Austria Solar-Präsident Ronald Gattringer : „Die Zeit, um nur nett zu sein, ist vorbei!"

Ronald Gattringer ist seit Dezember 2024 Präsident von Austria Solar sowie geschäftsführender Gesellschafter von Gasokol. Er stieg 2009 in den von seinem Vater 1981 gegründeten Betrieb ein und übernahm 2014 die Betriebs- und Geschäftsführung.

Ronald Gattringer ist seit Dezember 2024 Präsident von Austria Solar sowie geschäftsführender Gesellschafter von Gasokol. Er stieg 2009 in den von seinem Vater 1981 gegründeten Betrieb ein und übernahm 2014 die Betriebs- und Geschäftsführung. 

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TGA: Ich habe mir in der Vorbereitung auf dieses Interview sehr schwergetan, mir „positive“ Fragen zu überlegen. Die Solarwärme hat lange schwierige Zeiten hinter sich, und möglicherweise auch vor sich. Helfen Sie mir mal: Was stimmt Sie positiv für die Zukunft der Technologie?

Gattringer: Viele erfolgreich umgesetzte Projekte belegen, dass Solarwärme eine hocheffiziente und leistungsfähige Technologie ist. Ihre Flächeneffizienz ist bis zu dreimal höher als die von PV. Solarthermie kann ein echter Game-Changer für die Wärmewende sein, denn sie liefert erneuerbare Wärme genau dort, wo sie gebraucht wird – effizient, kostengünstig und unabhängig von volatilen Energiepreisen. Ein besonders entscheidender Vorteil: Unsere Branche hat nahezu 100 Prozent Wertschöpfung in Europa und extrem kurze Lieferketten. Während andere Technologien stark von Importen abhängen, bietet Solarwärme eine geopolitisch sichere, resiliente und nachhaltige Lösung für die Energiezukunft. Zudem gehen wir technologisch längst über den klassischen Flachkollektor hinaus. Mit PVT, Luftkollektoren und Energiefassaden entstehen neue Anwendungen und Systemlösungen, die Solarwärme noch attraktiver machen.

Sie sind seit Dezember 2024 Obmann des Verbands Austria Solar, das ist doppelt schwierig: Zum einen wegen der Rahmenbedingungen, zum anderen folgen Sie dem nach einem Vierteljahrhundert im Amt dem Gründungspräsidenten Robert Kanduth. Was hat Sie dazu bewogen, diese Aufgabe zu übernehmen?

Gattringer: Ich bin seit 2009 in der Branche und kenne die Herausforderungen – und ich sehe auch das enorme Potenzial. Wenn wir die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, kann die Zukunft der Solarthermie erst beginnen. Robert Kanduth hinterlässt ein starkes Fundament, auf dem ich aufbauen möchte. Mein Ziel ist es, die Solarwärme-Branche weiterzuentwickeln, neue Märkte zu erschließen und ihre Bedeutung strategisch zu stärken.

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Vergangene Fehler analysieren ist gut – aber noch wichtiger ist es, aus ihnen zu lernen.

Mindset ändern: Vom Einfamilienhaus zur Prozesswärme

Das theoretische Potenzial ist seit langem bekannt, ich habe hier ein paar Lehrbücher aus den späten 1970ern, wo von der Solarwärme für Einfamilienhäuser, industrielle Prozesswärme und Wärmespeicherung alles technisch genau beschrieben ist, inklusive praktischen Umsetzungsbeispielen. Warum haben wir da sozusagen trotzdem ein halbes Jahrhundert in der Umsetzung verloren?

Gattringer: Vergangene Fehler analysieren ist gut – aber noch wichtiger ist es, aus ihnen zu lernen. Entscheidend ist, dass wir die Zukunft aktiv gestalten. Wir haben heute mehr Wissen, bessere Technik und neue Geschäftsmodelle.

Die letzten Zahlen des Verbands Austria Solar zeigten, dass Ende 2024 der kontinuierliche Marktrückgang erstmals seit längerem gestoppt wurde. Ist das die Trendwende, ist die Talsohle quasi erreicht?

Gattringer: Prognosen sind schwierig, weil die Branche stark von der Energiepreissituation, den politischen Rahmenbedingungen sowie Förderungen abhängig ist. Aber wir müssen als Branche unser Mindset ändern: Solarthermie kann nicht nur auf Einfamilienhäuser reduziert sein. Industrielle Prozesswärme, Fernwärme, große Solarfelder – das sind die Wachstumsmärkte! Die Effizienz ist da, wir müssen die Anwendungen intelligent weiterentwickeln.

Gibt es auch für den alten Kernmarkt des Einfamilienhauses Lösungen, bei der die Solarwärme noch eine Rolle spielen kann?

Gattringer: Ja, aber in Kombination mit anderen Technologien. Ich selbst plane ein Haus mit PVT-Kollektoren und einer Erdwärmepumpe. Die überschüssige Sommerwärme wird zur Regeneration des Erdsondenspeichers genutzt. Solche integrativen Konzepte sind die Zukunft. Wir brauchen Lösungen, die Betriebskosten minimieren und gleichzeitig erneuerbare Energien optimal nutzen.

Haben die Erneuerbaren ein halbes Jahrhundert verloren? Ronald Gattringer im Gespräch mit der TGA – und mit Lehrbüchern aus seinem Geburtsjahr, in denen der Einsatz der Solarwärme im Einfamilienhaus, in Großanlagen und in der industriellen Prozesswärme beschrieben wird.
Haben die Erneuerbaren ein halbes Jahrhundert verloren? Ronald Gattringer im Gespräch mit der TGA – und mit Lehrbüchern aus seinem Geburtsjahr, in denen der Einsatz der Solarwärme im Einfamilienhaus, in Großanlagen und in der industriellen Prozesswärme beschrieben wird. - © TGA Redaktion
Solarthermie kann nicht nur auf Einfamilienhäuser reduziert sein.

Solarpflicht statt PV-Pflicht

Auf PVT möchte ich gerne noch zurückkommen, aber auch noch zur Politik eine Nachfrage: Wenn die Förderungen der öffentlichen Hand für alle Energieträger reduziert oder gar gestrichen wird, wäre das ein Vorteil für die effiziente Technologie der Solarwärme?

Gattringer: Die wichtigste Voraussetzung für einen funktionierenden Markt ist Planungssicherheit – und genau die fehlt, wenn Förderungen plötzlich reduziert oder gestrichen werden. Grundsätzlich wäre ein fairer Wettbewerb zwischen den Technologien wünschenswert, in dem Effizienz und Wirtschaftlichkeit den Ausschlag geben. In einem solchen Szenario hätte Solarwärme tatsächlich Vorteile, weil sie über die gesamte Lebensdauer hinweg extrem niedrige Betriebskosten hat und keine zusätzlichen Netzinfrastrukturen benötigt. Das Problem ist jedoch, dass der Markt aktuell stark von politischen Rahmenbedingungen geprägt ist. Eine abrupte Streichung von Förderungen würde den gesamten Sektor verunsichern – nicht nur Solarthermie, sondern auch andere erneuerbare Technologien.

Was wünschen Sie sich stattdessen?

Gattringer: Was es braucht, ist eine technologieoffene Förderpolitik, die die gesamte Solarenergie – also PV und Solarthermie – gleichberechtigt behandelt. Noch besser wäre es, wenn wir weg von kurzfristigen Förderprogrammen hin zu langfristigen Investitionsanreizen und fairen Marktmechanismen kommen. Denn letztlich sollte nicht die Höhe der Förderung, sondern die Effizienz und Nachhaltigkeit der Technologie über ihren Einsatz entscheiden.

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Wenn ich nur das aktuelle burgenländische Regierungsprogramm anschaue, da ist auch explizit von einer PV-Pflicht die Rede und nicht von Solarpflicht. Lobbyieren die PV-Verbände einfach besser?

Gattringer: Ja, die PV-Verbände sind größer, finanziell stärker aufgestellt und betreiben intensiveres Lobbying. Aber das allein erklärt nicht, warum in politischen Programmen fast ausschließlich von PV die Rede ist. Auch die Interessen der EVUs spielen da rein. Das Problem ist, dass in der öffentlichen Wahrnehmung „Solar“ meist nur mehr als Stromerzeugung verstanden wird, gerade unter den Jungen. Wir müssen als Solarwärmebranche das Narrativ ändern und zeigen, dass Wärme über 50 Prozent des Energiebedarfs ausmacht – und dass Solarthermie dafür eine extrem effiziente Lösung bietet. Mein Wunsch wäre, dass Politik technologieoffen denkt und in Programmen von einer „Solarpflicht“ spricht – also der Nutzung aller Solartechnologien, nicht nur von PV. Gerade im Burgenland, wo Wärme für Gebäude und Gewerbe eine große Rolle spielt, wäre es klüger, neben PV auch Solarthermie, PVT und Luftkollektoren aktiv zu fördern. Aber da sind auch wir als Branche gefordert.

Wirtschaftlich tragfähige Geschäftsmodelle für Solarthermie

Wo sehen Sie die Branche gefordert, was wünschen Sie sich da?

Gattringer: Ich meine, dass es nicht ausreicht, sich nur über unfaire Rahmenbedingungen zu beklagen oder bessere Lobbyarbeit zu fordern. Wir müssen als Branche attraktiver werden, nicht nur lauter. Das bedeutet, dass wir nicht nur politische Forderungen stellen, sondern konkrete, wirtschaftlich tragfähige Modelle liefern müssen. Ein Beispiel: In der PV hat sich unter anderem das Mieterstrommodell etabliert, weil es finanziell attraktiv für alle Beteiligten ist. In der Solarthermie müssen wir stärker auf Contracting-Modelle, Wärmenetzlösungen und hybride Systeme setzen, die für Investoren, Kommunen und Unternehmen hochinteressant sind. Wenn wir es schaffen, solche Lösungen zu etablieren, dann brauchen wir nicht mehr um Förderungen oder politische Erwähnung zu betteln – dann wird Solarthermie von selbst in den Mittelpunkt rücken.

Ist diese Entwicklung neuer Geschäftsmodelle ein potenzielles Verbandsthema für Austria Solar?

Gattringer: Wir brauchen mehr Projektentwickler und skalierbare Geschäftsmodelle. Noch gibt es wenige Unternehmen, die Solarthermie als attraktives Produktpaket für Investoren und Betreiber schnüren. Hier sehe ich eine Aufgabe für Austria Solar: Wir wollen neue Konzepte forcieren, die wirtschaftlich tragfähig sind und große Projekte ermöglichen.

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Aktuelle und frühere Austria Solar-Vorstände feierten im Dezember 25 Jahre solare Interessenvertretung. - © TGA Redaktion
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PVT und Luftkollektoren: Trendwende mit neuen Technologien

Neue technische Entwicklungen wie PVT und Hybridkollektoren haben Sie schon angesprochen: Kann das eine Trendwende bringen?

Gattringer: Ja, weil sie neue Anwendungen eröffnen. Sie sind perfekt für begrenzte Flächen – zum Beispiel in Städten. Die Kombination mit Erdwärme macht sie besonders effizient. Auch in anderen Anwendungen sehen unsere Mitglieder bzw. die PVT-Hersteller Chancen und setzen mit ihren Produkten auf durchaus unterschiedliche Märkte, von der Kombination mit Wärmepumpen bis zur Anwendung in Wärmenetzen. Aber: Die Skalierung fehlt noch. Wenn der Markt wächst, werden Preise sinken – das ist ein entscheidender Faktor für den Durchbruch.

Eine der Stärken der Solarthermie ist ihre Robustheit. PVT ist eine junge Technologie, lässt sich auch schon etwas zu der Lebensdauer der Anlagensagen?

Gattringer: Die ältesten Anlagen sind über 10 Jahre in Betrieb und laufen problemlos. Die Temperaturen sind moderater als bei klassischen Solarkollektoren – das schont die Materialien und sorgt für lange Lebensdauer. Als Hersteller würde ich mich mittlerweile trauen, unter bestimmten Rahmenbedingungen auch bis zu 30 Jahre Garantie anzubieten.

Die zweite Technologie, die Sie angesprochen haben, sind Luftkollektoren …

Gattringer: Luftkollektoren sind eine vielseitige Technologie. Sie eignen sich für Trocknungsprozesse in der Industrie, Raumwärme oder vorgelagerte Energiefassaden. Wir haben Projekte mit Energiefassaden, die die Heizkosten von Industriehallen halbieren. Die Technologie ist einfach, wartungsarm und hat enormes Potenzial für die Zukunft. Aber auch hier zeigt uns der asiatische Markt, wie es geht. Wir reden allein in China von mehreren hunderttausend m2 Luftkollektoren im Jahr. 

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Die Zeit, um nur nett zu sein, ist vorbei! Wir müssen auf die Überholspur, statt freundlich auf dem Seitenstreifen zu bleiben.

Klimapolitik: Wir waren zuletzt zu konziliant

Wir führen dieses Gespräch im März 2025, kurz nach der Veröffentlichung des österreichischen Regierungsprogramms, aus dem die Klimapolitik weitestgehend gestrichen wurde, und wenige Wochen nach der Angelobung eines amerikanischen Präsidenten, der die Energiewende mit aller Kraft zurückdreht. Das Versprechen, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten: Ist das überhaupt noch zeitgemäß? Wie kann Austria Solar auf diese Entwicklungen reagieren?

Gattringer: Sie sprechen Entwicklungen an, die erst in den letzten paar Wochen passiert sind. Daher müssen wir als Verband uns auch erst darauf einstellen. Aus meiner Sicht werden die Erneuerbaren insgesamt mehr zusammenrücken müssen. Nicht nur in Österreich, sondern auch auf europäischer und internationaler Ebene. Dass wir alle gemeinsam hier eine bessere Kooperation schaffen, eine gemeinsame Sprache und gemeinsame Strategien entwickeln, das wünsche ich mir sehr.

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Wie sollte sich das vom bisherigen Weg unterschieden?

Gattringer: Vielleicht war der Zugang der Verbände für Erneuerbare Energien zuletzt zu konziliant, zu wenig angriffig. Die Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren verlassen sich auf die Verbände und rufen bei uns an, was wir gegen Fehlentwicklungen in der Politik unternehmen. Die Zeit, um nur nett zu sein, ist vorbei! Wir müssen auf die Überholspur, statt freundlich auf dem Seitenstreifen zu bleiben.

Weil Sie die europäische Ebene angesprochen haben: In dem Bereich passieren viele entscheidende Dinge in Brüssel, wenn ich nur an das EPBD denke. Ist das für Sie nicht genug?

Gattringer: Natürlich gibt es positive Entwicklungen. Aber bis sich da bis auf die unternehmerische Ebene hinunter wirklich etwas bewegt, dauert es zu lange, wenn es nicht ohnehin am Ende entschärft wird. Wir müssen selbst viel aktiver werden, unsere Stärken kommunizieren, und dürfen uns nicht auf Brüssel verlassen. 

Ronald Gattringer
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Technologieoffenheit darf nicht länger ein Deckmantel für fossile Interessen sein.

Technologieoffenheit gefordert

Großprojekte gelten seit langem als Zukunftsthema in der Solarwärme, hier hat die Solarbranche viele Handlungsmöglichkeiten selbst in der Hand, passiert ist aber noch nicht so viel. Warum gibt es nicht längst viele Riesensolarparks?

Gattringer: Diese Großanlagen gibt es international bereits – das beste Beispiel ist Silkeborg in Dänemark mit rund 156.000 m² Kollektorfläche bzw. rund 110MW Leistung. Auch in Deutschland ist einiges passiert: Bis Juli 2023 waren dort bereits 52 solarthermische Großanlagen mit insgesamt 153.000 m² Kollektorfläche und einer Leistung von etwa 107 MW in Betrieb. Zu den größten Projekten zählt Greifswald (18.700 m², 8 GWh Wärme jährlich) und der Neubau in Leipzig (41 MW ab 2026). Dennoch sehen wir, dass der Markt für solche Projekte derzeit vor allem in Osteuropa und Asien wächst. Während in Europa oft langwierige Umweltverträglichkeitsprüfungen und Bürokratie den Ausbau bremsen, wird in China einfach gebaut. Wenn wir in Europa bei der Wärmewende wirklich vorankommen wollen, müssen wir schneller entscheiden, pragmatischer umsetzen und technologieoffener fördern.

Sie haben jetzt mehrmals den Begriff der „Technologieoffenheit“ verwendet, der in der Vergangenheit meist von der fossilen Lobby als Kampfbegriff gegen die Bevorzugung von Erneuerbaren benutzt wurde. Ist das ein bewusster Akt, um diesen Begriff für die Erneuerbaren zu „kapern“?

Gattringer: Technologieoffenheit darf nicht länger ein Deckmantel für fossile Interessen sein. Ich verwende den Begriff bewusst anders – als Offenheit innerhalb der Erneuerbaren. Es geht nicht darum, ob wir erneuerbar werden, sondern wie: PV, Solarthermie, PVT, Wärmepumpe – je nach Bedarf und Anwendungsfall. Nur mit intelligent kombinierten Systemen schaffen wir die Energiewende wirklich effizient. Und genau darum sollte es gehen: um Effizienz.

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Von Seiten der fossilen Energieträger wird den Erneuerbaren gerne ideologische statt faktenbasierte und technologieoffene Argumentation unterstellt …

Gattringer: Ein gutes Beispiel ist für mich die Mobilität: Ein Elektromotor ist rund dreimal so effizient wie ein Verbrenner. Das ist keine Meinung, sondern Physik. Und genauso müssen wir auch im Wärmesektor denken – technologieoffen, faktenbasiert und systemisch. Technologieoffenheit heißt für mich: Die effizienteste Lösung innerhalb der Erneuerbaren wählen – nicht ideologisch, sondern systemisch denken.

Neben den angesprochenen Technologien gibt es noch einige andere, auf die heute parallel zur klassischen Solarthermie gesetzt wird: Die Kollektorhersteller vermarkten längst auch Wärmepumpen, PV und Batteriespeicher. Wird es in Zukunft noch reine Solarwärme-Produzenten geben?

Gattringer: Wer sich nur auf einfache Flachkollektoren beschränkt, wird es schwer haben. Aber Hersteller, die auf Sonderlösungen, Großanlagen oder hybride Systeme setzen, haben eine starke Zukunft. Wichtig: Wir müssen verhindern, dass uns China den Markt wegnimmt. Europa braucht eine strategische Industriepolitik für Solarwärme, sonst wiederholt sich das PV-Debakel mit der Abwanderung der europäischen Produktion.