Marktstatistik 2023 : Solarwärme: Nur Oberösterreich und Salzburg im Plus
38 Prozent aller neuen solarathermischen Anlagen wurden im Vorjahr in Oberösterreich errichetet. Damit liegt die neu installierte Kollektorfläche in diesem Bundesland sogar 20 Prozent über dem Jahr 2022. Nur Salzburg konnte ebenfalls eine Zuwachs verzeichnen, und zwar um 11 Prozent. In allen anderen Bundesländer war der Markt weiter rückläufig, das zeigt die aktuelle Marktstatistik des Klimaministeriums. In Quadratmetern sind es 17.191 m2, die in Oberösterreich 2023 neu installiert wurden.
Auch die Verdoppelung der Förderung in der Steiermark im Vorjahr hat zu einer Steigerung der Förderanträge geführt, die umgesetzten Anlagen werden allerdings zeitversetzt erst heuer in der Statistik aufscheinen.
Austria Solar fordert Offensive für Solarwärme
Das reicht bei weitem nicht, rechnet Roger Hackstock vor. Zur Erreichung der EU-Ziele beim Ausbau der Erneuerbaren sei nämlich insgesamt eine Verdoppelung von erneuerbarer Energie in der Wärmeversorgung Österreichs bis 2030 erforderlich. "Dafür wird es auch Solarwärme brauchen", so der Geschäftsführer des Verbands Austria Solar. Derzeit deckt diese Technologie weniger als zwei Prozent des Energiebedarfs für Warmwasser und Raumwärme in Österreich ab. Dabei ist gerade hier das Energiepotenzial enorm, in nur 14 Stunden strahlt die Sonne so viel Energie auf Österreich, wie ganzjährig für Wärme in Haushalten und Betrieben gebraucht wird.
"Das kurzfristige Solarpotenzial bis 2030 liege beim doppelten der derzeit installierten Wärmeleistung aller Kollektoren", sagt Hackstock. Die Aufgabe der nächsten zwei Jahre sei daher eine zügige Umsetzung der EU-Solarverpflichtung in den Bauordnungen der Bundesländer und attraktive Förderimpulse für Private, Betriebe und Fernwärme zur solaren Eigenversorgung, um die Energieunabhängigkeit zu erhöhen.
Ausbauziel bis 2030
Als Ziel gibt Hackstock ein Quadratmeter Solarfläche pro Einwohner in allen Bundesländern vor. Damit könnte Solarwärme die Hälfte des EU-Ziels beim Zubau erneuerbarer Wärme decken. Das Land Vorarlberg hat 83 Prozent dieses Ziels bereits erreicht, Tirol liegt bei 75 Prozent, Oberösterreich bei 73 Prozent. Die Nachzügler seien Wien, Niederösterreich und das Burgenland.
Dabei holen Solarheizungen pro Quadratmeter dreimal so viel Energie vom Dach wie Photovoltaik, aus derselben Fläche lässt sich die dreifache Energiemenge gewinnen. "Die Bundesländer sollten dringend konkrete Maßnahmen für die solare Wärmeversorgung setzen, um die Energieversorgung langfristig unabhängig und preisstabil zu machen", so Hackstock.