Altbausanierung mit Luftwärmepumpe : Energiewende im Innenhof: Wo Kinder spielen und Wärmepumpen flüstern

Das Wohnhaus in der Prechtlgasse (links) in Wien Alsergrund wurde 1900 erbaut. Nach einer umfassenden Sanierung punktet der Altbau mit neu gedämmter Fassade und Wärmepumpentechnologie von Vaillant.

Das Wohnhaus in der Prechtlgasse (links) in Wien Alsergrund wurde 1900 erbaut. Nach einer umfassenden Sanierung punktet der Altbau mit neu gedämmter Fassade und Wärmepumpentechnologie von Vaillant. 

- © Vaillant/Anna Stöcher

Bei Neubauprojekten gilt die Wärmepumpe als nachhaltige Standardlösung für Heizung und Warmwasser bereits als gesetzt – bei der Sanierung im Altbestand besteht diesbezüglich jedoch noch Aufholbedarf. Wie effektiv neue Ansätze mit durchdachter Planung und dem Rückhalt von Fördermitteln in der Altbausanierung sein können, stellt Vaillant mit einem aktuellen Projekt in der Wiener Prechtlgasse unter Beweis: Nicht nur, dass man hier in einem über hundert Jahre alten Haus auf moderne Wärmepumpentechnologie umgestiegen ist und künftig mit Luft anstelle von Gas für warme Wohnungen sorgt. Auch andere Maßnahmen heben den Wohnkomfort im Altbau, darunter ein Vollwärmeschutz und die Nutzung von Sonnenstrom für Warmwasser.

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"Facelift" für die Fassade

Das Wohnhaus im 9. Wiener Gemeindebezirk befindet sich mit seiner Lage zwischen Volksoper und Kulturzentrum WUK in einem geschichtsträchtigen Umfeld. Auch das im Jahr 1900 erbaute Gebäude blickt auf eine lange Geschichte zurück – auch, wenn man ihm sein Alter auf den ersten Blick kaum ansieht. Grund dafür sind die Sanierungsarbeiten der vergangenen Monate, die im Sommer 2024 abgeschlossen wurden. Nicht nur die Hausfassade erhielt ein thermisch optimiertes „Facelifting“, im haustechnischen Bereich kam es ebenfalls zu einem Paradigmenwechsel in Sachen Energieversorgung.

Den Hauseigentümern legten Wert darauf, ihren „Gebäudeschützling“ so zu sanieren, dass der Charakter des Baus weitestgehend erhalten bleibt und man möglichst nachhaltig für die Zukunft aufgestellt ist. „Beides ist bei dem Projekt Prechtlgasse gelungen. An vielen Stellen würde man gar nicht bemerken, wie viel neue Technologie nun in den alten Mauern steckt“, bestätigt Installateur Hans Peter Feichtinger von der Prasch GmbH und bezieht sich dabei beispielsweise auf die neu verlegten Leitungen für die Heizung.

Dass das Ergebnis so gut gelungen ist, freut auch die Eigentümer, die sich dem Thema Altbausanierung erst schrittweise annähern mussten: „Eigentlich wollten wir nur thermisch aufwerten, weil uns der Gedanke an eine groß angelegte Sanierung anfangs schon verunsichert hat“, wie diese einräumen.

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Die engagierten Hauseigentümer (ganz links und 2. von rechts) wählten mit Generalplaner Matthias Schmid von Novarc ZT GmbH (hinten) ein Mitglied der „Qualitätsplattform Sanierung“ aus. Mit von der Partie waren außerdem Installateur Hans Peter Feichtinger von der Prasch GmbH (ganz rechts) und der Vaillant Wärmepumpen-Spezialist Philipp Poandl (Mitte).
Die engagierten Hauseigentümer (ganz links und 2. von rechts) wählten mit Generalplaner Matthias Schmid von Novarc ZT GmbH (hinten) ein Mitglied der „Qualitätsplattform Sanierung“ aus. Mit von der Partie waren außerdem Installateur Hans Peter Feichtinger von der Prasch GmbH (ganz rechts) und der Vaillant Wärmepumpen-Spezialist Philipp Poandl (Mitte). - © Vaillant/Anna Stöcher

Luftwärmepumpe im Innenhof: Knackpunkt Schall

Warum man sich in dem Altbau für eine Lösung mit Luft-Wärmepumpe entschied, weiß Philipp Poandl, der seitens Vaillant für den verantwortlich zeichnete: „Ursprünglich gab es mehrere Ideen für das Haus in der Prechtlgasse. Nachdem Fernwärme aber wegen der Lage keine Option war und sich eine Tiefenbohrung wegen einer geplanten U-Bahnstrecke als undurchführbar herausstellte, wurde auf eine Luft-Wärmepumpe umgeschwenkt, wobei das Herz der Anlage – die flexoTHERM-Inneneinheiten bei beiden Varianten die richtige Produktempfehlung war.“ 

Als Aufstellungsort der Außengeräte kam nur der Innenhof infrage, weshalb auch das Gerät besondere Eigenschaften vorweisen musste, um die vorgeschriebenen Auflagen zu erfüllen. Die aroCOLLECT Außeneinheiten sind besonders leise, erbringen die notwendige Leistung, die im schallreduzierten Betrieb sichergestellt werden musste und erfüllen dazu die Spielplatznorm nach DIN EN 1176. So kann Lärm im Wohnumfeld vermieden und Kindern ein sicheres Umfeld geboten werden.„Durch die Wärmepumpenkaskade ist ein abgesicherter Heizbetrieb möglich. Auch die Einfachheit der Hydraulik stellt einen äußerst effizienten Anlagenbetrieb der Radiatorheizung sicher“, so Poandl. 

Die kaskadierten Vaillant aroCOLLECT Außengeräte im Innenhof sind besonders geräuscharm. Außerdem erfüllen sie die Kriterien der Spielplatznorm. Die Anbringung in unmittelbarer Nähe zum Technikkeller gestaltete den Anschluss besonders einfach.
Die kaskadierten Vaillant aroCOLLECT Außengeräte im Innenhof sind besonders geräuscharm. Außerdem erfüllen sie die Kriterien der Spielplatznorm. Die Anbringung in unmittelbarer Nähe zum Technikkeller gestaltete den Anschluss besonders einfach. - © Vaillant/Anna Stöcher

Nach der Altbausanierung verfügt das Wohnhaus in der Prechtlgasse über ein neues Heizsystem, bestehend aus einer Vaillant Luft-Wärmepumpen-Kaskade. Für das Warmwasser wurden E-Boiler in den Wohneinheiten installiert, die mit Strom aus der PV-Anlage am Dach versorgt werden. 

- © Vaillant/Anna Stöcher

Ein Tag Zeitaufwand pro Wohneinheit

„Gerade bei der Altbausanierung spielen bauliche und budgetäre Möglichkeiten eine große Rolle“, betont Architekt Matthias Schmid von Novarc ZT GmbH, den sich die Eigentümer als Sanierungspartner an ihre Seite holten. Um die Umbauarbeiten vom Keller bis zum Dach so effizient wie möglich durchführen zu können, lieferte er – auf Basis von Bestandsaufnahme und Energieausweis – die notwendigen Entscheidungsgrundlagen für sinnvolle Baumaßnahmen und damit verbundenen Förderungsmöglichkeiten. 

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Damit konnte der Altbau umfassend auf Vordermann gebracht werden: von der Fassadendämmung und der Fenstersanierung bis hin zum Wechsel von dezentralen Gasheizungen auf eine zentrale Wärmepumpenanlage, sowie der Installation neuer E-Boiler, die ihren Strom aus der PV-Anlage am Dach beziehen. 

Wie anspruchsvoll die Planungen für das – inklusive Hochparterre – vierstöckige Wohnhaus waren, schildert der Generalplaner so: „Umbauarbeiten in einem bewohnten Haus haben immer ihre Tücken – das ist vermutlich mit ein Grund, warum sich viele nicht an eine nachhaltige Altbausanierung heranwagen. Eine umfassende Sanierung ist umsetzbar: Sie erfordert aber ein enges Zusammenspiel von uns Planern mit den Hauseigentümer*innen, den Förderstellen, den Mieterinnen und Mietern und den ausführenden Firmen“. In der Prechtlgasse gelang es so, die Heizungsanbindung inklusive E-Boiler in maximal einem Tag pro Wohneinheit einzubauen.