VIZ-Trendkongress 2024 : 11. Trendkongress: Neue Wege, neue Themen

VIZ Trendkongress 2023

Am 14. November 2024 findet der 11. VIZ-Trendkongress statt.

- © TGA Redaktion/MS

Im Mittelpunkt des VIZ-Trendkongresses stand traditionell die Trendstudie von Arno Kloep. Bei den ersten zehn Ausgaben wusste der Marktforscher die Gäste nicht nur zu informieren, sondern auch zu unterhalten. Nachdem der Querschiesser beschlossen hat, in Zukunft etwas kürzerzutreten und unter anderem auch die österreichische Studie nicht mehr weiter zu erheben, bekommt auch der Trendkongress eine neue Ausrichtung.

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VIZ-Marktstudie 2025 und mehr

Zahlen, Daten und Fakten aus der SHK-Branche werden auch diesmal wieder eine zentrale Rolle einnehmen. Erheben wird sie der Strategieberater des VIZ, Ronald Pommer. Dieser Teil wird stärker auf die regionalen Unterschiede Rücksicht nehmen und die Muster hinter den Unterschieden zwischen Stadt und Land oder zwischen Ost und West, aber teilweise auch zwischen nahe beieinander liegenden Bezirken beleuchten.

Darüber hinaus sind die Themen beim diesjährigen Trendkongress breiter aufgestellt. So wird es um Nachhaltigkeit und die Bedeutung derselben für die Vergabe von Krediten, um den Klimawandel und die Auswirkungen auf die SHK-Branche gehen. Eine Podiumsdiskussion wird Vertreter*innen aller Marktteilnehmer zusammenbringen.

Österreichs SHK-Konjunktur in größerem Licht

Einen Zusammenhang zwischen den aktuellen Konjunkturdaten und der SHK-Branche wird Christine Enichlmair herstellen. Sie forscht bei der KMU Forschung Austria zu den Themen Gewerbe und Handwerk, Arbeitsmarkt und Konjunktur. Die größten Herausforderungen für die Branche sind dieselben wie für alle KMUs:

Da ist zum einen die derzeitige wirtschaftliche Lage, bei der konjunkturelle Dellen und geringe Investitionen mit Preissteigerungen bei Rohstoffen, Materialien und Energie zusammentreffen; da ist die nicht zuletzt daraus resultierende Preiskonkurrenz zwischen den Anbietern; da sind die Dauerbrenner Fachkräftemangel und Digitalisierung und da ist, so Enichlmair, die generelle „Transformation der Wirtschaft in Richtung Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz“ – alles Themen mit großen Auswirkungen auf die Gebäudetechnik.

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Einerer Arbeitsschwerpunkte von Christine Enichlmair ist die Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaftssektoren. Dabei geht es um die Fähigkeit von Unternehmen, Branchen, Region oder eines Landes, auf einem Markt aus eigener Kraft und ohne staatliche Protektion erfolgreich zu agieren und langfristig im Wettbewerb gegen inländische und ausländische Konkurrenten zu bestehen. Dabei geht es um preisliche, qualitative und technologische Wettbewerbsfähigkeit, aber auch um den „Outcome“ – das heißt, um den Anteil am BIP oder der Beschäftigung. „Zuletzt sind auch neue Ziele wie nachhaltige Entwicklung hinzugekommen“, so Enichlmair.

Christine Enichlmair forscht bei der KMU Forschung Austria zu den Themen Gewerbe und Handwerk, Arbeitsmarkt und Konjunktur.
Christine Enichlmair forscht bei der KMU Forschung Austria zu den Themen Gewerbe und Handwerk, Arbeitsmarkt und Konjunktur. - © Florence_Stoiber

70 Jahre KMU-Forschung

Die KMU Forschung Austria ist ein altehrwürdiger Verein, den es heuer seit 70 Jahren gibt. Gestartet wurde die Forschungsstelle als gemeinsame Initiative der Hochschule für Welthandel (heute: WU Wien), der Kammer der gewerblichen Wirtschaft (heute: WKO) und des Handelsministeriums (heute: BMAW). 1954 erfolgte die Gründung des „Instituts für Gewerbeforschung“ als gemeinnütziger Verein mit Sitz in Wien. Ziel war die Erarbeitung und Bereitstellung von Grundlagen für die Gewerbepolitik und Gewerbeförderung sowie die Darstellung der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung des Gewerbes in der Öffentlichkeit. Diese ist als Gegenpol zur Industrie mit vielen Großunternehmen definiert, das Ziel ist unverändert: Die Bedeutung des Gewerbes sichtbar machen, dessen Entwicklung zu beobachten und zu analysieren sowie dem Gewerbe einen größeren Stellenwert einräumen.

Zu Beginn standen betriebswirtschaftliche Fragen und kaufmännische Aspekte von KMUs im Vordergrund. 1991 wurde der Name auf „Institut für Gewerbe- und Handwerksforschung“ geändert, 1999 wurde mit regelmäßigen Erhebungen und Studien für den Handel begonnen und das Institut auf „Österreichisches Institut für Gewerbe- und Handelsforschung“ umbenannt. In den folgenden Jahren wurde zunehmend auch Kompetenz in anderen KMU-dominierten Wirtschaftsbereichen aufgebaut, wie etwa Tourismus, Verkehr und Wirtschaftsdienstleistungen wie Information und Consulting. Seit 2003 firmiert das Institut unter KMU Forschung Austria (Austrian Institute for SME Research) und ist die größte österreichische Forschungseinrichtung im Bereich der angewandten KMU-orientierten Sozial- und Wirtschaftsforschung.

Gebäudetechnik: Hoher Wettbewerb, breite Auswahl

Und wie schneidet die Gebäudetechnik, die Installations-Zulieferindustrie dabei ab? Enichlmair: „Die Branche umfasst eine große Anzahl von Unternehmen. Diese Vielfalt führt zu einem hohen Wettbewerb und einer breiten Auswahl an Angeboten für Kunden.“ Allerdings wird die Entwicklung der Branche maßgeblich von der Entwicklung der Baubranche beeinflusst – ein Faktor, den die Gebäudetechnik derzeit massiv spürt.

Zusätzlich gab es Einbrüche durch verschärfte Kreditvergaberegelungen sowie durch die unklare Förderungssituation im Heizungsbereich. Die Quintessenz: „Die Sanitär- Heizungs- und Lüftungstechniker wären an sich gut aufgestellt. Das bemisst sich an der Zahl der Unternehmen und ihren Umsätzen sowie der Bruttowertschöpfung der Betriebe, an der bis 2023 gestiegenen Zahl an Gründungen und Beschäftigten, und auch an Faktoren wie Eigenkapitalquote, Umsatzrentabilität und Produktivität“, analysiert die KMU-Forscherin im Vergleich zu anderen Branchen – wären da nicht die bekannten und oben geschilderten Faktoren.

Die Sanitär- Heizungs- und Lüftungstechniker wären an sich gut aufgestellt.
Christine Enichlmair, KMU Forschung Austria

Arbeitsmarkt: Gewerbe und Handwerk hält Mitarbeitende

Eine Besonderheit von KMUs und insbesondere im Gewerbe und Handwerk ist es, dass diese ihre Mitarbeitenden so lange wie möglich halten. Das ist vor allem in der aktuellen Wirtschaftslage ein großes Thema. Enichlmair: „Insbesondere bei Branchen mit hoher Saisonalität und Wetterabhängigkeit wie etwa am Bau oder auch im Gastgewerbe besteht die Gefahr, dass Personal bei einer Kündigung in andere Branchen abwandert und diese qualifizierten Personen bei besserer Wirtschaftslage dann nicht mehr zurückkommen.“

Der Fachkräftemangel ist gerade bei Gewerbe und Handwerk ein großes Thema. Die drei größten Problemfelder sieht die KMU Forschung in der Anzahl und Qualität der Lehrlinge mit den demografischen Veränderungen und dem Trend zur Matura, in den Pensionierungen der „Babyboomer“ und in neuen Berufsbildern, die wegen Digitalisierung und der Transformation der Wirtschaft aktuell entstehen.

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VIZ Trendkongress 2024
Der VIZ-Trendkongress dient auch dem Austausch der Branche – unter anderen über Themen wie den Fachkräftemangel. - © Michael Pyerin

VIZ-Trendkongress: Neueste Ergebnisse zu erwarten

Was können die Teilnehmer*innen des Trendkongresses von ihrem Vortrag erwarten? Christine Enichlmair bereitet dafür neueste Ergebnisse zur Konjunkturbeobachtung der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker*innen vor: Die Auftragseingänge im ersten Halbjahr 2024, sowohl gesamt als auch nach Geschäftsbereichen), die Entwicklung von Geschäftslage und der Auftragsbestand im dritten Quartal 2024 – und wie die Erwartungen und die Personalplanung für das Jahresende 2024 ausfallen. Dazu kommen auch allgemeine Einschätzungen der Branche mit Blick auf Investitionen und die bekannten Herausforderungen.

11. VIZ-Trendkongress

  • Termin: 14. November 2014, 9-17 Uhr, mit anschließendem Netzwerkabend
  • Ort: Hotel Gabrium, Grenzgasse 111, 2340 Maria Enzersdorf
  • Programm:
    • 09:00 Begrüßung – Alexander Sollböck, Obmann VIZ09:15 Warum ist Nachhaltigkeit für die Vergabe von Krediten künftig wichtig? – Markus Ecker, Raiffeisen Bank International
    • 10:15 Kaffee-und Netzwerkpause
    • 10:40 BIM nur ein Schlagwort oder steckt mehr dahinter? – Wilhelm Zirbes, LiNear GmbH
    • 11:40 Kaffee- und Netzwerkpause
    • 12:00 allgemeine Wirtschaftsdaten, SHK-Konjunktur – Christine Enichlmair, KMU Forschung Austria
    • 12:45 Mittagspause
    • 13:30 Zahlen, Daten und Fakten – Die SHK-Branche 2025 – Ronald Pommer, ProCon
    • 14:30 KI-Analyse aus 10 Jahren Trends & Entwicklungen – Learnings und Aktivitäten – Ronald Pommer, Klaus Paukovits
    • 15:15 Kaffee- und Netzwerkpause
    • 15:35 Wasser, Hitze, Menschsein – Planetarische Entwicklungslinien und ihre Bedeutung für die SHK-Branche – Aron Sterniczky
    • 16:35 TGA-Branche im Klimawandel – Segen oder Fluch? – Podiumsdiskussion mit Alexander Sollböck, Ronald Pommer, Aron Sterniczky und weiteren Branchenpersönlichkeiten
  • Moderation: Klaus Paukovits / TGA

⇨ Zu Information und Anmeldung: https://trendkongress.viz.at

Beim Trendkongress 2024 begrüßt VIZ-Obmann Alexander Sollböck die Gäste wie schon im Vorjahr im Hotel Gambrium in Maria Enzersdorf.
Beim Trendkongress 2024 begrüßt VIZ-Obmann Alexander Sollböck die Gäste wie schon im Vorjahr im Hotel Gambrium in Maria Enzersdorf. - © Michael Pyerin