau von dach- oder fassadenintegrierten Photovoltaikanlagen die höchste Zustimmung.

Hohe Akzeptanz für Photovoltaik, wenig Veränderung bei Wärmeversorgung

„Die Studie zeigt vor allem die anhaltend hohe Zustimmung für den Ausbau der Photovoltaik in Österreich“, betont Nina Hampl, Studienautorin der Universität Klagenfurt und WU Wien. „Ein Fünftel der Befragten gibt sogar an, dass auf dem eigenen Haus oder Wohngebäude die Installation einer oder einer weiteren Photovoltaikanlage geplant ist.“ Der Anteil jener Personen, die dieses Vorhaben innerhalb der nächsten zwei Jahre umsetzen wollen, ist um 5 Prozentpunkte von 27 auf 32 Prozent gestiegen. „Der langjährige Vergleich verdeutlicht, dass die Umsetzung dieser Vorhaben immer konkreter wird und sich der Zeithorizont kontinuierlich verkürzt“, so Hampl weiter.

Zum Thema Stromspeicher wurden zudem Eigenheimbesitzer*innen mit PV-Anlage befragt. Das Ergebnis: 23 Prozent haben sich bereits für einen solchen entschieden, 48 Prozent geben an, darüber nachgedacht, aber sich noch nicht final entschieden zu haben.

Wenig Veränderungsbereitschaft gibt es hingegen beim Thema Wärmeversorgung: Im Vergleich zu 2017 ist unter den befragten Haushalten der Anteil an Fernwärme zur primären Wärmeversorgung lediglich um 4 Prozentpunkte gestiegen, bei Wärmepumpen, Stromheizungen, Nahwärme und Biomasse stagnieren die Werte laut Umfrage. Auch bei Öl- und Erdgasheizungen gibt es nur geringe Veränderungen, Erdgasheizungen machen noch rund ein Viertel der installierten Heizungsanlagen aus. „Auch die aktuelle Diskussion zu steigenden Preisen bei fossilen Brennstoffen macht deutlich: Es ist mehr Bewegung beim Umstieg auf eine nachhaltige Energieversorgung notwendig – gerade im Wärmesektor“, fordert Hampl.

Nina Hampl
Nina Hampl, Studienautorin der Universität Klagenfurt und WU Wien - © Photo Riccio/Walter Elsner

Energiegemeinschaften hoch im Kurs

Finanzielle Bürger*innenbeteiligungen zur Nutzung erneuerbarer Energien sind seit Beginn der jährlichen Erhebung eines der zentralen Themen – und das Interesse daran bleibt mit 41 Prozent der Befragten stabil. Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) ist es für Verbraucher*innen seit 2021 möglich, mit anderen Teilnehmern Energiegemeinschaften zu bilden. Laut Umfrage können sich zwei Drittel der Österreicher*innen eine solche Beteiligung vorstellen. Nahezu jede*r fünfte Studienteilnehmer*in könnte sich sogar vorstellen, selbst eine Energiegemeinschaft zu gründen. 83 Prozent der Befragten ist es zudem wichtig, bei Energiegemeinschaften auf erneuerbare Energietechnologien zu setzen

Wir sind davon überzeugt: Energiegemeinschaften sind ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität. Mit solchen Projekten erfahren die Menschen, dass sie selbst Teil der Lösung sein können.
Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung